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Lass sie bluten

Lass sie bluten

Titel: Lass sie bluten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens Lapidus
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daran verdienen kann, Material zu sammeln.«
    Stille in der Küche.
    Das Baby brabbelte vor sich hin.
    Natalie sagte: »Okay, wir verbleiben so. Sie sagen Melissa, dass wir hier gewesen sind. Sagen Sie ihr auch, dass sie in Zukunft keinem anderen außer mir und Goran aufgezeichnetes Material geben soll. Niemandem. Haben Sie verstanden, was ich sage?«
    Martina nickte.
    ***
    Aftonbladet
     
    Steuerparadiese bald verschwunden
     
    Vergessen Sie die Zeiten, in denen wohlhabende Schweden ihr Vermögen im Steuerparadies auf der Isle of Man verstecken konnten
     
    Die Finanzbehörde hat inzwischen ein Abkommen mit diversen Ländern geschlossen – und somit der Nachrichtensendung SVT Aktuellt zufolge Angaben über Bankkonten und Transaktionen erhalten.
     
    Es gibt nicht mehr viele Orte, an denen man sein Geld sicher verstecken kann, sagt Jan-Erik Bäckman, der Pressesprecher der Finanzbehörde, dem Fernsehen.
    Kontoauszüge einsehbar
    Die Abkommen ermöglichen dem Finanzamt, sich einen Überblick über den Umgang der Schweden mit ihrem Geld im Ausland zu verschaffen, indem es Kontoauszüge einsehen, Transaktionen verfolgen und Informationen über Kreditkarten einholen kann.
    Aktuellt zufolge hat das Finanzamt allein innerhalb dieses Jahres 850 Millionen Kronen von ausländischen Konten schwedischer Inhaber eingezogen. Insgesamt 160 Privatpersonen werden dazu verpflichtet, 500 Millionen an Steuern sowie 100 Millionen Säumniszuschläge nachzuzahlen. Außerdem haben 375 ehrliche Personen nicht besteuerte frühere Gewinne freiwillig gemeldet, was dazu führte, dass das Finanzamt weitere 250 Millionen eingezogen hat.
    Das letzte Land in der Reihe derer, die ein Abkommen mit der Finanzbehörde abgeschlossen haben, ist Liechtenstein. Das Abkommen beinhaltet ebenfalls, dass nun nicht mehr die Unterstützung eines Staatsanwalts vonnöten ist, um Informationen von den verschiedenen Ländern anzufordern.
     
    Es sind keine polizeilichen Ermittlungen mehr nötig, um Fragen zu Geldern und Einkommen im Ausland stellen zu können, und es wird bald keine Orte mehr geben, an denen man Kapital verstecken kann, sagt Jan-Erik Bäckman in der Sendung Aktuellt.

37
    Samitivej Hospital Phuket. Jorge hatte etwas anderes erwartet: einfacher, heruntergekommener, zweitklassiger. Stattdessen: protziger Eingangsbereich, extrem hohe Decken, frische Blumen in riesigen Bodenvasen. Von der Decke hingen Kronleuchter, und an den Wänden standen Vitrinen mit irgendwelchen thailändischen Reliquien. Weiter hinten ein Klavier. Ein Mann in schwarzem Anzug spielte pling-plong, pling-plong – die absolute Tjing-tjong-Musik. In einem Krankenhaus – irgendwie ein bisschen verrückt.
    Die Rezeption glich der eines Luxushotels: ein Glastresen, dunkle Holzpaneele im Hintergrund, Leute, die friedfertig in einer Schlange warteten. Eine Rezeptionistin mit weißer Krankenschwesterhaube legte die Handflächen gegeneinander und sagte:
Kapun kha
 – wie alle anderen hier auch. Doch als Jorge zu reden begann, sprach sie perfekt Englisch.
    Shit, das hier war wirklich luxuriös. Aber sie ließen es sich auch bezahlen.
    Sie hatten den absoluten Überblick: Mahmud al-Askori.
Yes Sir
. Abteilung vier. Wir begleiten Sie zu seinem Zimmer.
    Jorge hielt seine Blumen etwas steif in der Hand.
    Die Wände waren kreideweiß, sie begegneten nur wenigen Leuten.
    Eine Krankenschwester drückte auf einen Knopf.
    Die Türen des Aufzugs waren aus Metall.
    Sie betraten ihn.
    Jorge wohnte in einem Budgethotel in der Nähe. Phuket war teurer als Pattaya. Mahmuds Krankenhausplatz kostete einiges.
    Die Knete würde nicht ewig reichen. Dafür fiel ihre Beute zu gering aus. Außerdem hatte J-Boy auf einen großen Anteil verzichtet, um die Jungs nach dem Fiasko zu beruhigen. Plus: Das Leben in Pattaya hatte einiges davon verschlungen.
    Er überlegte, ob er nach Schweden zurückfliegen und die Scheine ausgraben sollte, die er und Mahmud im Wald versteckt hatten. Das, was sich in den Geldkoffern befunden und er auf die Seite gelegt hatte. Sechshundert Lachse. Babak hatte zweihundert Lachse bekommen und war zufrieden gewesen. Das sagte er jedenfalls. Aber jetzt?
    Jorge hatte Mahmud nicht mehr gesehen, seit die Russen ihn über den Haufen fuhren.
    Die Stimmung zwischen den Jungs hatte einen neuen Tiefpunkt erreicht, als sie erfuhren, was passiert war.
    Tom wollte zurück nach Bangkok, um zu spielen. War der Ansicht, dass die Gangmitglieder eine Auszeit voneinander brauchten. Jimmy wollte

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