Lass und zaubern, Cowboy! (German Edition)
Verbindung. Bei ihrer Heirat hatte er keinen Gedanken an einen Ehering verschwendet. Als Kristen bei ihm war, legte er ihr den Arm um die Schulter und nahm sich vor, diesen Missstand so bald wie möglich zu beheben.
Chad machte sie mit seinen Cowboys bekannt, trat zurück und beobachtete amüsiert, wie sich alle die Hände an den Jeans abwischten, um Kristen die Hand zu schütteln.
“Freut mich, Sie kennenzulernen, Ma’am”, sagte Spider und sprach für die Gruppe.
“Es freut mich auch, Sie alle kennenzulernen”, erwiderte Kristen mit nervösem Lächeln.
Chad hatte keine Ahnung, was mit ihr los war. Doch er beabsichtigte, es herauszufinden.
“Sind die Anhänger beladen, Zach?”
“Alle bis auf die Stiere.” Zach verstand das Stichwort und schaute auf seine Uhr. “Kommt schon, Jungs, genug gefaulenzt. Wir müssen in etwa einer Stunde nach Del Rio fahren.”
“Seid vorsichtig”, sagte Chad mit Blick auf seine Frau. “Ich will nicht, dass einer von den Burschen ausbricht, wenn meine Frau in der Nähe ist.” Er wartete, bis die Männer auf dem Weg zu den Boxen waren, ehe er Kristen fragte: “Was ist los?”
Sie holte tief Luft. “Mike hat angerufen.”
Allein bei der Erwähnung dieses Namens sträubten sich seine Nackenhaare. “Was wollte er?”
“Er trifft sich gerade mit seinen Anwälten, um die Annullierungspapiere aufzusetzen. Er wird sie mitbringen, wenn er morgen kommt.”
Chad legte ihr die Hände auf die Schultern und sah in ihr besorgtes Gesicht. “Du weißt, wie ich darüber denke. Ich habe mit meiner Meinung nicht hinterm Berg gehalten. Ich möchte, dass du bleibst und herausfindest, ob es um des Babys willen mit uns klappt. Aber es ist ganz allein deine Entscheidung, nicht meine oder die deines Vaters. Du brauchst keine Papiere zu unterzeichnen oder dich jetzt schon zu entscheiden. Vergiss das nicht.”
“Ich weiß.” Sie lehnte sich an ihn. “Aber Mike wird es mir nicht leicht machen.”
Chad nahm sie in die Arme und hielt sie fest. Er wusste nicht, was er sonst hätte tun sollen. Auf keinen Fall wollte er sie wie Lassiter unter Druck setzen. Wenn nur die Hotelangestellten nicht diesen Fehler gemacht und das Hochzeitsvideo an Sagebrush Boots geschickt hätten, statt an die Sundance Ranch! Dann hätte er jetzt Zeit genug, Kristens Herz zu erobern.
“Bleibst du trotzdem so lange, bis wir wissen, ob du schwanger bist?”, fragte er.
Sie schaute zu ihm auf. “Ja.”
Die Erleichterung über ihre Antwort währte nicht lange, da ein Tumult bei den Stierboxen Chads Aufmerksamkeit weckte. Er fluchte. “Verdammt, Mangler hat sich befreit.”
“Das klingt nicht gut.”
“Ist es auch nicht. Renn so schnell du kannst zum Zaun.” Als sie zögerte, schrie er: “Lauf!”
Er wartete nicht ab, ob sie tat, was er gesagt hatte, denn der Stier kam bereits auf sie zugestürmt. Chad musste den großen Brahma-Bullen von Kristen ablenken, damit sie sich hinter dem Zaun in Sicherheit bringen konnte. Also blieb ihm nichts anderes übrig, als dem Stier entgegenzurennen. Und wie erhofft, änderte Mangler seine Richtung und stürmte jetzt auf Chad zu.
Chad gelang es, dem ersten Angriff auszuweichen, indem er sich im letzten Moment zur Seite warf. Wo zum Teufel waren Harley und Spider? Sie sollten bei der Verladung der Stiere auf ihren Pferden sein und die Lassos ständig bereithalten.
Mangler startete einen neuen Angriff und verfehlte Chad diesmal nur knapp. Das Tier blieb ein paar Meter von ihm entfernt stehen. Er scharrte mit einem seiner schweren Vorderhufe in der Erde, senkte den Kopf und schnaubte wütend.
Chad erwartete die nächste Attacke des Stieres. Er wünschte, er hätte Schuhe an, die besser zum Laufen geeignet waren als seine Cowboystiefel mit den glatten Sohlen. Aber er hatte ja auch nicht damit gerechnet, dass er heute Nachmittag mit Mangler würde in den Ring steigen müssen. Schließlich gehörte es nicht zu seinen Gewohnheiten, mit einem über eine Tonne schweren Stier Fangen zu spielen. Das überließ er lieber den Rodeoclowns, für die er größten Respekt empfand. Sie hatten seine Haut schon mehr als einmal gerettet, als er selbst noch an Rodeos teilgenommen hatte. Wenn er nur jetzt zwei von diesen bunt geschminkten Draufgängern hier hätte!
Heftig schnaubend griff Mangler an. Vielleicht hätte Chad auch diesmal ausweichen können, wenn er andere Schuhe angehabt hätte. So aber rutschte er aus und geriet direkt in die Bahn des Stieres. Mit beiden Händen versuchte
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