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Lasse

Lasse

Titel: Lasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Bongard
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Zimmer üben konnte.
    »Sieht einfach nachher besser aus, Lasse! Tu's für deine weiblichen Fans!«
    Gerion grinste. »Er denkt an nichts anderes.«
    Das Bergfest fand nach dem letzten Drehtag in Leipzig statt. Es war nicht genau die Mitte des Drehs, aber der beste Termin, denn danach hatten wir eine längere Pause, in der alle zu sich nach Hause fahren würden. Für mich war es die letzte Möglichkeit mit Moon zu reden, bevor sie wieder zurück fuhr, wieder ins Internet konnte und dort das bestätigt finden würde, was Krista ihr die ganze Zeit erzählte und was irgendwann vielleicht einmal gestimmt hatte. Lasse, der Verführer . Wie dem auch sei, der Abend war wichtig für mich. Sehr sogar.
    Als ich hinter das Haus ging, wo das Fest stattfand, waren alle anderen schon da, saßen zusammen und feierten. Ich sah Gerion, der sich mit Uli unterhielt und dann Krista und Moon. Moon trug ein rotes T-Shirt mit einem Adler auf dem Rücken. Ich ballte die Fäuste. Ich kannte es, es war von Krista. Natürlich . Das war kein Zufall und ich verstand die Botschaft. Krista hatte das T-Shirt an dem Tag getragen, an dem wir zusammengekommen waren. Auch auf einem Bergfest, bei Ghostparty . Tagelang waren wir umeinander geschlichen und hatten beide gewusst, dass es an dem Abend passieren würde. Ich dachte, ich wäre in Krista verliebt gewesen, etwas, was schnell passierte, wenn man mit jemanden drehte und vertraut mit ihm umging. Etwas, dass ich heute nicht mehr mit Liebe verwechseln würde, nicht nachdem ich Moon getroffen hatte und den Unterschied kannte. Ich hatte Krista damals gesagt, wie großartig ich das T-Shirt fand, wie toll sie darin aussah. Es war immer noch toll und auch Moon stand es großartig, aber durch die Erinnerung wurde alles vergiftet. Natürlich wollte Krista, dass ich mich daran erinnerte. Deshalb hatte sie Moon das T-Shirt gegeben. Um mir klar zu machen, wie schnell ich sie vergessen hatte und wie schnell ich Moon vergessen würde.
    Moon stand auf und lief zu Peter, der seine Anlage aufbaute. Ein guter Augenblick, mit Krista zu reden.
    »Hej!«
    Sie sah auf. »Oh, hallo, Lasse! Ich dachte schon, du kommst nicht.«
    »Wieso?«
    »Ich habe gehört, du hast Stress mit Gerion.« Sie lächelte etwas zu stark, als dass es echt aussah.
    »Krista, was soll das? Wenn du sauer auf mich bist, dann sag es einfach.«
    Sie stand auf und zog mich beiseite. »Sauer? Warum sollte ich sauer sein? Wir sind zusammen, der Dreh ist zu Ende und du mailst nicht, rufst nicht an und wenn wir uns hier treffen, tust du so, als wäre nichts.« Ihre Stimme zitterte leicht. Ich hatte nicht gewusst, dass es ihr noch so nah ging.
    »Ich ... wollte dich anrufen.«
    »Vor oder nach meinem Tod?«
    »Mann, du weißt, wie das ist.« Ich sah zu der Bank, wo die anderen saßen. Karl starrte uns beunruhigt an. »Bist du denn besser? Karl macht sich gerade Sorgen, weil du hier mit mir redest, statt weiter mit ihm zu flirten. Ich meine, er ist Moons Freund, oder?«
    »Sie sind nicht zusammen«, sagte Krista schnell. Ich spürte immer noch eine Welle der Erleichterung.
    Sie grinste schief. »Sollte ich dir eigentlich gar nicht sagen.«
    »Warum nicht?«
    »Ja, du hast recht, das hält dich ja nicht zurück.«
    »Hör auf, schlecht über mich zu reden.«
    Karl stand wütend auf, weil ich mit Krista redete. Dabei war ich in dem Fall das Opfer.
    »Ich brauche nicht schlecht über dich zu reden, ich sehe doch, was passiert. Hast du vergessen, dass ich mir ein Zimmer mit Moon teile? Ich weiß, wann sie nicht ins Bett kommt.«
    Die Nacht auf dem Balkon . Es war nichts passiert, aber Krista würde mir das sowieso nicht glauben.
    Karl stand hinter Krista. »Alles okay?«
    Krista federte herum. »Komm, Karl!«
    Sie zog ihn zu dem kleinen Platz, wo getanzt wurde. Ich sah Moon, die mit David tanzte, bis die Musik verstummte, weil Uli eine Rede hielt. Das Mikrophon war übersteuert und ich verstand kein Wort. Dann gab es wieder Musik. Ich ging näher und stellte mich zu Moon, die allein am Rand stand.
    »Gute Musik!«
    Sie federte überrascht herum.
    »Ja, er hat eine irre Sammlung!«
    »Wartest du auf David?«
    »Nein, ich ...«
    »Kein Thema!«
    Sie sah mich fragend an und durchschaute mich. Natürlich war es mir nicht egal. Ich wollte mit ihr reden, in ihrer Nähe sein. Und tanzen. Der nächste Song war genial.
    »Ich kenne den Song, wie heißt die Gruppe?«
    Moon überlegte. »Das sind ...«
    »Red Hot Chili Peppers!«, riefen wir zugleich und ich musste

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