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Lassiter und der Gentleman-Fighter

Lassiter und der Gentleman-Fighter

Titel: Lassiter und der Gentleman-Fighter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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sogar. Ich habe einen Riesenschreck gekriegt.«
    »Auf jeden Fall hat Bull den neuen Besitzer ordentlich in die Mangel genommen«, versuchte sich Gorham an einer Rechtfertigung. »Jede Wette, dass ihn das nicht unbeeindruckt gelassen hat. Wenn wir ihn uns noch einmal vornehmen, wird er genau das tun, was wir von ihm wollen.«
    »Stell dir das nicht so einfach vor.« Nixon winkte mit einer verdrießlichen Geste ab. »Immerhin ist er jetzt gewarnt. Das nächste Mal weiß er, was auf ihn zukommt. Und wird entsprechend vorbereitet sein.«
    Gorham legte die Stirn in Falten. »Solange er allein ist, dürfte das kaum ein Problem sein«, knurrte er. »Wenn er allerdings wieder Unterstützung bekommt, sieht die Sache ganz anders aus.«
    »Eben. Deshalb müssen wir verhindern, dass genau das passiert.«
    »Wie stellst du dir das vor?«
    »Indem wir dafür sorgen, dass sein Helfer außer Gefecht gesetzt ist«, erklärte der Anführer. »Hast du eine Ahnung, wer der Bastard ist?«
    »Nein. Aber als wir vom Webber-Hof verschwunden sind, hat sich das blonde Weibsbild aus dem Bow & Arrow auch dort rumgetrieben. Das war bestimmt kein Zufall. Schätze also, dass er früher oder später im Saloon zu finden ist.«
    »Sehr gut.« Nixon legte die Fingerspitzen aneinander. »Schnapp dir Jesse, Todd und Bull, passt den Hurensohn ab und sorgt dafür, dass er uns nicht mehr in die Quere kommen kann. Anschließend kümmert ihr euch um den jungen Webber. Kriegt ihr das hin?«
    »Kleinigkeit. Vier gegen einen – was soll da schon schiefgehen?« Gorham hakte lässig die Daumen in den Revolvergurt. »Ich kann es kaum erwarten, den Schweinehunden zu zeigen, wo der Hammer hängt. Was sagst du dazu, Bull?«
    »Hört sich gut an.« Morrison leckte sich über die wulstigen Lippen. »Von mir aus kann’s gleich losgehen.«
    ***
    Webber war gerade dabei den Inhalt einer Kiste durchzusehen, die er unter einem Bündel Decken in einem Schrank entdeckt hatte. Doch der vermeintlich vielversprechende Fund entpuppte sich bei genauerer Betrachtung rasch als herbe Enttäuschung. Die Papiere, die sein Onkel darin aufbewahrt hatte, waren keine Hilfe bei der Beantwortung der offenen Fragen. Es handelte sich lediglich um Konstruktionspläne von Fahrzeugen, die im Lauf der Jahre in der Werkstatt des Wagenbauers entstanden waren.
    »Fehlanzeige.« Webber ließ den Kistendeckel mit lautem Schlag zufallen. »Onkel Horace, du gerissener Hund, ich bin mir sicher, du hattest es faustdick hinter den Ohren. Irgendwann komme ich dir auf die Schliche. Fragt sich nur, wo ich …« Er verstummte abrupt, als ein unerwarteter Laut durch das Fenster drang.
    Vor dem Haus war ein Wagen zum Stehen gekommen.
    »Besuch? Verdammt, wer kann denn das nun schon wieder sein?«
    Webber widerstand dem ersten Impuls, zum Fenster zu laufen und einen Blick nach draußen zu werfen. Mittlerweile war es Nacht geworden. Im Kamin brannte ein Feuer, das groß genug war, um den gesamten Raum zu beleuchten. Wenn er ans Fenster trat, würde sich seine Silhouette deutlich als schwarzer Schatten gegen das helle Rechteck abzeichnen.
    Ein leichtes Ziel für jeden, der im Schutz der Dunkelheit lauerte und nichts Gutes im Schilde führte.
    Webber riss kurzentschlossen das Gewehr von der Wand, das neben der Zimmertür an einem Haken hing. Dann hetzte er durch den unbeleuchteten Korridor dem Ausgang entgegen. Tunlichst darauf bedacht kein verräterisches Geräusch zu verursachen, zog er die schwere Redwoodtür einen Spaltbreit auf. Über den Lauf der Winchester hinweg beobachtete er die Vorgänge im Hof.
    Vor dem Haus stand ein Planwagen.
    Die vier davor angeschirrten Pferde dampften in der Kühle der Nacht.
    Auf dem Kutschbock war eine Bewegung zu erkennen.
    Eine Gestalt in einem langen Mantel kletterte von dort zu Boden. Den Kopf in eine Kapuze gehüllt, näherte sie sich dem Haus.
    Was hatte der Besucher vor?
    Webber wusste, dass ihm nicht mehr viel Zeit zum Reagieren blieb, wenn er den Überraschungsmoment auf seiner Seite haben wollte.
    Seine Hände packten die Waffe fester.
    Er schluckte, denn seine Kehle war plötzlich staubtrocken.
    Nach einer letzten Sekunde der Konzentration schob er die Tür mit dem Fuß so schlagartig auf, dass sie mit einem Knall gegen die Wand prallte.
    Bereits einen Wimpernschlag später war er über die Schwelle gesprungen.
    »Stehenbleiben!«, befahl er – und hoffte dabei inständig, dass seiner Stimme seine Nervosität nicht allzu deutlich anzuhören war. »Keine Bewegung,

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