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Lassiter und die Arapaho-Amazone

Lassiter und die Arapaho-Amazone

Titel: Lassiter und die Arapaho-Amazone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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ihre vollen Lippen zusammen, verschränkte die Arme vor der Brust und sagte nichts mehr.
    Der Sergeant Major wischte sich mit der Hand den Mund ab. Er hatte den vollen Teller bis auf ein paar Spuren der braunen Soße völlig leer geputzt. Jetzt wandte er der Rancherin den Blick zu und Lassiter erkannte in seinen Augen, dass er die Geduld mit der schönen Frau verloren hatte.
    »Sagen Sie uns, wohin Mister Dillon geritten ist«, sagte er schneidend. »Es sind auch nur wenige Ihrer Leute auf der Ranch. Wenn Sie mir die Auskunft verweigern, könnte das auf Sie zurückfallen, wenn etwas geschieht, was der Armee nicht gefallen kann.«
    Sie wurde zornig. Ihr hübsches Gesicht verzerrte sich. Die grünen Augen sprühten Blitze. Der Sergeant hatte sie mit seinen Worten herausgefordert, sonst hätte sie sicher nicht die Beherrschung verloren und mit schriller Stimme gesagt: »Wir vermissen einen Mann, Mister McCluskey! Und nach dem, was in letzter Zeit passiert ist, liegt der Verdacht nahe, dass der Arapaho-Mörder wieder zugeschlagen hat!«
    »Wer ist der Mann, den Sie vermissen, Mrs. Fremont?«, fragte Lassiter mit ruhiger Stimme. »Wieder einer Ihrer Cowboys?«
    Sie schüttelte heftig den Kopf. Sie war jetzt richtig wütend.
    »Die Armee hat eine ganze Woche lang nichts unternommen, um den Mörder meines Cowboys ausfindig zu machen!«, fauchte sie. »Da kann man mir nicht verdenken, dass ich es auf eigene Faust versuche!«
    »Sie haben Männer losgeschickt, die im Reservat Nachforschungen anstellen?«, grollte McCluskey.
    »Nur einen Mann!«, erwiderte sie heftig. »Einen, der nicht so leicht einem Arapaho-Mörder zum Opfer fällt!«
    »Und wer ist der Mann?«, fragte Lassiter.
    »Kyle Murphy!« Sie spie den Namen förmlich hervor, und Lassiter sah sofort das bleiche Gesicht eines Albinos vor sich, der sich hier im Norden seit Jahren einen Namen als gnadenloser Kopfgeldjäger gemacht hatte.
    »Sie haben einen Killer angeheuert?«, krächzte der Sergeant Major ungläubig. »Sind Sie denn von allen guten Geistern verlassen?«
    »Für Geister sind die Arapahos zuständig«, zischte sie. »Aber Kyle Murphy wird sich nicht von einem Geist überraschen lassen.«
    Eine dumpfe Ahnung stieg in Lassiter auf. Er fürchtete, dass Sheeree Fremont mit Kyle Murphy eine Lunte zum Brennen gebracht hatte, die so leicht nicht mehr zu löschen sein würde.
    »Seit wann vermissen Sie ihn?«
    »Er wollte gestern Abend auf der Ranch zurück sein, aber er blieb aus. Deshalb ist Lee Dillon heute Morgen mit drei Männern losgeritten, um nach ihm zu suchen.«
    »Sie haben also doch Angst vor dem Arapaho-Geist«, knurrte Pat McCluskey.
    Sheeree Fremont sprang auf.
    »Das reicht, Sergeant!«, fauchte sie. »Ich möchte Sie beide ersuchen, meine Ranch zu verlassen. Sorgen Sie lieber dafür, dass die Arapahos keine weiteren meiner Männer killen, statt mich mit Ihren unverschämten Fragen zu belästigen!«
    »Gibt es keinen Nachtisch?«, fragte McCluskey.
    Sie raffte ihre Röcke und mit auf den Dielenbohlen hämmernden Absätzen brachte sie den Weg zur Treppe und deren hölzerne Stufen hinter sich und ließ oben auf der Galerie eine Tür schmetternd ins Schloss fallen.
    Lassiter erhob sich und sagte: »Na, komm schon, Pat. Ich hab ein schlechtes Gefühl, wenn ich an Kyle Murphy denke. Wenn er hinter dem Mann her ist, der den Cowboy mit dem Pfeil gekillt hat, wird er ins Reservat eingedrungen sein. Vielleicht finden wir seine oder Lee Dillons Fährte.«
    Auch der Sergeant Major erhob sich, und mit einem sehnsuchtsvollen Blick zur offenen Küchentür schnallte er sich den Gurt mit der Revolvertasche und dem Kavalleriesäbel um.
    Lassiter war schon zur Tür gegangen und auf die Veranda getreten. Von den Männern mit den Gewehren, die er bei ihrer Ankunft gesehen hatte. entdeckte er keinen mehr. Er wartete nicht ab, bis McCluskey ihm gefolgt war, sondern löste die Zügel des Apfelschimmels vom Haltebalken, saß mit Schwung auf und lenkte den Wallach auf das Tor der Ranch zu.
    Etwa eine halbe Meile später hatte der Sergeant Major ihn eingeholt. Er hatte ein Stück von seiner Kautabakrolle abgebissen und mahlte mit den Zähnen.
    »Wo willst du genau hin, Lassiter?«, fragte er.
    »Bring mich zu der Stelle, an der der Cowboy starb. Dort befindet sich das Gerüst, auf dem der ermordete Arapaho bestattet ist, oder?«
    Pat McCluskey nickte. »Du hast Mrs. Fremont gegenüber nichts von Lightning Arrow erwähnt«, murmelte er. »Dabei hat mit dem Mord an ihm

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