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Lassiter und die Arapaho-Amazone

Lassiter und die Arapaho-Amazone

Titel: Lassiter und die Arapaho-Amazone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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sich Lightning Arrows Grabstätte befindet.«
    Nach einer halben Stunde überquerten sie den Hügelkamm und sahen schon von Weitem das große Gerüst, auf dem ein dunkles Bündel lag. Von Lee Dillon und seinen drei Begleitern war nichts zu sehen.
    Sie trieben ihre Pferde an und jagten im Galopp in das kleine Tal hinunter. Immer wieder nahmen ihnen kleine Waldstücke und einzeln stehende Tannen den Blick auf das Totengerüst, doch dann hatten sie es erreicht.
    Sie sahen die tiefen Schleifspuren, die dicht vor dem Gerüst begannen, gleichzeitig und rissen ihre Tiere zurück.
    Mit einem geschmeidigen Satz war Lassiter aus dem Sattel und sah sich die Spuren an. Überall war das Gras von Pferdehufen niedergetreten. Dann stockte er und sagte heiser über die Schulter: »Sieh dir das an, Pat.«
    Es klirrte, als McCluskeys Säbelscheide gegen den Steigbügel stieß. Dann war der Sergeant Major neben dem großen Mann und starrte auf den dunklen Fleck im Gras hinab.
    Lassiter hatte sich gebückt und strich mit dem Finger über die mit Blut bedeckten Halme. »Es ist höchstens einen Tag alt«, murmelte er.
    »Noch ein Toter?«, krächzte McCluskey. »Mein Gott …« Er wandte den Kopf dem Gerüst zu und sah den Köcher auf dem Büffelfellbündel. Mit zwei Schritten war er zurück bei seinem Pferd, schwang sich in den Sattel und lenkte es neben das Gerüst, sodass er den Köcher an sich nehmen konnte. »Zehn Pfeile«, murmelte er. »Jetzt fehlen schon zwei aus dem Köcher.« Er wies auf den Blutfleck im Gras. »Lightning Arrows Geist hat einen zweiten Mann getötet. Murphy?« Er blickte den großen Mann an.
    Lassiters hartes Gesicht verzog sich zu einem schmalen Grinsen. »Dass es ein Geist war, glaubst du doch selber nicht, Pat.«
    »Natürlich nicht«, brummte der Sergeant Major. »Aber die Arapahos werden es glauben, wenn der Tote wirklich Murphy ist.«
    »Oder Murphy hat hier den Mann erschossen, der den Fremont-Cowboy getötet hat.«
    McCluskey schüttelte den Kopf. »Für den hätte Dillon keine Schlepptrage gebaut, den hätte er am Lasso hinter sich her geschleift. Außerdem fehlt ein weiterer Pfeil aus dem Köcher.«
    Lassiter erwiderte nichts. Er sah sich im weiteren Umkreis um, aber im niedergetrampelten Gras entdeckte er keine Spuren, die auf etwas Besonderes hingewiesen hätten. Es sah so aus, als hätten Dillon und seine drei Cowboys hier einen Toten vorgefunden, eine Schlepptrage für ihn gebaut und mit ihm den Weg zum Fort eingeschlagen. Er blickte zu dem nahen Waldstück hinüber und sah die frischen Schnittstellen an einem Baum, von dem man die Äste für die Schlepptrage abgehackt hatte.
    »Sie sind zum Fort«, krächzte McCluskey. »Wir sollten uns beeilen. Vielleicht holen wir sie noch vor dem Fort ein.«
    Lassiter nickte. Während er zu seinem Apfelschimmel ging und sich in den Sattel schwang, nahm McCluskey auch den schweren Kriegsbogen an sich, der an einem der Pfosten hing. Der große Mann sah es und blickte den Sergeant Major fragend an.
    »Mal sehen, ob Lightning Arrows Geist auch ohne Pfeil und Bogen zurechtkommt«, murmelte er. Er hängte Köcher und Bogen über sein Sattelhorn und wollte den großen Mann zunicken.
    Lassiter sah, wie sich McCluskeys Augen weiteten. Im nächsten Sekundenbruchteil zog er den Apfelschimmel scharf herum und hörte den scharfen Windzug, noch bevor er den riesigen Weißkopfadler sah und dessen schrillen Schrei vernahm.
    Der Raubvogel flog dicht über sie hinweg. Etwas Blitzendes wirbelte durch die Luft und fiel vor den Hufen des Apfelschimmels ins Gras. Mit einem Schrei stieg der Adler wieder steil in die Luft und mit mächtigen Flügelschlägen jagte er dicht über die Wipfel der nahe stehenden Tannen hinweg.
    Ein paar Sekunden lang waren die beiden Männer wie erstarrt. Dann sprang der Sergeant Major aus dem Sattel und ging vor dem Apfelschimmel in die Knie. Als er sich wieder erhob, streckte er Lassiter die linke Hand entgegen. Zwischen Zeigefinger und Daumen hielt er eine Messingpatronenhülse.
    Lassiter nahm sie entgegen und sah sofort, dass es eine 36er-Hülse war, denn diese Munition verwendete auch er für seinen Remington. Dieses Modell benutzten nicht viele Männer. Die meisten bevorzugten Revolver mit 45er Kaliber.
    Er hob den Kopf und blickte in die Richtung, in die der Adler verschwunden war. Es war kaum zu fassen, was er hier erlebt hatte. Sein Blick glitt zu Pat McCluskey zurück, auf dessen breitem Gesicht jetzt ein Grinsen lag.
    »Indianerland ist

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