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Lasst die Spiele beginnen: Roman (German Edition)

Lasst die Spiele beginnen: Roman (German Edition)

Titel: Lasst die Spiele beginnen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niccolò Ammaniti
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Italien verstreut. Wir werden zwar unseren historischen Sitz in Pavia behalten, doch angesichts der Situation haben wir beschlossen, zu expandieren und einen Schritt vorwärts zu tun. Und da kommst du ins Spiel, Mantos.«
    Saverio knöpfte seinen Kragen auf.
    »Ich, wieso ich?«
    »Ja, du, ich weiß, dass du mit deinen Bestien Führungsprobleme hast. Das ist ganz typisch für kleine Sekten. Der Sensenmann hat mir gesagt, dass du in letzter Zeit einige Anhänger verloren hast und dass ihr nur noch zu dritt seid.«
    »Also … wenn du mich mitzählst, sind wir zu viert.«
    »Außerdem habt ihr noch keine nennenswerten Aktionen durchgeführt, außer, wie ich in den Foren lese, ein paar Parolen zu Ehren Satans am Viadukt von Anguillara Sabazia.«
    »Aha, die sind euch also aufgefallen?«, fragte Saverio mit einem gewissen Stolz.
    »So, wie es aussieht, steht es entschieden schlecht um eure Sekte. Und, wie du selbst gesagt hast, habt ihr bei der derzeitigen Krise kaum eine Chance, das nächste Jahr zu überstehen. Entschuldige, wenn ich offen bin, aber in der harten Szene des italienischen Satanismus seid ihr völlig bedeutungslos.«
    Saverio öffnete den Sicherheitsgurt. »Wir sind gerade sehr aktiv. Wir wollen neue Anhänger anwerben und planen Aktionen, um uns in der satanischen Szene bekannt zu machen. Wir sind zwar wenige, aber ziemlich gut aufeinander eingespielt.«
    Kurtz hatte derweil einfach weitergesprochen. »Ich schlage dir vor, die Bestien des Abaddon aufzulösen und der verdammten Brut der Kinder der Apokalypse beizutreten. Dafür biete ich dir den Posten unseres Gebietsleiters für Mittelitalien an.«
    »Wie jetzt?«
    »Du wirst Direktor der Zweigstelle Mittelitalien und Sardinien der Kinder der Apokalypse.«
    »Ich?« Saverios Herz füllte sich mit Stolz. »Wieso ich?«
    »Der Sensenmann hat sich lobend über dich geäußert. Er hat mir gesagt, du hast Charisma und Unternehmungslust und bist ein glühender Anhänger Satans. Und bekanntlich muss man als Anführer einer satanischen Sekte die Kräfte des Bösen mehr lieben als sich selbst.«
    »Hat er das wirklich so gesagt?« Das hätte Saverio nicht erwartet. Er war sich sicher, dass Paolo ihn hasste. »In Ordnung. Ich bin dabei.«
    »Ausgezeichnet. Dann organisieren wir eine Orgie zu deinen Ehren in Terracina. Dort haben wir verschiedene Novizinnen aus dem Agro Pontino …«
    Mantos lehnte sich entspannt zurück. »Murder, Zombie und Silvietta werden begeistert sein.«
    »Moment. Das Angebot gilt für dich. Deine Anhänger müssen das Beitrittsformular ausfüllen, das man von unserer Internetseite herunterladen kann, und es uns zuschicken. Wir entscheiden dann in jedem Einzelfall, ob wir sie aufnehmen.«
    »Verstehe.«
    Die Stimme von Kurtz war flach geworden. »Bekanntlich ist Vetternwirtschaft ja das Ende jedes Unternehmens.«
    »Natürlich.«
    »Du müsstest zu einem kurzen Seminar nach Pavia kommen, damit wir dir die Grundbegriffe der von uns praktizierten Liturgie vermitteln können.«
    Saverio schaute aus dem Fenster. Die Autos standen immer noch im Stau. Jenseits der Straße, auf einem mit Reklametafeln gepflasterten Bahndamm, zischte der Regionalexpress nach Rom vorbei. Er sah aus wie eine leuchtende Schlange. Vor einem Punto Sma-Shoppingcenter drängten sich die Leute mit Einkaufswagen. Der Mond über den Dächern sah aus wie eine reife Pampelmuse, und der Polarstern, von dem sich die Seeleute leiten lassen … War das der Polarstern?
    Mir ist nicht gut.
    Schuld waren die Pappardelle mit Kaninchenragout, die ihm im Magen lagen. Er spürte einen üblen Druck am unteren Ende der Speiseröhre. Er sperrte den Mund auf, wie um zu gähnen, erzeugte aber nur eine Art Röcheln, das er mit einer Hand dämpfte.
    Kurtz fuhr mit seinen Erklärungen fort. »In der ersten Zeit könntest du dir die Verantwortung mit dem Sensenmann teilen …«
    Es ist zu warm hier drinnen … Er verlor den Faden von dem, was Kurtz sagte, und drückte den Fensterheber.
    »… in diesem Punkt hast du noch Lücken, aber ich helfe dir, mach dir also keine Sorgen, und dann …«
    Ein Windstoß, der nach Pommes frites und Kebab roch, wehte vom Kiosk beim Einkaufszentrum herüber und erfüllte das Auto. Der ranzige Geruch verursachte ihm Übelkeit. Er beugte sich vor und unterdrückte ein Rülpsen.
    »… werden wir eine Anzahl satanischer Messen in der Gegend von Castelli Romani abhalten, natürlich unter deiner direkten Kontrolle, und außerdem müssen wir …«
    Er versuchte,

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