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Lasst Knochen sprechen: 3. Fall mit Tempe Brennan

Lasst Knochen sprechen: 3. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Lasst Knochen sprechen: 3. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Gesicht.
    »Wenn man ein Loch gräbt und etwas hineinlegt, ist diese Stelle nicht mehr so wie zuvor. Die wieder eingefüllte Erde kann eine geringere Dichte, eine andere Zusammensetzung oder andere elektrische Eigenschaften haben als die Umgebung.«
    Das stimmte zwar, aber ich bezweifelte, dass es hier der Fall sein würde. Wasser, das über zehn Jahre ins Erdreich eindringt, kann alle Unterschiede verwischen.
    »Und das Ding, das vergraben wurde – egal ob es ein Kabel ist, ein Blindgänger oder eine menschliche Leiche –, schickt nicht dasselbe Signal aus wie die es umgebende Erde.«
    »Asche zu Asche. Was ist, wenn die Leiche sich schon im Trinkwasser von morgen aufgelöst hat?«
    Gute Frage, Frosch.
    »Die Verwesung von Fleisch kann die chemische Zusammensetzung und die elektrischen Eigenschaften von Erdreich verändern, man kann also möglicherweise sogar Knochen und verweste Körper nachweisen.«
    Möglicherweise.
    In diesem Augenblick gab mir der Radartechniker ein Zeichen, dass er bereit war.
    »Quickwater, wollen Sie den Schlitten ziehen?«
    »Ich mach das«, bot Claudel an.
    »Okay. Einer der Männer von der Spurensicherung soll Ihnen folgen und das Kabel kontrollieren. Es ist nicht kompliziert. Fangen Sie dort an, wo der Techniker die Antenne aufgestellt hat, knapp außerhalb der abgesteckten Fläche. Wenn Sie die nördliche Pflockreihe erreicht haben, drücken Sie zweimal auf den Fernbedienungsknopf. Der befindet sich am Handgriff. Das Signal setzt dann den Anfangspunkt für diesen Durchgang. Ziehen Sie den Schlitten mit ungefähr zwei Dritteln normaler Gehgeschwindigkeit. Bei jedem Pflockpaar, das eine ost-westliche Linie bildet, drücken Sie einmal auf den Knopf. Wenn Sie das andere Ende erreicht haben, drücken Sie wieder zweimal, um das Ende des Durchgangs zu markieren. Dann ziehen wir den Schlitten zurück und starten einen zweiten Durchgang.«
    »Warum können wir nicht einfach auf und ab gehen?«
    »Weil die Daten von zwei Durchgängen nicht vergleichbar sind, wenn die Gehrichtung gegenläufig ist. Zuerst tasten wir das gesamte Suchgebiet von Norden nach Süden ab, das sind dreißig Durchgänge, und dann wiederholen wir die Prozedur von Osten nach Westen.«
    Er nickte.
    »Ich bleibe beim Techniker und beobachte den Bildschirm. Wenn wir eine Störung entdecken, schreie ich, und Ihr Partner kann dann die Stelle mit einem Pflock markieren.«
     
    Eine Stunde später war die Suche abgeschlossen, und alle drängten sich um den Transporter und wickelten Sandwiches aus und öffneten Getränkedosen. Zwölf blaue Pflöcke markierten drei Rechtecke innerhalb des Gitternetzes.
    Die Ergebnisse waren besser, als ich mir erhofft hatte. Die Daten des dritten und des dreizehnten nord-südlichen Durchgangs zeigten Störungen von ungefähr derselben Länge und Breite. Aber es war das Profil des elften Durchgangs, das mich besonders interessierte. Ich bat um einen Ausdruck, den ich mir anschaute, während ich mein Mortadella-Käse-Sandwich aß.
    Der Ausdruck zeigte ein Gitternetz. Die horizontalen Linien zeigten, ausgehend von unserer Kalibrierung anhand der Kontrollgrube, die Tiefe an, wobei der obere Rand des Gitters die Erdoberfläche darstellte. Die vertikalen Linien waren gepunktet und entsprachen den Signalen, die Claudel bei jeder ost-westlichen Gitterlinie ausgesandt hatte.
    Das Muster knapp unterhalb der Oberfläche war eine leicht wellige, unwesentlichen aber flache Linie. Aber bei Gitterlinie 11 Nord zeigte sich eine Reihe glockenförmiger Kurven, eine in der anderen, wie die Rippen eines Skeletts. Das Profil deutete auf eine Störung am Schnittpunkt der Nord-Süd-Linie 11 mit der Ost-West-Linie 4 hin. Sie lag in einer Tiefe von etwa einem Meter fünfzig.
    Ich schaltete zu den Profilen, die bei den ost-westlichen Durchgängen aufgenommen worden waren. Der Vergleich einander kreuzender Durchgänge erlaubte mir eine Schätzung von Größe und Form der Störung. Was ich sah, ließ mein Herz schneller schlagen.
    Die Anomalie war eins achtzig lang und neunzig Zentimeter breit. Die Größe eines Grabs.
    In der typischen Tiefe eines Grabs.
    »Und, funktioniert es?« Ich hatte Claudel nicht kommen gehört.
    »Wir können anfangen zu buddeln.«
    »Jetzt gleich?«
    »Ja.«
    Ich trank mein Diet Coke aus und stieg in den Jeep. Der Transporter zockelte hinter uns her, während Quickwater zu den Koordinaten 11 Nord / 4 Ost fuhr. Wir hatten beschlossen, dass ich an dieser Stelle graben würde, während Claudel und

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