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Lasst uns ueber Liebe reden

Lasst uns ueber Liebe reden

Titel: Lasst uns ueber Liebe reden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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es
interessiert dich vielleicht, dass ich gerade beschlossen hab, aufzuhören«,
sagte er dann, »... mit dem Kiffen, meine ich.« Er kickte mit der Schuhspitze
einen dreckigen Schneeklumpen weg. Er wusste noch nicht mal, ob das auch
wirklich stimmte. Hörte er denn so richtig auf? Für immer?
    Blair
umklammerte ihr Handy und schwieg verwirrt. Nate war schon immer unberechenbar
gewesen - vor allem wenn er breit war aber nie so unberechenbar.
Gianni klopfte mit seinem Schildpatt-Kamm ungeduldig gegen die Rückenlehne
ihres Stuhls. »Schön für dich«, sagte sie schließlich. »Hör mal, ich muss echt
Schluss machen, ja?«
    Blair
klang abgelenkt, und Nate wusste sowieso nicht, warum er sie überhaupt
angerufen hatte. »Okay, man sieht sich«, murmelte er und ließ das Handy in die
Manteltasche gleiten.
    »Genau.
Ciao.« Blair warf ihr metallicrosa Nokia in die rote Bowlingtasche und setzte
sich in dem ledernen Drehstuhl auf. »Von mir aus können wir«, sagte sie bemüht
selbstbewusst zu Gianni. »Und bitte denken Sie dran: kurz, aber feminin.«
    Auf
Giannis gebräunten, kunstvoll verstoppelten Wangen erschienen amüsierte
Lachfältchen. Er zwinkerte ihr mit einem dunklen, lang bewimperten Auge zu.
»Si, si - wie Katerina Hepeburne, stimmte, eh?«
    Dio mio!
    Blair
straffte den Gürtel ihrer beigen Salonrobe, warf Gianni mit seinen öligen
schwarzen Haaren im Spiegel einen angesäuerten Blick zu und hoffte, dass er
nicht so beschränkt und unfähig war, wie er sich anhörte. Vielleicht lag es ja
nur am Akzent. »Nein! Nicht wie Katherine Hepburn. Wie Audrey Hepburn. Sie wissen schon, die aus >Frühstück bei Tiffany<, >My Fair
Lady<, >Ein süßer Fratz<...?« Sie suchte verzweifelt nach einer etwas
aktuelleren Schauspielerin mit halbwegs annehmbarem Kurzhaarschnitt. »Oder wie
Selma Blair«, fügte sie verzweifelt hinzu, obwohl deren Haarschnitt für ihren
Geschmack etwas zu jungenhaft war.
    Ohne
darauf einzugehen, strich Gianni mit den Fingern durch Blairs feuchtes braunes
Haar. »Die schöne aare«, sagte er betrübt, nahm sie mit der Faust zusammen und
zückte die Schere. Mit einem einzigen brutalen Schnipp trennte er den gesamten Pferdeschwanz auf einmal ab.
    Blair
schloss die Augen, als die Haare zu Boden fielen. Bitte mach, dass ich hübsch
aussehe, betete sie stumm, und weltläufig und
kultiviert und raffiniert. Sie öffnete die Augen und starrte
entsetzt auf ihr Spiegelbild. Ihr Haar sah aus wie ein nasser, ohrenlanger
Mopp, der stumpf nach allen Richtungen abstand.
    »Keine
Ängste.« Gianni ersetzte die große Schere durch eine kleine Schermaschine.
»Jetze wir bringen in Forme.«
    Blair
holte tief Luft und stählte sich innerlich. Für einen Rückzieher war es
ohnehin zu spät. Der Großteil ihrer Mähne lag auf dem Boden. »Okay«, stieß sie
hervor, als plötzlich schon wieder ihr Handy klingelte. »Sekunde noch«, sagte
sie zu Gianni und bückte sich zu ihrer Tasche. »Hallo?«
    »Spreche
ich mit Blair Waldorf? Harold Waldorfs Tochter?«
    Blair
betrachtete sich im Spiegel. Sie war sich nicht sicher, wer sie war. Äußerlich
ähnelte sie eher einer Strafgefangenen mit frischem Knasthaarschnitt als der
Tochter des berühmtberüchtigten Wirtschaftsanwalts Harold Waldorf, der sich
von ihrer Mutter hatte scheiden lassen und jetzt mit seinem »Lebensgefährten«
auf einem Chäteau in Frankreich lebte und ein Weingut führte.
    Allerdings
hätte Blair in Anbetracht des chaotischen Zu- stands ihres Lebens nichts
dagegen gehabt, jemand anders zu sein. Übrigens war das einer der Gründe,
weshalb sie sich Gianni anvertraut hatte. Sie war sogar bereit, sich mit Katherines
statt Audreys Frisur zufrieden zu geben - Hauptsache, es war ein ganz neuer
Look.
    »Ja, das
bin ich«, bestätigte Blair kraftlos.
    »Dann bin
ich ja richtig«, sagte der Anrufer. Seine wohltönende, einschmeichelnde Stimme
ließ kaum Rückschlüsse auf sein Alter zu. Neunzehn? Fünfunddreißig? »Ich heiße
Owen Wells und bin ein guter Bekannter Ihres Vaters. Er hat mich unter seine
Fittiche genommen, als ich frisch von der
    Uni in
seiner Kanzlei anfing. Wir sind beide alte Yalies, und wie ich höre, möchten
Sie jetzt auch gern nach Yale.«
    Gern?
Machte der Mann Witze? Sie wollte nicht gern nach
Yale - es war ihr einziges Lebensziel. Hätte sie sonst gleich fünf
Leistungskurse belegt?
    »Ja,
stimmt.« Ihre Stimme zitterte. Sie warf Gianni, der lautlos die aus den
Salonlautsprechern triefende Celine-Dion- Schmonzette mitsang, einen

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