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Last Date

Last Date

Titel: Last Date Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Andreas Siebert
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Schlauchende an das Ventil. Dann schaltete er den Kompressor ein und drückte den Plus-Knopf, um Luft durch die Schlauchverbindung zu pressen. Ohne  das Ventil aus den Augen zu lassen sagte er zu Martin: „Mal sehen, ob es klappt. Ich glaube, da hat sich jemand nur einen blöden Scherz erlaubt und uns die Luft aus den Reifen gelassen. Wenn wir ein wenig Glück haben, sind die Reifen noch in Ordnung.“
    Es dauerte einen ganzen Augenblick , bis die beiden unter dem Geräusch des Kompressors erkennen konnten, wie sich der Reifen füllte und das Fahrzeug langsam wieder angehoben wurde. Als die Anzeige bei 2,5 Bar angelangt war, ließ Martins Chef den Knopf los, löste den Klipp vom Ventil und horchte. Dann stand er auf und drehte sich zu Martin um. „Nichts. Scheint alles in Ordnung zu sein, aber am besten warten wir ein paar Minuten. Wir können ja in der Zeit den Reifen des Fahrschulwagens aufpumpen.“
    Martin sah hektisch auf die Uhr. Es war bereits 20:14 Uhr. Er nahm seinem Chef den Kompressor aus der Hand und legte ihn in den Fahrschulwagen. „Nein, lassen Sie, das mache ich morgen allein. Ich muss unbedingt los.“
    Er holte schnell seine Tasche und den Laptop wieder aus dem Unterrichtsraum, wo er sie stehen lassen hatte , als er bei seinem Chef gewesen war, um den Zwischenfall zu melden, und fuhr dann zügig, ohne weiter auf den Luftdruck zu achten, auf die Straße und suchte sich den schnellstmöglichen Weg zur Bushaltestelle, an der er sich mit Bianca verabredet hatte. In der Hoffnung, Bianca würde ein paar Minuten warten, beschleunigte er den Wagen zügiger als sonst und fuhr mit 65 Km/h an einer Radarfalle vorbei, die diese Ordnungswidrigkeit zu seinem Ärgernis sofort mit einem grellroten Blitzlicht dokumentierte.
     
    Endlich an der Bushaltestelle angekommen, sah er nur eine ältere Dame wartend auf einer der beiden kurzen Bänke sitzen. Die digitale Uhr neben dem Tachometer sprang gerade auf 20:26 Uhr, als Martin den Wagen auf der Sperrfläche vor der Haltestelle anhielt, aus seinem Golf stieg und zu der Dame ging. Hektisch sprach er sie an. „Haben Sie hier eben eine junge Frau gesehen?“ Er hielt seine rechte Hand etwa in seiner Augenhöhe neben sich. „Sie ist ungefähr so groß und hat rotbraunes, langes Haar.“
    Die ältere Dame sah langsam zu ihm auf und schmatzte einige Male, bevor sie ihm antwortete. „Nein. Tut mir leid junger Mann, ich bin auch gerade erst gekommen.“
    Martin schlug sich mit der rechten Faust in die offene linke Hand. „Mist. Trotzdem danke.“
    Wütend auf sich selbst, dass er so lange vergeblich auf den Anruf dieses blöden Herrn Schmidt gewartet hatte, um mit diesem seine Terminvorschläge durchzugehen und etwas enttäuscht, dass Bianca schon nach zehn Minuten den Treffpunkt verlassen hatte, setzte er sich wieder in den Wagen und versuchte sich zu erinnern, ob sie bei dem letzten Treffen irgendetwas gesagt hatte, was ihm bei der Suche nach ihr weiterhelfen könnte. Ihm fiel aber lediglich ein, dass er sie nach ihrem letzten Treffen wieder hier zur Bushaltestelle gefahren hatte, wo sie nach ihrer Verabschiedung nicht in einen Bus eingestiegen, sondern mit ihrem wenige Meter entfernt abgestellten Fahrrad davon gefahren war. Martin sah sich um und erkannte, in etwa fünfzig Meter Entfernung, ein an einen kleinen Baum angekettetes Damenfahrrad. Er startete den Motor und fuhr langsam die Straßen entlang um die nähere Umgebung nach Bianca abzusuchen. Nach etwa dreißig Minuten gab er auf und parkte sein Fahrzeug in einer schmalen Gasse auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Bushaltestelle, das Fahrrad gut im Blick, und wartete.
    Aus dem siebten an der Haltestelle haltenden Bus stieg eine Dame mittleren Alters aus, ging den Gehweg entlang zu dem Fahrrad, entsicherte es und fuhr mit ihm in die einbrechende Dunkelheit davon. Martin rieb sich mit den Händen durch sein Gesicht.
    Hätte sie mir doch bloß ihre Handynummer gegeben, oder mir gesagt, wo sie wohnt.
    Es war mittlerweile nach halb elf. Er überlegte, ob er in der Fahrschule noch mal vorbeifahren sollte, um den Reifen des Fahrschulwagens mit Luft zu füllen und Bianca von dort aus eine E-Mail zu schicken, verwarf den Gedanken aber wieder und fuhr müde nach Hause. Schon beim Vorfahren vor das Haus sah er an der schwachen Beleuchtung, dass Susanne wohl schon im Bett war und nur die kleine Eckstehleuchte im Wohnzimmer angelassen hatte, die sie für gewöhnlich jede Nacht brennen ließen, so brauchte man kein

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