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Last Date

Last Date

Titel: Last Date Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Andreas Siebert
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Unverschämtheit, einfach in ihre Privatsphäre einzudringen, die Nummer ihrer Freundin, um ihr sofort davon zu berichten. Vor ihrem Bett angekommen, warf sie das Handtuch achtlos hinter sich auf den Boden, klemmte sich das Telefon zwischen Ohr und Schulter, und zog sich ihren Slip an.
     
    Als er vorhin mitten im Flur dagestanden und auf seine Uhr gesehen hatte, war die Schwarzhaarige sehr plötzlich aufgestanden und hatte angefangen sich einzuseifen. Er hatte sie dabei von einiger Entfernung aus beobachtet und festgestellt, dass ihm der Gedanke mit ihr als Zuschauerin nicht mehr aus dem Kopf ging. Er war sogar wieder ein wenig erregt, obwohl ihn ihre kurzen Haare wirklich anwiderten. Um den richtigen Moment abzuwarten, war er wieder im Schlafzimmer hinter der Tür verschwunden. Er hatte sie nicht mehr hören können und war darüber anfangs etwas verwundert gewesen, hatte aber dann an der Veränderung der Lichtverhältnisse mitbekommen, dass sie die Gardinen zugezogen hatte.
    Er konnte ihre Nervosität förmlich riechen, wie sie wenige Zentimeter an ihm vorbei, nur durch die Tür getrennt, zu ihrer Kleidung ging. Jetzt stand sie da, von ihm durch den kleinen Spalt beobachtet , und fing an sich anzuziehen.
    Jetzt oder nie dachte er, wollte die Tür aufschieben und ihr den Elektroschocker an die erstbeste Stelle halten, die er erwischen könnte, doch die Tür gab nicht nach. Verwundert sah er so weit er konnte um die Ecke und entdeckte das Handtuch, das sich wie ein Keil unter der Tür verklemmt hatte. Er drückte erneut, konnte jedoch nicht genug Platz bekommen, um hindurch zu passen. Er wollte den Überraschungsmoment für sich behalten und schob die Tür so leise wie möglich mit kurzem vor und zurück, Zentimeter für Zentimeter weiter nach vorn. In dem Moment, als der Spalt groß genug für ihn war, hörte er, wie sie sich am Telefon meldete, und hielt inne. Sie meldete sich mit Namen Corinne. Er sah an der Tür vorbei, wie sie ihm immer noch den Rücken zugewandt dastand, in den Schrank griff und etwas langes, rotbraunes herausholte. Eine Perücke. Es traf ihn wie ein Blitz. Plötzlich fügte sich alles zu einem Gesamtbild zusammen. Jetzt konnte er sich auch die Ähnlichkeit erklären, die ihn zu der Annahme verleitet hatte, dass die vor ihm stehende Frau Corinnes Schwester hätte sein können. Vor ihm stand tatsächlich Corinne. Sie gaukelte ihren Date-Partnern ihre langen Haare nur vor. Seine Überraschung legte sich allmählich und machte der Wut Platz, die sich rasend schnell zu Hass entwickelte. Ihm war klar, dass er mit dieser Person seine sexuellen Gelüste nicht ausleben konnte, aber ungestraft wollte er sie auch nicht davonkommen lassen. Er sprang aus seinem Versteck hervor und drückte Corinne den Elektroschocker von hinten an ihre rechte Schulter. Ihre Beine knickten augenblicklich weg und sie fiel unter starken Zuckungen vornüber auf ihr Bett. Sie versuchte zu schreien, bekam aber nur gurgelnde Laute heraus. Aus ihrem Telefon, das ebenfalls auf dem Bett gelandet war, hörte man eine Frauenstimme, die zum wiederholten Male Corinnes Namen rief und wiederholt nachfragte, ob alles okay sei. Noch bevor die Stimme hysterisch werden konnte, und er wusste, dass das jeden Moment passieren würde, nahm er das Telefon und warf es an die Wand, wo es in seine Einzelteile zersprang. Außer sich vor Wut schlug er Corinne wild schreiend mit seinen Fäusten auf ihren Rücken. „Du verdammtes Miststück. Du dreckige, schwarzhaarige Schlampe.“ Er ließ von ihr ab und drehte sich um. Seine Stimme wurde wieder jünger. Viel jünger. „Nein Mama, ich will es nicht tun. Nicht mit der hier.“
    Wieder schlug er auf den noch immer zuckenden Körper der wunderschönen Frau mit den grässlichen schwarzen Haaren ein. Er steckte den Elektroschocker wieder in seine Hosentasche und berührte dabei sein Rasiermesser. Unbewusst holte er es heraus und klappte langsam die Klinge nach vorne. Corinne lag vor ihm, nur mit ihrem Slip bekleidet, und ihre Zuckungen ließen langsam nach. Ihr Rücken war an einigen Stellen bereits blutig, an anderen nur blutunterlaufen. Er sah sie vor sich liegen und empfand nichts. Keine Erregung, keine Lust, einfach nichts. Enttäuschung machte sich in ihm breit, und er dachte über die Vorbereitungen nach, über die Gedanken die er sich gemacht hatte, wie er Tobias vor der Tür hätte warten lassen können. Aber nun, alles umsonst. Er drehte mit wütendem Blick den Kopf nach hinten und presste beim

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