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Last days on Earth: Thriller (German Edition)

Last days on Earth: Thriller (German Edition)

Titel: Last days on Earth: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian Frost
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Seite. »Schsch. Sie hat gute Ohren.«
    Er ließ den Blick durch das Antiquariat wandern. »Was war es diesmal?«
    Karla berichtete ihm, was sie von Frau Goldner erfahren hatte. Sie hockte sich auf die Kante eines Tisches und stieß dabei ihren Rucksack hinunter. Das Album fiel mit einem dumpfen Laut auf den Boden. Raoul blickte es nachdenklich an. »Sind Sie vielleicht die Diebin und wissen es nicht? Schlafwandeln Sie?«
    Karla schnaubte. »Idiot.«
    Er hockte sich neben sie und sah sie an. »Wir sollten über Ihre Sammlung sprechen«, sagte er so leise, dass es keiner der anderen hören konnte. »Ich habe das Gefühl, dass es einen Zusammenhang gibt.«
    Karla schluckte eine heftige Entgegnung hinunter. Sie musste sich eingestehen, dass sie sein Gefühl teilte. »Ich habe Max gebeten, die Bücher aufzuspüren«, entgegnete sie leise. »Wenn der Dieb sie alle an einem Ort versammelt, ist das Feld inzwischen stark genug, um es orten zu können.«
    »Warum Weltuntergang?«
    »Weil ich glaube, dass jemand versucht, ihn herbeizuführen.« Sie hatte es tatsächlich ausgesprochen. Der Verdacht keimte schon so lange in ihr, dass sie beinahe daran erstickt wäre.
    Sie wartete auf sein Lachen, seinen Spott, darauf, dass er sie für verrückt erklären würde. Aber Raouls Blick blieb ernst. »Warum sollte jemand das wollen?«
    »Woher soll ich das wissen?« Karla war mit einem Mal zittrig vor Erschöpfung. Sie zog die Knie an und legte die Stirn darauf. »Einen Moment«, sagte sie matt. »Ich fühle mich schrecklich.«
    Sie spürte sein Zögern, bevor er den Arm um ihre Schultern legte. »Soll ich Sie nach Hause bringen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Es geht gleich wieder. Ich fürchte, ich habe mir etwas eingefangen, eine Erkältung oder so.« Kurz gab sie der Versuchung nach und lehnte sich an ihn, dann setzte sie sich ruckartig wieder auf und rückte von ihm ab. »Wir sollten nachhören, ob es neue Erkenntnisse gibt.«
    Raoul sah ihr nach, als sie in den hinteren Teil des Ladens ging. Sie hielt sich sehr gerade und schritt energisch aus, aber er konnte spüren, wie viel Kraft es sie kostete.
    Er hörte Brad leise und hämisch kichern, aber er ignorierte seinen Daimon. Brad hätte sich nicht damit begnügt, ihr den Arm um die Schultern zu legen.
    Raoul seufzte und hob Karlas Rucksack auf. Er öffnete das Album und warf einen Blick hinein. Was bedeuteten die Zahlen, die in Karlas unordentlicher Handschrift danebengekritzelt standen? Die Fachartikel trugen fast alle eine Eins oder Zwei, die reißerischen Artikel über Kornkreise und UFO-Landungen rangierten in der Gegend von Fünf und Sechs. Er blätterte zum Anfang des Albums und begann zu lesen.
    »Raoul?« Karla war wieder da. Sie sah, was er in der Hand hielt, und verzog leicht das Gesicht.
    »Wir sollten hierüber reden«, sagte er und schloss das Album. »Ich habe nie darüber nachgedacht, dass hinter den sich häufenden Katastrophenmeldungen mehr stecken könnte als reiner Zufall. Aber Ihre Sammlung stimmt mich nachdenklich.«
    Karla rieb sich mit schmerzverzerrter Miene die Schläfen. »Heute nicht mehr«, murmelte sie. »Ich habe noch eine unangenehme Auseinandersetzung vor mir.«
    »Verschieben Sie die Aussprache«, sagte Raoul leise.
    Karla schüttelte den Kopf. »Wir sehen uns morgen, Langer.«
    Die Glocke bimmelte, die Tür schlug zu. Raoul sah sich noch einmal um. Er hatte den Lagerraum noch nicht besichtigt.
    Das Spurensicherungsteam war anscheinend mit seiner Arbeit fertig. Maxim und Billa, die Werhündin, standen neben einem Tisch und diskutierten miteinander. Als sie Raoul bemerkten, verstummten sie. Beide sahen ihn an. Maxims Gesicht war ausdruckslos, in Billas Blick konnte er Misstrauen und Ärger erkennen.
    »Kann ich mich hier noch kurz umsehen?«, wandte er sich an Maxim.
    »Bitte«, sagte Maxim. Er nickte Billa zu. Die Werhündin presste die Lippen zusammen und ging wortlos hinaus. Ihre Missbilligung war beinahe mit Händen zu greifen.
    »Was hat sie?«, fragte Raoul.
    Maxim antwortete nicht gleich. Er musterte Raoul intensiv. Dann zuckte er die Achseln. »Sie hat die Witterung des Einbrechers aufgenommen«, sagte er. »Und sie dachte, Sie wären es.«
    Raoul verstand nicht gleich, was Maxim meinte. »Ich wäre was?«
    »Der Einbrecher.« Max packte die restlichen Utensilien in eine verschrammte Werkzeugkiste. Er sah Raoul nicht an.
    »Der …« Raoul lachte. »Deswegen hat sie mich so angebellt.« Er schüttelte den Kopf. »Sie ist die Beste,

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