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Last days on Earth: Thriller (German Edition)

Last days on Earth: Thriller (German Edition)

Titel: Last days on Earth: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian Frost
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Zomeren«, sagte er, »ich bin der Princeps dieses Dominiums. Meine Stellung verpflichtet mich dazu, mich mit Ihnen zu beschäftigen. Sie sind von einem Mitglied meiner Gens verletzt worden, und nun muss ich eine Lösung für Ihr Problem finden.«
    Karlas Gedanken überschlugen sich. »Kit«, sagte sie. »Kit Marley – Sie sind sein Princeps?«
    Perfido nickte knapp. »Er ist mir verpflichtet, ja.«
    »Oh, bei Hels Hämorrhoiden!« Karla sprang auf. »Ich bringe ihn um!«
    Der Vampir lachte und hob mit einer befehlenden Geste die Hand. »Hinsetzen, Karla!«
    Sie fand sich in ihrem Sessel wieder, die Hände gehorsam im Schoß gefaltet. Wie konnte er solche Macht über sie haben?
    »Hausrecht«, sagte er sanft. »Und das Recht des Blutes. Sie haben vom Blut meiner Gens gekostet, Karla. Das macht Sie zu einem Mitglied meiner Familie. Ich habe Christopher übrigens fortgeschickt. Er hat ohne meine Erlaubnis diese unglücklich verlaufende Beziehung mit Ihnen begonnen, und ich musste ihn für sein unbotmäßiges Verhalten bestrafen.«
    Karla schlug mit dem Hinterkopf gegen die Lehne des Sessels. Das war ein Albtraum. »Ich gehöre nicht zu Ihrer Gens«, sagte sie erstickt. »Sie sind ein Verbrecher. Auch, wenn ich zurzeit suspendiert bin, gehöre ich zur anderen Seite.«
    Perfido sah sie bedauernd an. »Sie sind nicht ›zurzeit‹ suspendiert«, erwiderte er leise. »Was glauben Sie denn, wer dafür gesorgt hat, dass Sie aus der Arrestzelle entlassen worden sind? Für den Weißen Zweig sind Sie kontaminiert. Übergelaufen, Frau van Zomeren.«
    Karla schloss die Augen und stöhnte. Dieser elende Gangster. »Warum tun Sie das?«
    »Weil Sie zu meiner Gens gehören. Das würde ich für jedes Mitglied meiner Familie tun.« Er klang erstaunt.
    »Ich – gehöre – nicht – zu – Ihrer – Gens!«
    Er schüttelte sacht den Kopf. »Stur. Und unbelehrbar. Wie bedauerlich.« Er lehnte sich zurück. »Gut. Gehen Sie.«
    Karla sah ihn verblüfft an. Er hatte sich weggedreht, sah zur Wand. Dort surrte ein Elektromotor, und kurz darauf hoben sich die dichten Blenden vor den Fenstern, die rundum in den dicken Turmwänden saßen. Es war Abend geworden, und die letzten Reflexionen der untergegangenen Sonne färbten den Himmel violett.
    Karla erhob sich. »Ich kann wirklich gehen?«
    Er hob mit einem gleichgültigen, müden Gesichtsausdruck die Brauen. »Warum sollte ich Sie halten wollen? Es ist Ihr Leben. Ich biete Ihnen nur meine Hilfe an. Sie anzunehmen kann ich Sie kaum zwingen.«
    Karla zögerte. »Sie sind ein Verbrecher«, sagte sie. »Warum sollten Sie mir helfen wollen, wenn nicht aus ureigenem Interesse?«
    Er spitzte nachdenklich die Lippen. »Ich kontrolliere das Verbrechen in meinem Dominium. Was ist für Sie falsch daran?«
    »Wie können Sie das fragen? Ich gehöre zur Seite des Gesetzes.«
    Perfido schnaubte abfällig. »Das Gesetz? Für mein Dominium bin ich das Gesetz! Wissen Sie, was hier los wäre, wenn ich das Verbrechen nicht kontrollieren würde? Ihre armselige MID käme aus der Rotation nicht mehr heraus.«
    Karla war wider Willen gebannt. »Wie definieren Sie Kontrolle?«
    »Muss ich Ihnen das erklären?« Er seufzte. »In diesem Land leben knapp 18 Millionen Menschen, Nichtmenschen und Untote. Aber weder wir Exsanguiniker noch die Nichtmenschen fallen hundertprozentig unter die menschliche Gesetzgebung und Judikatur. Dazu sind unsere Hintergründe und Bedürfnisse zu unterschiedlich. Das bedeutet, dass eine große rechtliche Grauzone, oder sagen wir besser, eine große rechtfreie Zone …«
    »Ersparen Sie mir diesen Vortrag«, unterbrach Karla. »Das gehört zur Grundausbildung eines jeden Magisters.« Sie schüttelte den Kopf. »Sie wollen mir also weismachen, dass Sie unschuldiges Lämmchen mit den Taten, wegen denen wir hinter Ihnen her sind, nichts zu tun haben?«
    Perfido wiegte nachdenklich den Kopf. »Ich habe selbstverständlich die Wunderland-Diskothek nicht in die Luft gejagt.« Er lachte. »Höllenfeuer, der Laden gehört mir!«
    Karla verdaute die Information. »In unseren Unterlagen ist ein anderer Besitzer vermerkt«, wandte sie ein.
    »Ja, natürlich!« Er klang ungeduldig. »Der eingetragene Besitzer ist einer meiner menschlichen Mitarbeiter – ein Strohmann. Die Gesetzeslage erlaubt es Untoten nicht, Geschäfte zu betreiben, die ausschließlich von Menschen besucht werden. Und Diskotheken dieser Art sind nun mal Menschenorte.«
    Das stimmte. Vampire verfügten über ein empfindliches

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