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Last days on Earth: Thriller (German Edition)

Last days on Earth: Thriller (German Edition)

Titel: Last days on Earth: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian Frost
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sich in der Eingangshalle um. Die Tür war fest verschlossen, ebenso die hohen Fenster. Nun gut, wenn wirklich noch Tag war, wäre das Risiko auch zu groß, eine Öffnung für das Sonnenlicht zu lassen.
    Karla vergrub die Hände in den Taschen ihrer Jacke und zog unwillkürlich die Schultern hoch. Sie hasste das Gefühl, eingesperrt zu sein. Ob sie den Diener rufen und ihn bitten sollte, ihr den Ausgang zu zeigen? Sie kehrte um, aber noch ehe sie die Tür des Salons öffnen konnte, hörte sie, wie eine ihr unbekannte Frauenstimme ihren Namen rief.
    Eine dunkel gekleidete Frau mit aschblondem Haar war in die Halle getreten und winkte ihr zu. »Frau van Zomeren«, wiederholte sie ein wenig atemlos, »der Princeps möchte Sie sehen. Jetzt sofort.«
    Karla nickte ergeben. »Und Sie sind …?«, fragte sie ein wenig verstimmt. Jeder hier im Haus schien sie zu kennen und zu wissen, wer sie war. Ein unangenehmes Gefühl, wenn man selbst niemanden kannte.
    Die Frau schlug die Hand vor den Mund. »Ich bitte um Verzeihung«, sagte sie. »Ich wollte nicht unhöflich sein. Aber wenn der Princeps ruft …«
    »Springen alle«, ergänzte Karla grimmig.
    »Ja.« Die Frau kicherte leise, aber Karla konnte sehen, dass ihre mausbraunen Augen sich eilig vergewisserten, dass niemand in der Nähe war. »Ich bin Rosalie Meyer, die Haushälterin. Wenn Sie mir jetzt bitte folgen würden.«
    Sie gingen durch einen langen, mit dunklem Teppichboden ausgelegten Gang, eine Treppe hinauf, dann weiter durch einen Flur mit Parkettboden und eine Wendeltreppe hinauf, die in einen turmähnlichen Anbau führte. Vor einer massiven Tür blieb die Haushälterin stehen und klopfte schnell und hart an. »Frau van Zomeren ist hier, gnädiger Herr«, rief sie.
    Karla hörte nicht, dass jemand geantwortet hätte, aber Rosalie drückte die Tür auf und nickte Karla auffordernd zu.
    Die Tür schloss sich hinter ihr. Karla stand in einem weitläufigen Raum. Im Gegensatz zu der barocken Pracht des restlichen Hauses schien hier alles entweder aus Metall, Stein oder Glas zu bestehen. Sie sah keinen gepolsterten Sessel, keinen Teppich, nicht ein einziges dekoratives Element, nichts Rundes oder Weiches, nur nüchterne, klare, strenge Linien ohne jeden warmen Farbton: Schwarz, Weiß, alle Schattierungen von Grau.
    Karla schloss in einem kurzen Schwindelanfall die Augen. Sie hatte ein Déjà-vu-Gefühl, das ihr höllische Angst einjagte. Was an diesem Turmzimmer war dermaßen beängstigend?
    »Frau van Zomeren«, sagte eine samtdunkle Stimme. »Ich freue mich. Herzlich willkommen in meinem Haus.«
    Der Sprecher stand neben einem riesigen Schreibtisch, dessen Platte sein Abbild widerspiegelte: ein mittelgroßer, weißblonder Mann in einem perfekt geschnittenen dunkelgrauen Anzug, der schimmerte, als wäre er aus reiner Seide.
    Karlas Knie begannen zu zittern. »Nein«, sagte sie erst halblaut, und dann laut: »Nein!«
    Der Princeps lächelte. »Ist das die Antwort auf mein letztes Angebot? Ich denke, das hat sich inzwischen erledigt, Frau van Zomeren. Sie sind kein Mitglied des Weißen Zweiges mehr. Also müssen auch wir unsere Karten neu mischen. Setzen Sie sich.«
    Karla ließ sich in den angebotenen Ledersessel sinken.
    »Darf ich Ihnen ein Wasser anbieten?«
    Karla nickte matt. »Was soll die Scharade, Perfido? Warum bin ich hier?«
    Er schenkte ein Glas aus einer Karaffe voll, in der Zitronenscheiben schwammen, und reichte es ihr. »Scharade?«
    Karla stellte das Glas ab und machte eine das Haus umfassende Geste. »Diese Villa. Dieses Princeps-Spielchen. Sie haben mich doch schon wieder entführen lassen.«
    Er setzte sich in den Sessel ihr gegenüber und zog seine Bügelfalten glatt. Seine farblosen Augen musterten sie nachdenklich. »Entführen lassen? Dies ist eine Zuflucht, Frau van Zomeren. Nicht zuletzt für Leute wie Sie: Taggeborene, die Nachtluft geschnuppert haben. Menschen, die auf der Grenze zu unserer Welt stehen und sich fragen, was hinter dem Vorhang auf sie warten könnte.« Er hob sein Glas, in dem eine dunkelrote Flüssigkeit schimmerte, und nippte daran. »Ich darf Sie daran erinnern, dass Maurizio Sie von einem gesundheitlichen Problem befreit hat.« In seiner Stimme, so samtweich sie auch war, schwang ein Hauch von Schärfe mit.
    »Eine verdammte Falle«, sagte Karla. »Sie haben mich in eine Falle gelockt und ausmanövriert, und jetzt bin ich Ihnen ausgeliefert. Was für ein mieses Spiel, Perfido!«
    Er schüttelte den Kopf. »Liebe Frau van

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