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Last days on Earth: Thriller (German Edition)

Last days on Earth: Thriller (German Edition)

Titel: Last days on Earth: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian Frost
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Augen. »Das war deutlich mehr als meine übliche Ration«, sagte er. »Mir ist ein bisschen übel.«
    Karla hob träge die Hand und berührte seine Schulter. »Danke.«
    »Gerne geschehen.« Er strich sich die Locken aus der Stirn und lächelte. »Werden Sie sich unserer Gens anschließen?«
    Karla schüttelte heftig den Kopf. »Ich denke nicht, nein.«
    Sein Gesicht verdüsterte sich. »Schade.« Er hob die Schultern. »Sie sind in festen Händen, oder? Ich bin noch ungebunden. Wir würden gut zusammenpassen, wir haben die gleiche Blutgruppe.«
    Karla suchte nach den richtigen Worten, denn sie wollte ihn nicht verletzen. »Das ist sehr nett von Ihnen«, sagte sie. »Aber ich habe, ich bin …« Sie schüttelte den Kopf. »Ja, ich bin gebunden.«
    Er nickte. »Das dachte ich mir. Glücklicher Bursche.« Er stand auf und deckte sie sorgfältig zu. »Schlafen Sie sich gründlich aus, Karla. Wir sehen uns sicher morgen beim Abendessen.«
    Karla war schon eingeschlafen, als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel.

 

    12. 19. 19. 04. 04.
     
    Als sie erwachte, lagen Kleider auf dem Stuhl vor ihrem Bett. Karla sah sie eine Weile verständnislos an. Eine schwarze Jeans, ein schwarzes, kurzärmeliges T-Shirt, eine kurze Kapuzenjacke aus weichem Stoff. Karla beugte sich vor. Unter dem Stuhl standen Turnschuhe.
    Das waren ihre Kleider. Die Hose hatte einen sauber geflickten Riss unter dem linken Knie. Das Top stammte von einem Englandaufenthalt vor zwei Jahren, und die Schuhe hatte sie im Winterschlussverkauf bei H&M erstanden.
    Sie schüttelte den Kopf und setzte sich auf. Ihre Kleider. Jemand hatte sie aus ihrer Wohnung geholt und hier auf diesen Stuhl gelegt, während sie schlief. Der Gedanke beunruhigte sie kurz, aber dann schüttelte sie ihn ab. Es war angenehmer, die eigenen Sachen tragen zu können.
    Sie stand mit der Erwartung auf, dass ihr schwindelig werden würde, aber ihre Befürchtung bewahrheitete sich nicht. Sie fühlte sich sogar erstaunlich gut, wenn auch hungrig. »Ob es in diesem noblen Schuppen irgendwo eine Küche gibt?«, fragte sie sich laut. Sie griff nach der Türklinke, einen winzigen Moment lang besorgt, die Tür abgeschlossen zu finden, und trat in den Korridor. Wenn es irgendwo etwas zu essen gab, dann wahrscheinlich im Erdgeschoss.
    Alle Lampen brannten, und die Fenster waren verdunkelt. Also war noch Tag. Karla ging die Treppe hinunter und bewunderte die Schönheit des Hauses und seiner Einrichtung. Ein echtes Palais. Der Princeps dieser Gens war kein armer Mann.
    In der Halle begegnete ihr ein älterer Mann in einer Livree. Er nickte ihr freundlich zu und fragte: »Darf ich Ihnen behilflich sein, Frau van Zomeren?«
    Karla schluckte. »Danke, äh …«
    »Adrian.«
    »Herr Adrian …«
    »Nur ›Adrian‹, bitte.« Er deutete auf eine Tür. »Sie wünschen sicher zu frühstücken, gnädige Frau. Ich habe mir erlaubt, im kleinen Salon für Sie zu decken.«
    Der kleine Salon war ein dunkelgrün gestrichener, mit eleganten Möbeln eingerichteter Raum, in dem Karla sich trotzdem sofort wohlfühlte. Sie nahm am Tisch Platz, der mit weißer Tischdecke und blitzendem Silber wie für ein Galamenü eingedeckt war – allerdings nur für eine Person.
    Der Diener hob stumm silberne Hauben von Tellern und Platten, schenkte ihr aus einer schweren Silberkanne heißen Kaffee in eine Porzellantasse und servierte ihr dann Rührei und Toast. Karla blickte auf die Karaffe mit frisch gepresstem Orangensaft, den Brotkorb, die Platte mit Käse und Aufschnitt, die zart gebräunten kleinen Pfannkuchen, den Obstteller und die Schälchen mit Konfitüre und sagte: »Wer soll das denn alles essen?«
    Adrian deutete eine kleine Verbeugung an. »Mit den besten Empfehlungen des Hausherrn. Sie müssen sich nach Ihren Strapazen stärken.«
    Karla griff nach der Gabel. »Danke«, sagte sie. »Ich bin wirklich hungrig.« Sie schob eine Portion von dem lockeren Rührei in den Mund und kaute. »Das ist vorzüglich.« Ihr Blick wanderte zu Adrian, der reglos neben der Anrichte wartete, auf der Warmhalteplatten und die Kaffeekanne bereitstanden. »Ah – Adrian«, sagte sie unbehaglich, »ich kann mich selbst bedienen. Vielen Dank.«
    Er verbeugte sich. »Wenn Sie noch etwas benötigen, klingeln Sie nach mir.«
    Karla atmete auf, als die Tür sich hinter ihm schloss. Eine gute halbe Stunde später trank sie den letzten Schluck des wirklich ausgezeichneten Kaffees und schob ihren Stuhl zurück.
    Sie verließ den Salon und sah

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