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Last days on Earth

Last days on Earth

Titel: Last days on Earth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom
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»Sorry.«
    Karla schnaubte. »Wir müssen bei Gelegenheit ein Wörtchen über Ihre
Methoden wechseln. Aber nicht jetzt. Hören Sie.« Sie berichtete knapp von ihren
Beobachtungen.
    Raoul kniff die Augen zusammen. »Das ist seltsam«, sagte er.
    Karla konnte ein befriedigtes Lächeln nicht unterdrücken. Er war
nicht weniger schnell als Fokko, das stand fest. Dem hätte sie auch nichts
erklären müssen.
    Raoul stand jetzt vor dem Bücherregal und klopfte mit dem
Zeigefinger gegen seine Nase. »Sie sind sicher, dass es Ihnen nicht einfach nur
entgangen sein könnte?«
    Â»Sehen Sie doch selbst nach!«, erwiderte sie scharf.
    Raoul hob entschuldigend die Hand. »Nicht nötig.« Er kniete nieder
und betastete das Holz des Regals. Dann warf er einen Blick zur Tür. »Haben Sie
feststellen können, ob sie gewaltsam geöffnet wurde?«
    Â»Noch nicht.« Sie lächelte. »Ich bin schnell, aber so schnell nun
auch wieder nicht.«
    Raoul legte die langen Hände auf Klinke und Schloss der Tür und tat
wenig später das Gleiche mit der Türfalle und dem Schließblech am Türrahmen.
Dann nickte er. »Sie wurde nicht aufgebrochen. Ohne Zweifel.«
    Â»Ohne Zweifel«, wiederholte Karla und seufzte. »Damit haben wir
einen Einbruch, der technisch gesehen keiner war, und einen Mord ohne Mörder.«
    Keine Schwingung, keine Rest-Resonanz, keine Energiesignatur deutete
darauf hin, dass irgendjemand hier im Raum gewesen war und den Wachmann getötet
hatte.
    Â»Ob seine Leiche von draußen hereingeschafft wurde?«, dachte sie
laut. Aber die Angst und der Tod des Wachmannes hingen hier im Raum wie ein
übler Gestank, den sie sogar mit ihren normalen Sinnen wahrzunehmen glaubte. Er
war hier gestorben, genau an dieser Stelle.
    Â»Die beschriebenen Verletzungen waren zu schwer, der Blutverlust zu
groß«, gab Raoul zu bedenken. »Die Spuren hätten sich nicht verbergen lassen.«
    Karla stimmte dem zu. »Ich muss herausfinden, wo der
Untersuchungsbericht sich befindet«, sagte sie. Und warum sie ihn nicht
bekommen hatte.
    Raoul kniete wieder vor dem Bücherregal. Von dort nahm er die
Vitrine und das Stehpult in Augenschein. »Zwei hier, eins in der Vitrine, eins
auf dem Pult – angekettet, wie mir scheint. Und der Rest stand im Regal.« Er
verschränkte die langen Arme um die Knie und lehnte sich gegen das Regal.
»Sieben Bücher sind laut dem Bericht hier gestohlen worden. Welche Titel waren
es?«
    Karla griff hastig nach ihren Unterlagen, bevor Brad die Frage
beantworten konnte.
    Sie las die Liste vor und sah Raoul fragend an. »Sagen sie Ihnen
etwas?«
    Â»Nein«, erwiderte er. »Nein, keins davon. Es scheint sich hier um
eine sehr spezielle Sammlung zu handeln. Ich kann mit kaum einem der Titel
etwas anfangen.«
    Karla sah die Bücher in dem Regal neben ihrer Schulter durch und
schüttelte den Kopf. »Meine Güte. Was sind das für Sprachen?« Sie zog einen der
Folianten heraus und blätterte flüchtig darin herum. »Mathematische Formeln?«
Sie zog einen anderen heraus. »Sternbilder. Wenigstens etwas Bekanntes.« Sie
stellte das Buch zurück und musterte den Raum. »Wie auch immer, es gibt keine
morphische Strahlung. Die Sheldrake-Felder sind nicht stärker als in jeder
gewöhnlichen Bibliothek.«
    Sie blickte Raoul an, der immer noch auf dem Boden hockte. Er sah
müde aus. »Machen wir für heute Schluss«, sagte sie. »Ich habe Hunger. Sollen
wir irgendwo noch einen Happen essen?« Im gleichen Moment trat sie sich selbst
in den Hintern. Was sollte dieser Vorschlag? Anscheinend versuchte ihr
Unterbewusstsein, sie noch eine Weile von Kit und den unbequemen Fragen, die
sie an ihn hatte, fernzuhalten. Fürchtete sie die Auseinandersetzung, die
unweigerlich daraus entstehen würde?
    Ja, gab sie sich die Antwort. Ich fürchte sie wie die Hölle. Und
deshalb gehe ich jetzt mit dem Prinzen der Dunkelheit essen.
    Â»Warum lachen Sie?«, fragte Raoul und kam auf die Füße. »Essen
gehen. Warum nicht. Wo?«
    Â»Bei meinem Lieblingschinesen. Vertrauen Sie mir.« Sie klopfte ihm
auf die Schulter, denn er verzog das Gesicht. »Mein Gehalt reicht nicht für die
teuren Restaurants, in denen Sie wahrscheinlich zu verkehren pflegen, Herr von
und zu. Aber der › Garden of the Blue Lotos‹ hat
eine wirklich gute Küche.«
    Â»Was

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