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Last days on Earth

Last days on Earth

Titel: Last days on Earth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom
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noch
einmal zurück. »Sie sollten etwas gegen Ihr Ungleichgewicht unternehmen. Sie
riechen ein wenig zu … appetitlich.«
    Karla knallte die Tür hinter sich zu und stürmte die Treppe
hinunter. Verdammtes, arrogantes Blutsaugerpack! Und jetzt musste sie sich zu
alldem auch noch verspotten lassen, weil Kit in seiner Unbeherrschtheit etwas
angerichtet hatte, das sie für jeden Nachtgeborenen, der ihr begegnete, zu
einem Leuchtfeuer zu machen schien.
    Nach einer Nacht voller unruhiger Träume, in denen sie von düsteren
Gestalten mit wehenden Umhängen und spitzen Zähnen verfolgt wurde, stand sie
gähnend in der Teeküche der MID und trank heißen,
starken Kaffee.
    Gina aus der Betrugsabteilung nickte Karla zu. »Was machen die
Einbrüche, Carlo?« Sie lehnte sich neben Karla an die Fensterbank und verzog
das Gesicht, als sie den Kaffee probierte. »Puh! Das ist zum Tote-Aufwecken.«
Sie kippte Zucker in ihren Becher und rührte energisch um. »Du siehst zum
Kotzen aus«, sagte sie. »Hast du Grippe oder so was? Bleib mir bloß vom Hals,
ich kann das nicht brauchen.«
    Â»Es ist nicht ansteckend«, sagte Karla und stellte ihren Becher ab.
    Â»He, Carlo«, rief Gina ihr nach, »dein Medaillon blinkt. Du solltest
vielleicht mal nach deinem Konto sehen.«
    Karla blieb im Gang stehen und schielte auf das Messgerät. Gina
hatte recht, es pulsierte in einem düsteren Purpur. Das hatte es noch nie zuvor
getan. Sie griff nach der Kette und hielt das Medaillon vor die Augen. Das Ding
musste kaputt sein.
    Auf ihrem Schreibtisch lag eine kurze Notiz des Obermagisters, dass
es ihm leider nicht gelungen sei, einen Termin bei Norxis von Felsenstein zu
machen. Der Drache sei grundsätzlich für niemanden zu sprechen.
    Karla starrte die Nachricht an, die sie unerklärlicherweise
schrecklich wütend machte. Was bildeten die Drachen sich ein? Die meisten von
ihnen nutzten ihren Reichtum und ihre Macht schamlos aus und fühlten sich
ohnehin allen anderen Kreaturen haushoch überlegen. Aber sie standen nicht über
dem Gesetz – jedenfalls nicht in Karlas Augen.
    Karla lehnte sich zurück und sah zum Fenster hinaus. Sie hörte und
fühlte, wie das Blut in ihren Ohren rauschte und wummerte. Der Druck stieg, sie
konnte es spüren. Ihre Haut kribbelte, es juckte, als bewegten sich Käfer unter
ihrer Haut. Was sollte sie tun? Kit war nicht zu erreichen. Sie konnte sich
doch schlecht auf die Straße stellen und dem nächstbesten Blutsauger als
Tankstelle anbieten.
    Die Tür öffnete sich, und ein übernächtigt aussehender Raoul trat
ein. »Hallo«, sagte er.
    Â»Sie sehen aus, wie ich mich fühle«, erwiderte Karla. »Was ist los?«
    Â»Ich muss Ihnen etwas berichten, was Sie freuen wird«, sagte er
knurrig. »Unser Mann scheint ein Dunkelmagus zu sein.«
    Karla riss die Augen auf. »Wie kommen Sie darauf?«
    Â»Ihre beste Spürhündin von allen«, erwiderte er. »Sie hat meinen
Daimon gerochen. Der Einbrecher ist ein Wirt.«
    Â»Deswegen hat Billa Sie verbellt.« Karla schlug mit der Hand auf den
Tisch. »Raoul, das ist doch großartig! Das engt die Auswahl kräftig ein.«
    Â»Wir wissen aber trotzdem nicht, wo wir suchen müssen«, dämpfte er
ihre Begeisterung. Er legte die Hände an die Schläfen und schloss die Augen.
»Haben Sie etwas gegen Kopfschmerzen?«
    Karla gluckste. »Das muss eine lange Nacht gewesen sein, hm? War es
wenigstens nett?«
    Raoul seufzte nur. »Und Sie? Ihr Lover scheint Ihnen nicht sehr
geholfen zu haben.«
    Karla klappte energisch ihr aktuelles Weltuntergangsalbum auf und
schob es ihm hin. »Gehen wir an die Arbeit!«
    Ein paar Stunden und einige Kannen Kaffee später hatten sie
einen Haufen Notizzettel vollgekritzelt und eine Menge Vermutungen angestellt,
die vollkommen absurd klangen.
    Karla stemmte die Füße gegen die Tischkante und legte den Kopf auf
die Nackenlehne ihres Stuhles. »Ich werde daraus nicht schlau, aber ich habe
Angst. Irgendetwas geht vor sich.«
    Raoul trommelte mit den Fingern auf den Tisch und starrte in seine
leere Kaffeetasse. »Die Störfälle«, sagte er und gähnte. »Wenn wir sie mit den
beiden Tankerunglücken, dem abgestürzten Airbus, der havarierten Personenfähre
und den nicht aufgeklärten Sprengstoffanschlägen in Verbindung setzen«, er
gähnte wieder, »und

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