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Last days on Earth

Last days on Earth

Titel: Last days on Earth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom
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hübsche Raritäten
darunter, die einen Sammler interessieren könnten, aber nichts wirklich
Wertvolles.«
    Â»Bücher über Magie?«, fragte Karla.
    Frau Goldner schüttelte beinahe entsetzt den Kopf. »Ich bin
unbegabt, Magistra. Davon verstehe ich nichts.«
    Karla ließ den Blick wandern. »Weltuntergang. Irgendwelche Werke
über Apokalypsen, Prophezeiungen, UFO s?«
    Die Antiquarin stand auf. »Vorne im Laden«, sagte sie. »Eine kleine
Ecke mit Kuriosa.«
    Karla folgte ihr und sah ihr über die Schulter, als Frau Goldner vor
einem Bücherregal in die Hocke ging. In der Reihe der ledergebundenen Bände
fehlte ein Buch.
    Â»Da?«, sagte sie, und im gleichen Moment hob die Antiquarin den
Blick, blankes Erstaunen im Gesicht.
    Â»Wegen so etwas bricht man doch nicht ein? Wenn er danach gefragt
hätte, hätte ich ihm einen guten Preis gemacht. Das Buch war ein Ladenhüter.«
    Â»Wovon handelt es?«
    Â»Es war die Aufzeichnung der letzten Tage einer obskuren Sekte, die
Anfang des Jahrhunderts in Pennsylvania darauf gewartet hat, dass der
Weltuntergang über sie hereinbricht. Als er ausblieb, haben die Mitglieder sich
umgebracht.« Goldner zuckte die Achseln. »Ich habe das Buch angekauft, weil es
eine Erstausgabe aus einer winzigen Auflage und außerdem thematisch eine
Kuriosität ist. Aber der Sammler, an den ich gedacht hatte, war nicht interessiert.«
    Karla nickte und dankte ihr. Sie sah der Antiquarin nach, die nach
hinten ging. Dann blickte sie sich im Laden um. »Das war es wohl«, murmelte
sie.
    Jemand sammelte offenbar Erstausgaben und Originale. Das gleiche
Thema, das auch sie seit beinahe 18 Monaten bewegte: Weltuntergang. Apokalypse.
Wer auch immer diese Bücher stahl, er schuf damit ein morphisches Feld von
unkontrollierbarer Größe. Doch wozu?
    Â»Max? Wie würdest du ein großes morphisches Feld orten?«
    Er kratzte sich an der Nase. »Wie groß? Gedämpft, gerichtet, wodurch
kontrolliert?«
    Karla zuckte die Achseln. »Sagen wir, eins, das ausreicht, um einen
Generator zu betreiben.«
    Â»Einen Generator.« Er runzelte die Stirn. »Das wäre ein gerichtetes,
vertikal gedämpftes Feld. Schwierig zu orten.«
    Karla schüttelte den Kopf. »Vergiss den Generator. Geh von einem
ungeordneten Feld aus. Wie es durch systematische Wissensansammlung zu einem
bestimmten Thema entsteht.«
    Er pfiff leise durch die Zähne. »Eine derartige Ansammlung würde
einen kritischen Punkt erreichen, an dem sie instabil würde«, sagte er.
    Â»Sag mir nur, wie man so ein Feld orten könnte«, wiederholte Karla
ungeduldig.
    Maxim wollte gerade einen längeren Fachvortrag beginnen, als Karla
ihn auch schon unterbrach. »Du bist der Beste«, sagte sie. »Sei ein Schatz,
finde dieses Feld für mich.«
    Er salutierte lächelnd. »Wird gemacht, Lieblingsermittlerin.«
    Von hinten kam Gebell und dann der heisere Ruf: »Max!«
    Eine zäh aussehende kleine Frau mit glatten braunen Haaren trat ein.
Sie nickte Karla zu und sagte: »Hi, Carlo.«
    Â»Hallo, Billa.« Karla grinste. »Und? Deinem Gebell nach war die
Fährte heiß.«
    Â»Gerade mal lauwarm. Ich habe sie bis zur Bastionsstraße verfolgen
können, dort hat sie sich in Luft aufgelöst.«
    Â»Er ist in ein Auto gestiegen«, vermutete Karla. »Was hast du?«
    Die Werhündin hob die Schultern. »Ein Mensch. Männlich. Hellhäutiger
Europäer.« Sie fuhr sich mit den Fingern durch die Haare und schüttelte sie
aus. »Etwas war merkwürdig an seinem Geruch, aber ich komme nicht dahinter, was
es war. Wenn es mir einfällt, lasse ich es dich wissen.«
    Â»Danke, Billa.«
    Die Glocke der Ladentür ertönte, und ein Mann trat ein. Bevor Karla
etwas sagen konnte, wechselte Billa ihre Gestalt und begann den Eintretenden
laut und wütend zu verbellen.
    Â»Ho«, sagte Raoul, »immer mit der Ruhe, junge Frau. Ich gehöre zur
Einheit.«
    Â»Billa, das ist mein Partner«, rief Karla und lachte. »Raoul, Sie
scheinen den falschen Geruch zu haben.«
    Er schnupperte an seinem Ärmel und grinste. »Tomatensoße, Knoblauch,
Fisch«, sagte er. »Ich war noch nicht zu Hause.«
    Die Hündin schüttelte sich und stand sofort wieder als Frau zwischen
Karla und Raoul. Sie musterte ihn misstrauisch und sah dann zu Karla. »Dein
Partner?«
    Â»Mein

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