Last days on Earth
Blick konnte er Misstrauen und Ãrger
erkennen.
»Kann ich mich hier noch kurz umsehen?«, wandte er sich an Maxim.
»Bitte«, sagte Maxim. Er nickte Billa zu. Die Werhündin presste die
Lippen zusammen und ging wortlos hinaus. Ihre Missbilligung war beinahe mit
Händen zu greifen.
»Was hat sie?«, fragte Raoul.
Maxim antwortete nicht gleich. Er musterte Raoul intensiv. Dann
zuckte er die Achseln. »Sie hat die Witterung des Einbrechers aufgenommen«,
sagte er. »Und sie dachte, Sie wären es.«
Raoul verstand nicht gleich, was Maxim meinte. »Ich wäre was?«
»Der Einbrecher.« Max packte die restlichen Utensilien in eine
verschrammte Werkzeugkiste. Er sah Raoul nicht an.
»Der â¦Â« Raoul lachte. »Deswegen hat sie mich so angebellt.« Er
schüttelte den Kopf. »Sie ist die Beste, ja?«
Maxim lachte nicht mit ihm. »Sie ist die Beste«, gab er zurück. »Ich
weià nicht, was sie gerochen hat. Aber sie schwört, dass da eine spezielle
Beimischung, ein Aroma war, das sie bei Ihnen wiedererkannt hat. Etwas, das
nicht rein menschlich ist.« Er musterte Raoul neugierig. »Was könnte das sein?«
Raoul bemühte sich um eine eisern neutrale Miene. »Ich habe keine
Ahnung«, sagte er.
Sie wechselten noch einige nichtssagende Worte, dann verabschiedete
Raoul sich. Er ging nachdenklich zu seinem Jaguar. Mit dieser überraschenden
Erkenntnis engte sich der Kreis der möglichen Täter allerdings stark ein.
»Brad? Du musst dich bei deinen Leuten umhören. Der Einbrecher ist
wahrscheinlich ein Wirt.«
Geht klar. Brad lachte. Das wird die kleine Hexe aber freuen. Damit hat sie doch wieder
eine schöne Bestätigung, dass alle Dunkelmagier Verbrecher sind. Ist das nicht
zu komisch?
Raoul konnte nicht darüber lachen.
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12. 19. 19. 04. 03.
Karla parkte gegen ihre Gewohnheit direkt vor dem Eingang
des Nachtclubs und stieg die Treppe zu Kits Privaträumen empor.
Während der Fahrt hatte sie darüber nachgedacht, was sie Kit sagen
wollte. Sie waren nicht im Guten auseinandergegangen, und am liebsten hätte sie
erst einmal Abstand genommen, statt den frischen Schorf durch eine erneute
Konfrontation von der Wunde zu reiÃen. Aber das ging nicht. Was auch immer Kits
unbeherrschter Angriff bewirkt hatte, er musste die Auswirkungen unbedingt
rückgängig machen. Falls es rückgängig zu machen war â¦
Sie klopfte an und trat ein. »Kit?«, rief sie. »Ich habe versucht,
dich anzurufen, aber â¦Â«
»Frau van Zomeren. Marley ist nicht da.«
Karla musterte die brünette Vampirin, die in der Tür des
Arbeitszimmers stand, kühl. Sie kannte Elena natürlich â sie war die Chefin der
»Mädchen«. Es war nicht so, dass sie und Karla sich besonders gut leiden
konnten, aber sie waren höflich zueinander, wenn sie sich trafen.
»Wenn Kit nicht da ist, was treiben Sie dann hier?«, fragte Karla.
Die Frage klang schärfer, als sie beabsichtigt hatte, und Elena hob pikiert
eine sorgfältig gezupfte Augenbraue.
»Ich arbeite hier«, erwiderte sie nicht minder schroff. »Gestatten
Sie mir die Frage, was Sie hier wollen? Kit sagte, ich müsse in der nächsten
Zeit nicht mit Ihrer Anwesenheit in seinem Domizil rechnen.«
Dieser Hurensohn. »Das geht Sie nichts an«, blaffte Karla. »Wo ist
er? Ich muss dringend mit ihm sprechen.«
Elena verschränkte die Arme. »Ich fürchte, das kann ich Ihnen nicht
sagen.«
»Können Sie nicht, oder wollen Sie nicht?«
»Sie sind aber schlecht gelaunt«, erwiderte Elena. »Nein, ich darf
es nicht. Familienangelegenheit â und Sie gehören nicht zur Gens.« Ein
süffisantes Lächeln kringelte ihre Mundwinkel.
Karla ertappte sich dabei, dass sie die Zähne fletschte. »Ich denke,
dass es in Ordnung ist, wenn Sie mir sagen, wo ich Kit erreichen kann. Es geht
im weitesten Sinne um eine Angelegenheit der Gens.«
Karla bemerkte, dass Elena fast losgelacht hätte. »Netter Versuch«,
sagte die Vampirin. »Liebe Magistra, verschwenden Sie nicht Ihre Zeit.« Und
meine, klang unausgesprochen, aber deutlich mit. »Ich darf es Ihnen nicht
sagen. Und ich will es auch nicht. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen
würden â¦Â«
Karla machte kochend vor Wut auf dem Absatz kehrt.
»Frau van Zomeren?«, hielt die sanfte Stimme der Vampirin sie
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