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Last days on Earth

Last days on Earth

Titel: Last days on Earth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom
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Beteiligung!«
    Â»Untergeschobene Beweise. Sie haben mich dafür nicht festnageln
können.«
    Â»Gleichgültig. Es gibt genug andere Vergehen, für die Sie
nachweislich verantwortlich sind!«
    Er zuckte die Achseln. »Wenn Sie so weit sind, können Sie mich ja
verhaften.« Er lächelte schmal. »Beziehungsweise Ihre ehemaligen Kollegen. Sie
sind aus dem Spiel, Karla.«
    Karlas Ohren dröhnten, als hätte sie einen Schlag über den Kopf
bekommen. Ihr Streitgespräch mit Perfido war die reine Spiegelfechterei. Sie
war aus dem Spiel, und dieser verfluchte Exsanguiniker dort hatte sie
kaltgestellt. Er hatte seine Beziehungen spielen lassen, um sie aus dem Arrest
zu holen – und damit war sie für die MID und den
Weißen Zweig gebrandmarkt. Aussätzig. Gestorben.
    Karla legte die Hände vors Gesicht. Jetzt erst wurde ihr mit Wucht
klar, was das bedeutete. Sie war keine Weiße Hexe mehr. Sie war … was?
    Â»Ein Mitglied meiner Gens«, hörte sie die seltsam mitfühlend
klingenden Worte des Vampirs. »Ich biete Ihnen den vollen Schutz meiner
Familie. Und ich erneuere mein Angebot, dass Sie für mich arbeiten können. Auf
meinen Lohnlisten stehen auch Versatile …«
    Karla riss den Kopf hoch. »Ich gehöre nicht zu den Versatilen! Und
weder will ich zu Ihrer Gens gehören, noch werde ich für Sie arbeiten. Ich
möchte jetzt gehen.«
    Er nickte. Seine wasserhellen Augen ließen keine Empfindung
erkennen. »Wie gedenken Sie in Zukunft mit Ihrem kleinen Blutproblem
umzugehen?«
    Karla starrte ihn an. »Maurizio hat es doch behoben.«
    Â»Für den Augenblick, ja.«
    Â»Für den Augenblick«, wiederholte Karla. »Wie lange wird dieser › Augenblick‹ dauern?«
    Perfido trank und schloss die Augen bis auf einen kleinen Schlitz.
»Das kommt darauf an«, erwiderte er. »In der Regel zwischen sechs und neun
Tage.«
    Das bedeutete, dass sie sich mindestens einmal in der Woche von
einem dieser Blutsauger anzapfen lassen musste. Karla stieß den Atem aus. »Das
ist unschön«, sagte sie, um Fassung bemüht. »Kann man den Vorgang
verlangsamen?«
    Perfido schüttelte beinahe entsetzt den Kopf. »Um Nyx’ willen! Warum
sollte man das tun?« Zum ersten Mal, seit sie ihm Auge in Auge gegenübersaß,
zeigte der Princeps eine Emotion. Er schien von ihrer Überlegung geradezu
angewidert zu sein.
    Karla verzog das Gesicht. »Kommen Sie! Das hier ist für mich
schlimmer als die Beulenpest. Ich kann doch nicht ein-, zweimal die Woche hier
einlaufen und mich von einem Ihrer Familienmitglieder aussaugen lassen.«
    Der Vampir beugte sich vor und griff nach ihrem Handgelenk. Sie
konnte sich aus seinem eisenharten Griff nicht befreien. »Karla van Zomeren«,
sagte Perfido leise und eindringlich, »ob es Ihnen nun passt oder nicht: Sie
gehören zu meiner Gens. Sie sind eine Delicata, und sie produzieren das, was
uns existieren lässt und unseren ewigen Hunger stillt. Niemand, der meiner
engeren Familie angehört, behandelt eine Delicata anders als mit äußerster
Hochachtung und Zuvorkommenheit. Sie sind ein Mensch – noch –, und Sie können
deshalb nicht vollkommen bis ins Letzte nachempfinden, was Ihre Essentia für
ein kostbarer Stoff ist. Aber eine Delicata wie Sie ist für jede Gens ein
wertvolles und schützenswertes Mitglied.«
    Â»Das interessiert mich nicht«, erwiderte Karla heftig. »Suchen Sie
sich ein anderes Opfer für diese Rolle. Und wenn ich mir mein Blut im
Krankenhaus abzapfen lassen muss …«
    Sie hätte niemals damit gerechnet, dass er sie ohrfeigen würde. Er
war schnell, so lidschlagschnell, wie nur ein Vampir sein kann. Der Schlag
schleuderte sie in den Sessel zurück. Perfido hielt sie an den Schultern fest.
Sie sah die rötlichen Funken in seinen wasserklaren Augen und schauderte.
    Â»Sie werden nie wieder so etwas denken oder aussprechen«, sagte er
leise und scharf. »Ihr Blut gehört der Gens. Ein Krankenhaus wird Ihnen keine
Erleichterung verschaffen können. Die Essentia in Ihrem Blut ist unsere
Nahrung, nicht das Plasma. Und nur die Essentia bereitet einem menschlichen
Körper diese Pein, wenn sie im Übermaß produziert wird.« Er ließ sie los und
ging zu seinem Sitz zurück. »Sie sind ein dummes, unwissendes Kind. Christopher
hat Ihnen nichts über uns beigebracht,

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