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Last Lecture - die Lehren meines Lebens

Last Lecture - die Lehren meines Lebens

Titel: Last Lecture - die Lehren meines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randy Pausch
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er seiner Liebsten
jedoch nicht zur Last fallen wollte, hatte er ihr erklärt: »Das hattest du nicht geplant. Ich verstehe, wenn du einen Rückzieher machen willst. Du kannst in Frieden gehen.« Und das tat sie.
    Als ich Sandy traf, war er in den Dreißigern. Seine Einstellung löste Bewunderung in mir aus. Er war von dieser absolut unwehleidigen Aura umgeben. Er hatte hart an sich gearbeitet und ein Diplom als Eheberater gemacht, er hatte geheiratet und Kinder adoptiert, und wenn er von seinen medizinischen Problemen sprach, dann tat er es völlig sachlich. Einmal erklärte er mir, dass kühle Temperaturen schwer zu ertragen seien für Querschnittsgelähmte, weil sie nicht zittern können. »Gib mir bitte die Decke, Randy«, war alles, was er in solchen Momenten zu sagen pflegte.
    Den Rekord im Nichtklagen hält wahrscheinlich Jackie Robinson, der erste schwarze Baseballspieler in der Major League. Er hatte einen Rassismus zu ertragen, der heutzutage die meisten jungen Leute fassungslos machen würde. Er wusste, dass er besser spielen musste als alle Weißen zusammen, deshalb war ihm auch klar, dass er noch härter an sich arbeiten musste. Also tat er es und schwor sich, dass ihm nie ein Wort der Klage über die Lippen kommen würde, selbst wenn ihn die Fans anspuckten.
    Ich hatte lange Zeit ein Foto von Jackie Robinson in meinem Büro, und es machte mich traurig, dass so wenige Studenten überhaupt noch wussten, wer er war. Den meisten fiel nicht einmal sein Foto auf. Junge Leute, die mit Farbfernsehen aufgewachsen sind, machen sich nicht viel aus Schwarz-Weiß-Bildern.
    Das ist schade. Es könnte gar keine besseren Vorbilder geben als Menschen wie Jackie Robinson und Sandy Blatt,
denn die Botschaft, die sie uns vermitteln, lautet: Klagen sind keine funktionelle Strategie. Wir verfügen alle nur über begrenzte Energien und Zeit. Die Zeit, die wir mit Jammern vergeuden, wird uns unseren Zielen nicht näher bringen, und glücklicher machen wird sie uns auch nicht.

33
    Behandle die Krankheit, nicht das Symptom
    Vor Jahren ging ich mit einer jungen Frau, die ein paar tausend Dollar Schulden hatte. Sie war total gestresst deshalb. Jeden Monat kamen neue Zinsbelastungen auf sie zu.
    Um ihren Stress abzubauen, nahm sie jeden Dienstagabend an einem Meditations- und Yogakurs teil. Es war ihr einziger freier Abend, aber sie fand, dass es ihr half. Beim Einatmen stellte sie sich vor, dass sie Wege aus der Schuldenfalle finden würde, beim Ausatmen, dass ihre Geldprobleme eines Tages hinter ihr liegen würden.
    Und so ging es Dienstag für Dienstag.
    Eines Tages nahm ich ihre finanzielle Lage unter die Lupe und rechnete ihr vor, dass sie sämtliche Schulden zurückzahlen könnte, wenn sie vier oder fünf Monate lang jeden Dienstagabend einen Teilzeitjob annehmen würde.
    Ich versicherte ihr, dass ich nichts gegen Yoga oder Meditation hätte, es aber grundsätzlich für das Beste hielt, wenn man zuerst die Krankheit behandelte. Ihre Symptome waren Stress und Ängste. Ihre Krankheit waren die Schulden.
    »Warum besorgst du dir also keinen Job für die Dienstagabende und vergisst Yoga mal eine Weile?«

    Es war eine Offenbarung für sie. Sie folgte meinem Rat, arbeitete an den Dienstagabenden als Kellnerin und konnte ihre Schulden innerhalb kurzer Zeit zurückzahlen. Danach begann sie wieder mit Yoga und konnte endlich durchatmen.

34
    Lass dich nicht von anderer Leute Meinung verrückt machen
    Ich habe festgestellt, dass viele Menschen einen Gutteil ihres Tages damit verbringen, sich Sorgen um die Meinung zu machen, die andere von ihnen haben könnten. Wenn sich niemand Gedanken machen würde über das, was in den Köpfen anderer vorgeht, wären wir alle um dreiunddreißig Prozent effektiver in unserem Leben und unseren Jobs.
    Wie bin ich auf diese dreiunddreißig Prozent gekommen? Ich bin Wissenschaftler. Ich mag exakte Zahlen, auch wenn ich sie nicht immer belegen kann. Lasst uns also einfach mal von dreiunddreißig Prozent ausgehen.
    Jedem, der in meiner Forschungsgruppe arbeitete, pflegte ich zu sagen: »Du brauchst dir keine Gedanken zu machen über das, was ich denke. Ob gut oder schlecht, ich werde dich immer wissen lassen, was mir im Kopf herumgeht.«
    Das heißt, wenn mir etwas nicht gefiel, dann sprach ich es aus, meist sehr direkt und nicht immer taktvoll. Doch die gute Seite der Medaille war, dass ich den Leuten damit zugleich eine Rückversicherung gab: »Solange ich nichts
sage, brauchst du dir auch über nichts

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