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Latein für Angeber (German Edition)

Latein für Angeber (German Edition)

Titel: Latein für Angeber (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerald Drews
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Rechenfehlers. Es empfiehlt sich, dies stets unter die Mathehausaufgaben zu schreiben.
     
    Salvo errore et omissione
    Mit Vorbehalt von Irrtum und Auslassung. Wäre das nichts für den Schluss des nächsten Besinnungsaufsatzes? Kann auch abgekürzt werden: S. E. & O.
     
    Spem metus sequitur
    Der Hoffnung Begleiter ist die Furcht. Üblicher Zustand, während die Ergebnisse der aktuellen Klassenarbeit bekannt gegeben werden.
     
    Spiritus rector
    Der leitende Geist. Hier ist oft der geistliche Leiter einer Schule gemeint. Manchmal fühlt sich z. B. der Hausmeister zu diesem Amt berufen. Ich hörte mal von einem, der immer mit dem Satz glänzte: „Der Herr Direktor und ich haben beschlossen …“
     
    Summa cum laude
    Mit höchstem Lob. Das Traumergebnis einer akademischen Abschlussprüfung – sozusagen der Einser. Magna cum laude ist der Zweier, Cum laude der Dreier, S atis bene (genügend) der Vierer, Rite (ausreichend) bedeutet, man hat gerade so bestanden. Und sollte man eine Doktorarbeit geschrieben haben, die mit non probatum, non sufficit, non rite, insufficienter bewertet wurde, ist es mehr als dumm gelaufen. Allerdings gelten diese Bewertungen nicht als verbindlich.
     
    Sunt pueri
    Es sind Knaben. Es sind halt noch Kinder – ein Trost, wenn die lieben Kleinen mal wieder nur Unsinn im Kopf haben.
     
    Testimonium paupertatis
    Zeugnis der Bedürftigkeit, Armutszeugnis. Tröstlich, dass diese Art Zeugnis auch nach der Schulzeit ausgestellt wird. Weniger tröstlich: Kaum jemand bleibt in seinem Leben vor so einem Zeugnis bewahrt.
     
    Ut sementem feceris, ita metes
    Was du gesät hast, wirst du ernten. Wie schon der Berliner sagt: „Von nischt kommt nischt!“ Und damit dieses Buch auch wirklich einen Lerneffekt hat: Die zeitgerechte Übersetzung müsste sogar lauten: Wie du gesät haben wirst, so wirst du ernten …

Kapitel VI
Maiore tormento pecunia possidetur quam quaeritur. – Geld zu besitzen, ist eine noch größere Tortur, als es zu erwerben.
    Dieses Kapitel ist den Themen Broterwerb
und Besitz gewidmet. Der Leser erwirbt
sich hier auf alle Fälle geistiges Eigentum.
    Maiore tormento pecunia possidetur quam quaeritur. –
Geld zu besitzen, ist eine noch größere Tortur, als es zu erwerben.
    Ab alio amentatas hastas torquere
    Die Pfeile verschießen, die ein anderer geschnitzt hat  – ein immer wieder beliebtes Spiel im Job: Man selbst hat die Arbeit, die Chefs heimsen Lob und Kohle ein.
     
    Accipitri columbas credere
    Dem Habicht Tauben anvertrauen, den Bock zum Gärtner machen. Schon peinlich, wenn der Kleptomane zum Hausdetektiv ernannt wird.
     
    Acti labores iucundi oder Gaudium laboris acti
    Nach getaner Arbeit ist gut ruhn. Wie wahr! Aber wann ist unsereins schon mal mit seiner Arbeit fertig?
     
    Acu tetigisti
    Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Aber hat es ausgerechnet mein Daumennagel sein müssen?
     
    Ad latus
    Zur Seite. Nicht selten ist derjenige, der Ihnen zur Seite stehen soll, auch derselbe, der an Ihrem Stuhl sägt.
     
    Adversae res admonent religionem
    Not lehrt beten. Falls Sie Ihrem Chef in letzter Zeit häufiger mal in der Kirche begegnet sind: Ich fürchte, es gibt Probleme mit der Firmenbilanz …
     
    Animum debes mutare, non caelum
    Deine Einstellung musst du ändern, nicht deinen Aufenthaltsort. Wollten Sie nicht noch mal über Ihre geplante Kündigung nachdenken?
     
    Aquila non captat muscas
    Ein Adler fängt keine Fliegen. Wer will sich schon um jeden Mist selbst kümmern?
     
    Audiatur et altera pars
    Man höre auch die andere Partei. Ein alter Rechtsgrundsatz, der schon bei Seneca galt: Kein Urteil, ohne beide Seiten gehört zu haben.
     
    Avaritia omnia vitia habet
    Die Habsucht ist die Wurzel allen Übels. Cato d. Ä. mit dem Standardseufzer aller durch den Staat leidgeprüften Steuerzahler.
     
    Beati possidentes
    Glücklich die Besitzenden: erste kapitalistische Grundregel.
     
    Carpe diem!
    Pflücke den Tag! Lass den Tag nicht sinnlos vorübergehen, meint Horaz. Manchmal fällt allerdings beim Pflücken auch ein faules Früchtchen vom Baum des Lebens.
     
    Castigare verbis
    Mit Worten züchtigen. Manchmal können Worte mehr verletzen als Schläge.
     
    Causa finita est
    Die Sache ist entschieden. Letzte Worte des Chefs bei der Bitte um Gehaltserhöhung. Er hätte auch schlicht „Nein“ sagen können.
     
    Crescentem sequitur cura pecuniam
    Dem wachsenden Geld folgt die Sorge, bemerkte Horaz. Tja, auch Reiche haben ihre Probleme …
     
    Cuius

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