Laubmann 1 - Der zerrissene Rosenkranz
Leichenschmaus, der ebenfalls in der Altstadt begangen wurde, ruhig ein halbes Stündchen warten.
«Herzlichen Glückwunsch zur Ernennung!» hörte Philipp Laubmann schließlich in der Nähe einen ihm fremden würdigen Herrn zu Dr. Prestl sagen. Der war ganz überrascht, denn anscheinend war ihm von seiner ersehnten Beförderung selber noch nichts bekannt gewesen. Der Moraltheologe Laubmann freute sich darüber. Es war ihm wichtig, in der höchsten Leitung seiner so geliebten Universitätsbibliothek einen Menschen zu wissen, der ihm die kostbarsten Bücher zu besorgen verstand.
Glossar
Agnostiker
lehnt den Glauben an Gott ab, weil man über seine Existenz nichts sagen könne und seine Erkennbarkeit überhaupt in Zweifel zu ziehen sei.
Alumnus
Absolvent einer höheren Bildungseinrichtung; im katholisch-kirchlichen Bereich ein Theologiestudent und/oder Priesteramtskandidat.
Angelologie
die Lehre über die Engel.
Apotheose
aus altorientalischen Ursprüngen kommende Vorstellung, einen lebenden oder verstorbenen Menschen zum Gott zu erklären (z.B. bei römischen Kaisern). Im Theater der Barockzeit ist unter Apotheose ein szenisch grandios gestaltetes Schlußbild zu verstehen.
Brevier
Stundenbuch, d.h. Lese- und Besinnungsbuch für die täglichen Einkehrmomente und Gebete der Priester in der römisch-katholischen Kirche.
Cherubim
eine der wichtigsten Gruppen innerhalb der «Himmlischen Heerscharen», also der Engel, in der Bibel. Sie bewachen unter anderem mit dem «Flammenschwert» den Eingang ins Paradies und verhindern so die Rückkehr des Menschen dorthin.
Devotionalien
Kerzen, Bilder, Rosenkränze oder andere Gegenstände aus dem Bereich der Religionsausübung, die vor allem der Erinnerung an den Glauben im allgemeinen oder an den Besuch einer Wallfahrtsstätte dienen.
Diabolos
griechische Bezeichnung für den Teufel, wörtlich der «Durcheinanderwirbler». Die Bibel sieht Gott als den großen Ordnenden. Alles Sündhafte und Gottfeindliche, das diabolische Prinzip, personifiziert im Teufel, stört den göttlichen Schöpfungsplan.
Diaspora
die Diaspora ist für eine Religion oder Konfession dort, wo sie in der Minderheit ist. Die jüdischen Siedlungen, die übers ganze Römische Reich verteilt (griech. «verstreut») waren, beheimateten beispielsweise die «Diasporajuden».
Dogmatik
theologisch-wissenschaftliche Lehre von den Glaubensgrundsätzen der christlichen Religion, in der katholischen Kirche unter besonderer Berücksichtigung der «Grundsatzentscheidungen» des kirchlichen Lehramts, vor allem der Konzilien und des Papstes («Dogmen»).
Exegese
die theologisch-wissenschaftliche Erklärung und Auslegung der Bibel.
Exerzitien
religiös-geistliche Gespräche, Gebete, Besinnungen, gemeinsame Feiern oder andere «Übungen» (so die wörtliche Übersetzung), häufig im Rahmen einer Veranstaltung für eine Gruppe von Gläubigen, meist in einer kirchlichen Institution über mehrere Tage hinweg.
Glossolalie
ein unverständliches lautmalerisches Sprechen in Ekstase, oft als „Zungenreden" bezeichnet. In einigen Stellen des Neuen Testaments erscheint die Glossolalie als Gnaden- bzw. Geistesgabe. Innerhalb der Pfingstbewegung und der charismatischen Bewegung hat die Glossolalie einen besonderen Stellenwert.
Gregorianik
der Ausdruck «Gregorianische Choräle» bezieht sich auf liturgische Gesänge der Kirche des frühen Mittelalters, die der Komposition Papst Gregors I. (um 600) zugeschrieben wurden. In Wirklichkeit handelt es sich um Melodien aus dem Zentrum des Frankenreiches (vor 800) mit römischen Wurzeln.
Kamillianer /Camillianer
ein 1584 von Camillus (Camillo) de Lellis (1550–1614) in Rom gegründeter Orden, der sich der Krankenpflege und der Krankenseelsorge widmet.
Ökumene
bezogen auf die großen christlichen Konfessionen (repräsentiert unter anderem durch die katholische Kirche und die evangelischen Kirchen) meint Ökumene seit dem 20. Jahrhundert eine anzustrebende Gemeinschaft ihrer Organisationen und Glaubenslehren, vielleicht sogar in einer gemeinsamen Meßfeier.
Ordinariat
Begriff für die kirchliche Oberbehörde, die in ihren verschiedenen Abteilungen (Universität, Schule, Finanzen, Soziales usw.) einem Bischof unterstellt ist und in seinem Auftrag ein Bistum leitet und verwaltet.
Ordinarius
sogenannter Ordentlicher Professor an einem Universitäts-Institut,
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