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Lauf, so schnell du kannst

Lauf, so schnell du kannst

Titel: Lauf, so schnell du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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solche Mühe, Mr Davis zu beeindrucken, und Davis machte klar, dass er diese ganze Tour bestenfalls für zweitklassig hielt.
    Der Erfolg der Tour würde davon abhängen, ob die Jagd gut werden würde oder nicht. Obwohl es schon spät im Jahr war, hatten sich bestimmt noch nicht alle Bären in Höhlen zurückgezogen; das Wetter war relativ mild gewesen, daher würden einige Bären noch aktiv sein. Sie würde alles dafür tun, einen Bären für Mr Davis zu finden.
    Sie rechnete schon fast damit, dass Chad vor dem Essen ins Haus käme, aber zu ihrer Überraschung war es dann Mr Davis, der auftauchte. Er trug einen Laptop bei sich. »Ich muss einige Berichte checken«, sagte er schroff.
    »Klar. Hier drin«, antwortete sie und zeigte ihm das kleine Wohnzimmer, das mit einem Flachbildfernseher und Satelliteninternet ausgestattet war; in der Ecke stand ein Schreibtisch mit einem WLAN -Modem. Sie gab ihm eine Karteikarte, auf die eine Zahlenreihe getippt war. »Das ist das WLAN -Passwort.«
    »Danke.« Dabei holte er schon seinen Laptop hervor, aber zumindest zeigte er ansatzweise Manieren.
    »Gern geschehen.«
    Sie ging hinaus, um ihm etwas Privatsphäre zu lassen, und deckte den Tisch. Die Leute erwarteten auf Jagdausflügen kein Porzellan und Silberbesteck, daher gab sie sich in dieser Hinsicht erst gar keine Mühe. Die Teller und Schüsseln, die sie auf den Tisch stellte, waren robustes Steingut mit einer dunkelgrünen Glasur und schwarzen Rändern, und sie benutzte ein besonders schweres Besteck aus Edelstahl. Allerdings legte sie Stoffservietten heraus, die aus einer dicken, strapazierfähigen, dunkelgrünen Baumwolle bestanden, auf der man keine Flecken sah.
    Die Mahlzeit war einfach und bestand aus dem Eintopf, frischen, selbst gebackenen Brötchen und Schokoladenkuchen. Sie wusste, dass dies alles über dem Durchschnitt war. Sie mochte zwar keine sensationelle Köchin sein, aber sie war verdammt gut, und sie kochte gerne, wenn sie die Zeit dazu hatte. Als sie in Billings gelebt hatte, wo die Auswahl an Zutaten größer gewesen war, hatte sie oft mit verschiedenen Gerichten experimentiert. Vielleicht würde sie eines Tages wieder in der Lage sein, sich an anderen Sachen zu versuchen, aber im Moment konnte sie nur mit einfachen, herzhaften Gerichten aufwarten. Einen Teil dieses Eintopfs hatte sie zum Beispiel schon für die nächste Woche eingefroren, wenn sie von dieser Jagd zurück sein würde. Da ihre Auftragsbücher leer waren und sie für die nächsten paar Monate nicht mit einem weiteren Einkommen rechnete, konnte sie es sich nicht leisten, Essen wegzuwerfen.
    Um zehn vor sieben tauchte Chad in der Tür zum Esszimmer auf. »Riecht gut«, bemerkte er.
    »Danke.« Sie bedachte ihn mit einem neutralen Lächeln, das aber dennoch ein Lächeln war. »Mr Davis ist mit seinem Laptop im Wohnzimmer.«
    Chad machte eine verlegene Geste. »Ich werde ihn lieber nicht stören. Kann ich Ihnen, ähm, irgendwie helfen?«
    »Nur indem Sie sich satt essen«, erwiderte sie. »Es ist alles unter Kontrolle.« Sie sah auf die Uhr. »Ich muss die Brötchen aus dem Ofen nehmen, wenn Sie mich also bitte entschuldigen …«
    »Tut mir leid. Klar. Ich wollte nicht …«
    »Sie sind mein Gast«, unterbrach sie seine gestammelte Entschuldigung, schenkte ihm ein weiteres Lächeln und hoffte, dass er sich entspannen würde. »Das Essen kommt in einer Minute. Ich hoffe, Sie mögen Schokoladenkuchen!«
    »Ich liebe ihn«, sagte er und schien über den Themenwechsel erleichtert zu sein.
    Das Gespräch beim Essen würde zäh werden, aber zumindest brauchte sie nicht dabei zu sein, dachte sie, als sie die Brötchen aus dem Ofen nahm und in einen Brotkorb gab, der mit einer Serviette ausgelegt war. Sie stellte ihn zusammen mit der großen Terrine Eintopf auf ein Tablett, trug es ins Esszimmer und hob alles auf den Tisch, dann legte sie das Tablett beiseite. »Was möchten Sie trinken? Ich habe Milch, heißen Tee, Kaffee und Bier. Und Wasser natürlich.«
    »Äh, Bier.« Er wirkte beim Sprechen etwas gehemmt, obwohl sie sich nicht vorstellen konnte, warum.
    »Für mich auch ein Bier«, bemerkte Mr Davis, als er ins Esszimmer kam.
    Angie ging zurück in die Küche, nahm zwei Bier aus dem Kühlschrank und füllte sie in Gläser um. Als sie die Gläser vor die Männer hinstellte, sagte Chad: »Essen Sie nicht mit uns mit?« Bei seinem ersten Besuch hatte sie genau das getan, aber da war die Runde geselliger gewesen. Sie hatte keine Pauschalregel, was

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