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Lauf, wenn du kannst

Lauf, wenn du kannst

Titel: Lauf, wenn du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Gardner
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mit dem Wissen, wer Jimmy wirklich getötet habe, nicht weiterleben könne.« Er sah Catherine in die Augen. »Ihr Brief gibt eindeutig Ihnen die Schuld.«
    Catherines Kommentar bestand aus einem einzigen Wort. »James!«
    »Denken Sie, dass Ihr Schwiegervater Ihr Kindermädchen umgebracht hat?«
    »Natürlich nicht eigenhändig, seien Sie nicht albern. Er hat jemanden angeheuert oder jemanden damit beauftragt, jemanden anzuheuern. Das hat bei ihm Methode.«
    »Sie beschuldigen einen Richter des Mordes?«
    »Selbstverständlich! So begreifen Sie doch. Für ihn ist das die optimale Lösung. Die Polizei kommt, liest den Abschiedsbrief und nimmt mich fest. Und dann erscheint James genau im richtigen Moment auf der Bildfläche, um das Sorgerecht für Nathan zu beantragen.«
    »Mrs Gagnon ...«, versuchte Bobby.
    »Catherine! Ich bin nicht meine Schwiegermutter.«
    »Hören Sie, der Richter hat bereits rechtliche Schritte gegen Sie in die Wege geleitet, und angesichts seines Geldes und seiner Beziehungen können wir beide davon ausgehen, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis er gewinnt. Warum also sollte er sich die Mühe machen, einen Mord zu begehen?«
    »Damit er Nathan noch heute Nacht bekommt.«
    »Mrs Gagnon ...«
    »Catherine! Sie kennen ihn nicht. James will die absolute Kontrolle. Über das Geld, über Nathan und über mich. Wer, glauben Sie, hat Jimmy eingeredet, dass ich Nathan misshandle? Wer, meinen Sie, hat ihm den Vorschlag gemacht, sich doch von mir scheiden zu lassen? Der Richter und Maryanne konnten mich noch nie leiden. Und nun bekommen sie Nathan und das ganze Geld, während ich leer ausgehe! Ich werde ganz allein sein.«
    Ein seltsames Funkeln trat in Catherines Augen. Bobby bekam nur eine Sekunde Vorwarnung, denn schon im nächsten Moment hatte sie den Raum durchquert und steuerte mit großen Schritten auf ihn zu. Ihre Berührung war zwar nur leicht, doch sobald ihr Daumen seinen offenen Hemdausschnitt erreichte, zuckte er zusammen und schnappte nach Luft.
    Ganz langsam ließ sie die Hand sinken und fuhr mit den Nägeln über seinen Oberschenkel.
    »Ich habe viel zu bieten«, murmelte sie. »Dinge, die Sie nur aus billigen Pornofilmen kennen. Sagen Sie mir die Wahrheit, Officer Dodge. Haben Sie den alten Trott nicht satt? Fragen Sie sich nicht schon seit Längerem, wie es denn wäre, eine Frau kennenzulernen, bei der Sie sich nicht mehr verstellen müssen?
    Haben Sie Lust, mir den Pullover aufzureißen und mich in die Brustwarzen zu kneifen? Tun Sie es. Wollen Sie mich in den Hals beißen oder mich an den Haaren ziehen? Es würde mich nicht stören. Sie brauchen mich anschließend nicht einmal anzurufen und mir Liebe vorzugaukeln. Nehmen Sie mich gleich hier und jetzt. Wir machen es wie die Hunde auf dem Fußboden. Oder ich beuge mich über das Sofa. Vielleicht wollen Sie ja noch ganz andere Dinge, ich bin da sehr aufgeschlossen. Kein Problem. Oder« – und hier veränderte sich ihr Tonfall und wurde berechnender – »eine Phantasie wäre Ihnen lieber.«
    Ohne Vorwarnung fuhr ihre Hand zwischen seine Beine und schlossen sich um seine Hoden. Er zuckte zusammen wie ein unerfahrener Schuljunge und verhärtete sich im nächsten Moment unter der Berührung. Sie lachte kehlig auf. Ihre linke Hand bearbeitete ihn weiter, während sie mit der rechten sein Haar zurückstrich. »Würde Ihnen ein nettes katholisches Mädchen gefallen? Ich ziehe einen Schottenrock und Kniestrümpfe an. Sie kriegen das Lineal. Oder haben Sie es lieber wild und verrucht? Schwarzes Leder, hochhackige Stiefel und die Peitsche? Haben Sie je einen Neunundsechzig gemacht? Sind rund um die Welt gefahren? Verraten Sie es mir, Officer Dodge, wie sehen Ihre geheimen Träume aus?«
    »Hören Sie auf«, sagte er.
    Sie lachte nur auf und machte unbeirrt weiter. »Ach, es ist sicher etwas ganz Ausgefallenes. Tiere vielleicht? Ich könnte mir einen Pferdeschwanz umbinden und kräftig wiehern, während Sie aufsteigen. Oder ist es noch schlimmer als das? Homosexuell vielleicht? Oder womöglich ... Einige Männer mögen es, wenn ich es für sie nachspiele. Hätten Sie das gern, Officer Dodge? Ich kann Ihnen bis in jede Einzelheit vorführen, wozu er mich gezwungen hat. Ich bin das kleine Mädchen, und Sie sind der Kinderschänder.«
    Zuerst verstand er nicht ganz. Zu sehr war er im Augenblick versunken, und darin, dass sie unerwarteterweise auf seine dunkle Seite gestoßen war. Er wollte ihr die Kleider vom Leibe reißen, sie zu Boden

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