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Lauf, wenn du kannst

Lauf, wenn du kannst

Titel: Lauf, wenn du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Gardner
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Kopf hängen. Mist, daran wollte er sich im Moment am allerwenigsten erinnern.
    »Wir werden sie kriegen«, wiederholte Copley. »Und Sie wissen, dass Catherine nicht zu den Frauen gehört, die so ohne weiteres die Schuld auf sich nehmen. Sobald sie merkt, dass ihr ernsthaft Gefahr droht, wird sie sich die Augen ausheulen. Und Sie werden in diesem Tränenstrom weggespült werden, Officer Dodge.«
    »Sie haben doch sicherlich ein Ultimatum«, gab Bobby empört zurück. »Lassen Sie mich raten. Läuft es morgen um siebzehn Uhr ab?«
    Copley sah ihn finster an, »Wenn Sie mich so direkt darauf ansprechen ...«
    »Ja, schon gut. Also morgen. Ich rufe Sie an.« Mit einer Handbewegung scheuchte Bobby die Besucher von seinem altersschwachen Sofa zur Tür. D.D. musterte ihn mit einem merkwürdigen Blick. Er konnte ihr nicht in die Augen schauen.
    »Da wäre noch etwas«, sagte Copley und blieb an der Tür stehen. »Wo waren Sie gestern Nacht zwischen zweiundzwanzig und ein Uhr?«
    »Ich war gerade damit beschäftigt, Tony Rocco umzulegen.«
    »Was ...«
    »Ich habe geschlafen, Sie mieser Idiot. Trotzdem danke ich Ihnen dafür, dass Sie mich in meinem eigenen Zuhause beleidigen. Und jetzt raus.«
    Copley stand noch in der Tür. »Sie sollten die Sache nicht auf die leichte Schulter nehmen ...«
    »Es geht hier um mein Leben«, erwiderte Bobby und knallte die Tür zu.

22
     
    Robinson machte den Fehler, ans Telefon zu gehen. In letzter Zeit keine sehr gute Idee. Denn nun musste sich Robinson mit dem Anrufer auseinander setzen, und der war gar nicht zufrieden.
    »Seine Anweisungen lauteten, dass es wie ein Unfall oder zumindest so aussehen sollte, als hätte er einfach Pech gehabt – ein versuchter Autodiebstahl zum Beispiel. Jemanden mit einem Fleischermesser zu zerstückeln wirkt allerdings ganz und gar nicht zufällig.«
    »Ich habe Sie doch gewarnt, dass ich ihn nicht bremsen kann.«
    »Überall wimmelt es von Polizei. Das wird ein schönes Durcheinander geben.«
    »Ich glaube nicht, dass ihm das Kopfzerbrechen bereitet.«
    »Warum? Weil er der weltberühmte Mr Bosu ist? Was zum Teufel hat das übrigens zu bedeuten?«
    »Es ist der Name eines Fitness-Geräts.«
    »Was?«
    »Ein so genannter Both-Sides-Up-Ball«, erklärte Robinson. »Ein BOSU-Ball. Auf der einen Seite ist er flach, auf der anderen gewölbt. Für Hockübungen balanciert man darauf, und für Liegestützen dreht man ihn mit der gewölbten Seite nach oben. So hat man auch bei begrenztem Platz viele Trainingsmöglichkeiten.«
    »Soll das heißen, dass ich einen Mann angeheuert habe, der sich selbst für ein Fitness-Gerät hält?«
    »Nein, einen Mann, dem Schmerzen gleichgültig sind«, erwiderte Robinson ernst.
    Der Anrufer schwieg eine Weile. Robinson schwieg ebenfalls.
    »Ist er bereit für den nächsten Auftrag?«, fragte der Anrufer schließlich.
    »Er arbeitet gerade daran. Leider gibt es da eine kleine Komplikation.«
    »Eine kleine Komplikation?«
    »Mr Bosu stellt neue Bedingungen. Für den nächsten Auftrag verlangt er dreißigtausend anstelle von zehn.«
    Der Anrufer lachte auf. »Ach, tut er das? Der Mann hat gerade den ersten Auftrag in den Sand gesetzt.«
    »Ich glaube, das sieht er anders.«
    »Hat er inzwischen wenigstens ein Konto eröffnet?«
    »Äh, nein.«
    »Nein?«
    »Äh ..., er bevorzugt Bargeld.«
    »Herrgott noch mal! Sie können Señior Psycho ein paar Dinge von mir ausrichten. Erstens habe ich nicht so viel Bargeld herumliegen. Und zweitens kriegt er zehntausend Dollar und keinen Penny mehr. Offen gestanden sollte er dankbar sein, dass ich ihm überhaupt so viel bezahle. Schließlich wissen wir beide, dass ich ihn nur mit etwas beauftrage, was er ohnehin tun würde.«
    »Ich denke nicht, dass er verhandeln will.«
    »Das Leben besteht aus Verhandlungen.«
    Robinson holte tief Luft. Jetzt musste das Thema auf den Tisch. »Mr Bosu hat mir einen Brief geschickt, in dem steht, dass es Sie dreißig Riesen kosten wird, wenn Sie Ergebnisse sehen wollen. Außerdem steht da, falls Sie keine Ergebnisse wollen, kostet es Sie auch dreißig Riesen. Weiter heißt es, dass Mr Bosu weiß, wo Sie wohnen.«
    »Was? Sie haben ihm doch nichts verraten, oder? Ich dachte, Sie hätten ihn in einem Mietwagen abgeholt und ihm ein gestohlenes Mobiltelefon gegeben. Also hätte er keine Möglichkeit haben dürfen, herauszufinden ...«
    »Meiner Ansicht nach blufft er nur. Aber ich kann für nichts garantieren. Ich habe meine Kontakte. Vielleicht hat er

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