Laufen: Trainingsbuch 5 und 10 km

zurücklegen, ohne dass Sie dies als große Belastung empfinden. Andere Muskelgruppen unterstützen und verfeinern den Bewegungsablauf. Wenn Sie Schmerzen und Beschwerden verspüren, die sich auf die Art, wie Sie laufen, zurückführen lassen, reduzieren Sie den Einsatz des Sprunggelenks und der Achillessehne, wodurch Sie häufig sehr schnell wieder das Gefühl von Geschmeidigkeit und Effizienz zurückgewinnen.
Eine bessere Art zu laufen?
    Es gibt vielleicht eine effektivere Lauftechnik für Sie, eine, die Ihren Beinen mehr Kraft gibt und die Beschwerden minimiert. Es ist jedoch eine Tatsache, dass die meisten Läufer sich nicht weit weg von diesem Zustand optimaler Effizienz befinden. Wiederholte Untersuchungen an Läufern haben gezeigt, dass die meisten ihrem Ideal sehr nahekommen. Ich glaube, dass dies an der Aktivität der rechten Gehirnhälfte liegt. Nach zehntausenden Schritten sucht sie immer noch (bzw. verfeinert) das effizienteste Muster der Fuß-, Bein- und Körperhaltung.
    In meinen Ganztagslaufschulen und Wochenendseminaren unterziehe ich jeden Läufer einer individuellen Technikanalyse. Nachdem ich über 10.000 Läufer analysiert habe, bin ich zu der Auffassung gelangt, dass die meisten sehr effizient laufen. Bei den Problemen handelt es sich selten um große Probleme – lediglich um eine Reihe kleiner Fehler. Indem sie einige geringfügige Anpassungen vornehmen, fühlen sich die meisten Läufer bei jedem Lauf besser.
Die großen Drei: Körperhaltung, Schritt und Abdruck
    Bei meinen Beratungen habe ich auch entdeckt, dass die Probleme bei Läufern vor allem in drei Bereichen auftreten: Körperhaltung, Schritt und Abdruck. Diese Probleme sind in der Regel sehr individuell, sie treten meistens in bestimmten Bereichen (den sogenannten Schwachstellen ) auf und gehen auf spezifische Bewegungen zurück. Durch Ermüdung werden diese „Schwachstellen“ weiter gereizt. Ein etwas zu langer Schritt führt beispielsweise zu Ermüdung und dann, am Ende des Laufs, zu Schwäche. Da ein ermüdeter Körper nicht mehr stabil läuft, versuchen andere Muskelgruppen, den Körper zu stabilisieren, ohne dafür jedoch geschaffen zu sein.
Drei negative Konsequenzen einer ineffizienten Technik
Die Ermüdung wird so stark, dass Sie viel länger brauchen, um sich zu erholen.
Die Muskeln werden so weit über ihre Grenzen hinaus belastet, dass sie überlastet werden und Verletzungen die Folge sind.
Die Erfahrung ist so negativ, dass der Wunsch zu laufen, nachlässt, und es zu einem Burn-out kommt.
    Fast jeder hat ein kleines Problem. Ich will nicht andeuten, dass jeder versuchen sollte, eine perfekte Technik zu entwickeln. Wenn Sie sich jedoch Ihrer Technikprobleme bewusst werden und Veränderungen vornehmen, sodass sie weniger zu Beschwerden und Schmerzen führen, werden Sie schmerzfreier und flüssiger laufen und schnellere Zeiten erreichen. Dieses Kapitel hilft Ihnen zu verstehen, warum Schmerzen und Beschwerden auf Grund von Technikproblemen auftreten – und welche Möglichkeiten Ihnen zur Verfügung stehen, sie zu reduzieren oder ganz zu beseitigen.
Ihr persönlicher Technikcheck
    In einigen meiner Seminare verwende ich eine Digitalkamera, die ein sofortiges Feedback ermöglicht. Wenn Sie eine derartige Kamera besitzen, sollten Sie einen Freund oder eine Freundin bitten, Sie beim Laufen auf flachem Untergrund zu fotografieren, und zwar von der Seite (nicht beim Laufen zur Kamera hin oder von der Kamera weg).
Wenn Sie sich entspannt fühlen und das Laufen Ihnen selbst gegen Ende eines Laufs noch leicht fällt, laufen Sie vermutlich mit der richtigen Technik
    Insgesamt gesehen, muss das Laufen leicht fallen. Ihr Nacken, Rücken, Ihre Schultern und Beine sollten frei von Anspannungen sein. Eine gute Methode, Probleme zu korrigieren, ist die Veränderung der Haltung, der Fuß- oder Beinstellung usw., sodass das Laufen leichter fällt und Sie keine Verspannung oder Schmerzen spüren.
Haltung
    Eine gute Laufhaltung ist eigentlich gleichbedeutend mit einer guten Körperhaltung. Der Kopf befindet sich im natürlichen Gleichgewicht über den Schultern, die sich auf einer Linie mit den Hüften befinden. Wenn der Fuß unter dem Körper aufsetzt, befinden sich diese Elemente allesamt im Gleichgewicht, sodass keine Energie nötig ist, um den Körper aufrecht zu halten.

    Vorneigung
    Haltungsfehler beruhen meist auf einer Vorbeugung des Oberkörpers – vor allem bei Müdigkeit. Der Kopf möchte sobald wie möglich das Ziel erreichen,