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Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Titel: Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra Kostenlos Bücher Online Lesen
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schließlich ganz lösten. Die ganze Gestalt des Riesen schien zu schrumpfen.
    Fassungslos stand das Mädchen da. Und tatsächlich: Der Säulenmann wurde kleiner und kleiner. Als er endlich zu schrumpfen aufhörte, war er allerdings immer noch ein mehr als zwei Meter großer Koloss, der eine beeindruckende Figur als Boxer oder Wrestler abgegeben hätte. Der Riese streckte die Arme zum Himmel und reckte sich ausgiebig, wobei er ein ebenso lautes wie herzhaftes Gähnen hören ließ.
    Laura konnte den Blick nicht von dem Hünen wenden. Mit offenem Mund stand sie da und starrte ihn an. Noch immer schien sie nicht richtig zu begreifen, was geschehen war. Dabei hatte sie doch selbst mit angesehen, wie die Säule zum Leben erwacht war.
    Nein, dachte sie. Nein, das gibt es einfach nicht. So was ist doch nicht möglich!
    Das Gähnen wurde leiser und verstummte schließlich. Der Riese ließ die Arme sinken und drehte den Kopf in Lauras Richtung. Als er sie sah und ihr maßloses Erstaunen bemerkte, ging ein freundliches Lächeln über sein steingraues Gesicht. Dann verbeugte er sich ganz tief vor Laura und begann zu sprechen. Seine Stimme war überraschend sanft und hatte einen melodiösen Klang.
    »Der Starke Portak werd ich genannt, bin Euch mit Diensten stets zur Hand!«, erklärte er und machte eine weitere Verbeugung.
    Laura hatte es die Sprache verschlagen. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte, und starrte Portak nur in stummer Verwunderung an.
    Der lächelte immer noch freundlich, und seine grauen Augen blitzten vergnügt. »Mit Namen ich auch Reimund heiß, weil trefflich ich zu reimen weiß«, dichtete er weiter.
    Aber Laura brachte immer noch kein Wort über die Lippen, sodass er freundlich nachsetzte: »Hast mich geweckt, drum nehm ich an, dass irgendwie ich helfen kann?«
    »J ... ja ... ja«, stotterte Laura endlich. »Natürlich. Wenn du bitte mitkommen würdest, Po ... Portak?«
     
    Mit Hilfe des alten Bauplans, den Percy seinen Schülern mitgegeben hatte, fanden sie den geheimen Gang, der zu Reimars Schatzkammer führte, ohne größere Schwierigkeiten. Während Portak mit schwerfälligen Schritten hinter ihnen her stapfte, erhellten Laura, Lukas und Kaja mit den starken Strahlen ihrer Taschenlampen den im Keller der Burg versteckten Stollen.
    Er war genauso eng wie der Zugang zur Grabkammer in der Alten Gruft, und genauso verwinkelt, wenn auch weitaus weniger feucht. Allem Anschein nach waren die beiden schlauchartigen Gewölbe vom selben Baumeister angelegt worden. Zu Kajas großer Erleichterung hatte dieser im Burgkeller jedoch auf die grässliche Lemurenfratze und deren schauerliches Geheul verzichtet.
    Dafür aber hatte sich der Mann aus dem Maurenland etwas anderes einfallen lassen, um unerwünschte Besucher von der Schatzkammer fern zu halten. Er hatte recht kunstvoll den Einsturz des Stollens vorgetäuscht, wie die Freunde alsbald feststellen mussten. Sie waren kaum um zwei Ecken gebogen, da standen sie auch schon an der vermeintlichen Unglücksstelle. Sie sah täuschend echt aus: Die Decke war auf einer Länge von fünf Metern eingebrochen, die Wände zusammengestürzt, und Steine, zersplitterte Stützbalken und Mauerreste türmten sich übermannshoch und machten jedes Vordringen so gut wie unmöglich. Kein Wunder also, dass Professor Morgenstern und Percy Valiant auf diese Täuschung hereingefallen waren und gar nicht erst versucht hatten, auf der Suche nach dem Kelch weiter in den Gang einzudringen.
    Zum Glück wussten Laura und ihre Freunde nun besser Bescheid. Das Mädchen drehte sich zu Portak um und deutete auf den riesigen Steinhaufen. »Wäre es vielleicht möglich, uns einen kleinen Durchgang zu verschaffen?«, fragte es zögernd.
    Der Steinriese verneigte sich. »Gern will ich Euch behilflich sein und räum zur Seit' die dicksten Stein'!«, antwortete er mit ausgesuchter Höflichkeit und stampfte dann auf das aufgetürmte Geröll zu, wo er sich mit seinen Pranken sofort an die Arbeit machte.
    Staub wirbelte auf. Portak schuftete wie ein Berserker. Er musste über ungeheure Körperkräfte verfügen, denn selbst die dicksten Brocken bewegte er mit einer Leichtigkeit, als wäre er ein Schaufelbagger und die Steine nichts weiter als federleichte Attrappen aus Schaumstoff.
    Die Freunde mussten in Deckung gehen, um nicht von den wild umherfliegenden Brocken getroffen zu werden. Staunend beobachtete Laura aus der Deckung heraus den Steinernen Riesen, der den Schuttberg mit einem aberwitzigen Tempo

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