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Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Titel: Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra Kostenlos Bücher Online Lesen
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stapfte zu dem Geröllhaufen zurück und kramte einen langen Balken unter dem Schutt hervor. So als handele es sich um eine Pappmacherolle, klemmte er sich das Holz unter den Arm, marschierte zur Fallgrube und legte es quer über die gähnende Öffnung. Mit zwei, drei Handgriffen prüfte er die Festigkeit des Behelfssteges.
    »Ich fürchte, rüber kann ich nicht, weil sonst bestimmt der Balken bricht«, erklärte er. Damit trat er zur Seite und machte den Weg frei.
    Laura räusperte sich verlegen. Sie wusste, dass sie tief in der Schuld des Riesen standen. Ohne ihn wären wir jetzt mausetot, dachte sie beklommen.
    Portak schaute sie missmutig an. »Jetzt geht schon los, und macht euch fort, und sucht den Kelch an diesem Ort!«, brummte er.
    »Ja, ja, natürlich«, versicherte Laura eilig. Bevor sie einen Fuß auf den Balken setzte, drehte sie sich noch einmal zu ihrem Lebensretter um. »Vielen Dank noch mal, Portak!«
    Doch der Riese winkte nur ab und stapfte davon.
     
    Nur Augenblicke später standen Laura, Lukas und Kaja vor einer nackten Felswand. Es ging keinen Schritt mehr weiter. Mit maßloser Enttäuschung schauten die Freunde sich an.
    »Oh, nö!«, seufzte Kaja. »Das kann doch nicht wahr sein!«
    Auch Lukas schüttelte ungläubig den Kopf. »Laut Plan müsste doch hier der Eingang sein, oder?«
    Laura holte den Bauplan aus der Jacke, faltete ihn auseinander und richtete ihre Taschenlampe auf die Zeichnung. Lukas hatte Recht: Nach dem Grundriss sollte genau an der Stelle, an der sie sich gerade befanden, der Eingang zu Reimars geheimer Schatzkammer liegen. Und nun das: nichts als nackter Fels.
    Das konnte nicht sein! Sorgfältig klopften sie die Wand ab, um zu prüfen, ob sich dahinter nicht irgendwelche Hohlräume oder geheime Öffnungen verbargen, aber es gab nicht den geringsten Zweifel: Sie standen vor massivem Fels. Von einer Schatzkammer war weit und breit nichts zu entdecken.
    Laura begriff als Erste, was das bedeutete. »Die haben uns reingelegt«, sagte sie und sah aus wie ein begossener Pudel. »Und Percy und Professor Morgenstern sind ebenfalls darauf reingefallen.«
    »Echt?«, rief Kaja enttäuscht.
    »Ja, leider!«, sagte Laura. »Dieser Plan ist nichts weiter als eine raffinierte Fälschung, mit der jeder, der sich darauf verlässt, in die Falle gelockt wird. Und dass das bestens funktioniert, haben wir ja selbst erlebt. Percy und Aurelius können von Glück reden, dass sie die falschen Schlüsse aus dem vorgetäuschten Einsturz gezogen haben.«
    »Klingt logosibel!«, pflichtete Lukas ihr bei. »Fragt sich nur - was machen wir jetzt?« Er schaute Laura erwartungsvoll an.
    »Ich habe keine Ahnung«, gab sie zu. »Ich hab nicht die geringste Idee.«
    »Wer weiß, vielleicht existiert diese geheimnisvolle Kammer ja gar nicht?«, gab Kaja zu bedenken.
    Laura schüttelte den Kopf. »Das glaub ich nicht, Kaja. Wenn es diese Kammer nicht geben würde, dann hätten die Dunklen den Kelch dort nicht verstecken können. Aber genau das haben sie getan, wie die Gedanken von Quintus Schwartz mir eindeutig verraten haben.«
    »Laura hat Recht«, erklärte Lukas. »Ich habe eine ganze Menge alter Aufzeichnungen durchforstet. Aus allen geht hervor, dass es tatsächlich eine Schatzkammer im Burgkeller geben muss.«
    »Ja, klar«, antwortete Laura. »Daran bestehen nicht die geringsten Zweifel. Das Problem ist nur - wir haben keinen Schimmer, wo sie sein könnte.«
    »Es gibt noch ein Problem«, stellte Lukas nach einem Blick auf seine Uhr fest. »Es ist schon weit nach eins. Wir sollten längst zurück sein. Percy und Miss Mary machen sich bestimmt schon Sorgen.«
    Percy Valiant und Mary Morgain hatten tatsächlich große Sorgen. Allerdings waren die ganz anderer Natur und hatten mit den Freunden nichts zu tun.
     
    Die drei waren hundemüde und zutiefst niedergeschlagen, als sie sich unter dem großen Gemälde in der Eingangshalle trennten. Selbst Laura, die sonst immer optimistisch war, hatte beinahe jede Hoffnung verloren. Dennoch war sie bemüht, sich das nicht anmerken zu lassen. »Ich werd gleich morgen früh Percy und Mary fragen«, sagte sie mit einem aufgesetzten Lächeln. »Vielleicht haben die ja noch eine Idee.«
    »Ziemlich unwahrscheinlich!«, meinte Lukas matt. »Die hätten sie dir doch längst verraten!«
    Lukas hat Recht, dachte Laura. Wenn sie wirklich eine bessere Idee hätten, dann hätten sie den Kelch der Erleuchtung längst selbst gefunden und wären nicht auf meine Hilfe

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