Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Titel: Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
das faltige Antlitz des Professors. »Meine Worte!«, sagte er. »Aber jetzt lass uns endlich fortfahren mit dem Unterricht.«
    Er griff in die Tasche seines Mantels, und als die knochige Hand wieder daraus hervorkam, hielt sie eine weiße Holzkugel von der Größe eines Tennisballs. Morgenstern legte die Kugel vor sich auf den Tisch und schaute Laura eindringlich an. »Konzentriere all deine Gedanken und all deine Energie auf diese Kugel hier - und lass sie über den Tisch rollen!«
    Laura war perplex. Verständnislos schaute sie den Professor an. »Wie soll das denn gehen?«, fragte sie ungläubig.
    »Einzig und allein durch die Kraft deiner Gedanken. Gedanken sind nichts weiter als Energie, und mittels Energie wird Materie bewegt, wie du im Physikunterricht gelernt haben müsstest.«
    »Ja, schon - aber trotzdem. Das ist doch nicht möglich!«
    »Doch, Laura, das ist es. Das Phänomen der Telekinese ist selbst auf unserer Erde schon seit vielen Jahren bekannt und unzählige Male dokumentiert worden. Geheimdienste haben damit experimentiert, und die Streitkräfte vieler Länder haben versucht, diese Kräfte für ihre Zwecke zu nutzen. Auf Aventerra kennt man die Telekinese schon seit Anbeginn der Zeiten. Sie zählt zu den alten Fertigkeiten und ist deshalb auch vielen von uns Wächtern gegeben. Auch du kannst sie beherrschen, Laura, du musst nur üben. Es ist gar nicht so schwer, wie du glaubst. Schau her!«
    Aurelius Morgenstern richtete den Blick auf die Holzkugel, die vor ihm auf dem Tisch lag. Er konzentrierte sich, schien nichts mehr wahrzunehmen außer dieser weißen Kugel. Nur diese tennisballgroße Kugel - weiter nichts. Seine Augen waren starr, kein Blinzeln bewegte die Lider, und Laura vermeinte eine seltsame Energie in seinen Pupillen zu erkennen.
    Im selben Moment geschah es: Ein Ruck ging durch die Kugel, ein winziges Zucken nur, und sie bewegte sich. Wie von Geisterhand angestoßen, rollte sie langsam und gleichmäßig quer über den Tisch und blieb unmittelbar vor Laura liegen.
    Laura staunte mit großen Augen - das war doch nicht möglich! Ungläubig schaute sie den Professor an.
    Doch der nickte nur aufmunternd. »Jetzt bist du an der Reihe, Laura.«
    Das Mädchen schluckte. Das konnte sie doch nicht. Niemals! Aber dann versuchte Laura es doch. Sie blickte auf die Kugel, die vor ihr lag. Jetzt beweg dich schon, dachte Laura, jetzt mach schon! Doch nichts geschah. Die weiße Holzkugel verharrte an ihrem Platz, als wäre sie dort festgeklebt. Wie sollte das auch gehen? Aber - vielleicht war ja auch ein Trick dabei? Ein Trick wie bei einem Zauberkunststück, den Aurelius Morgenstern nur noch nicht verraten hatte?
    Der Professor runzelte ärgerlich die Stirn. »Sammle dich, Laura, und werde eins mit deiner Aufgabe. Dann wird die Kugel auch dir zu Willen sein.«
    Also doch kein Trick!
    Laura räusperte sich, rutschte unruhig auf dem Stuhl hin und her und blickte erneut auf die Kugel. Sie versuchte sich zu konzentrieren und nur diese Kugel zu sehen. Nur sie und sonst nichts. Sie stellte sich vor, wie diese ins Rollen kam, zögernd zuerst, und sich dann ganz sachte über die glatte Tischplatte auf den Professor zu bewegte. Nur diese stetig rollende Kugel sah sie in ihren Gedanken, die langsam zu kullern begann.
    Laura merkte, dass ihre Schläfen pochten. Ein leichter Schwindel erfasste sie, und ihr Kopf wurde heiß.
    Da! Ein leichtes, kaum merkliches Zittern erfasste die Kugel, sie ruckte und setzte sich tatsächlich in Bewegung. Nein! Wie war das nur möglich? So was war ihr doch nie zuvor gelungen ...
    Da stoppte die Kugel plötzlich. Sie hatte kaum vier oder fünf Zentimeter hinter sich gebracht, da war der ganze Zauber auch schon wieder vorbei.
    Mist!
    Laura hatte keine Ahnung, was der Grund dafür war. Was hatte sie bloß falsch gemacht? Enttäuscht ließ sie die Schultern hängen und atmete geräuschvoll aus. »Ich schaff das einfach nicht!«, rief sie resigniert.
    Aurelius Morgenstern blickte sie tadelnd an. »Wenn du nicht daran glaubst, dann wirst du es niemals schaffen!«
    »Aber das ist so schwer!«
    Der Professor schüttelte den Kopf. »Das ist nicht schwer, Laura. Das ist im Gegenteil eine der leichtesten Übungen. Viel leichter als das hier zum Beispiel!«
    Er drehte den Kopf zur Seite und blickte zu dem dreiarmigen Kerzenleuchter auf der Kommode an der Wand. Einen Moment nur schaute Aurelius Morgenstern die mittlere Kerze mit seltsam starren Augen an. Dann blinzelte er - und mit einem

Weitere Kostenlose Bücher