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Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Titel: Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra Kostenlos Bücher Online Lesen
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den Eindringlingen, die sich aneinander drängten und unwillkürlich die Köpfe einzogen. Die heiseren Schreie der Krähen schmerzten in den Ohren, und die Angst vor dem Angriff der scharfen Schnäbel ließ den Freunden das Blut in den Adern stocken.
    Doch die Attacke blieb aus. Dafür aber hallte eine grollende Stimme durch die Dunkelheit. »Was, zum Teufel, treibt ihr hier?«
    Laura wirbelte herum und sah eine gedrungene Gestalt neben dem Stamm einer alten Buche stehen. Wie aus dem Nichts war sie plötzlich aufgetaucht. Auf den ersten Blick konnte Laura nicht erkennen, um wen oder was es sich handelte - sie sah aus wie ein Mensch, aber neben seinem Kopf mit dem grünlich schimmernden Augenpaar schien ihm noch ein zweiter lang gezogener Kopf aus der Schulter gewachsen zu sein - und daraus funkelte ihr ein schwefelgelbes Teufelsauge entgegen.
    Kaja hatte es die Sprache verschlagen.
    Laura rang nach Luft. Für einen Moment drohte das Herz in ihrer Brust stillzustehen, nur um dann noch heftiger zu hämmern als zuvor.
     
    F eenbraut war am Ende ihrer Kräfte. Die Flucht vor den angriffslüsternen Sandstrudeln hatte das Zweihorn total erschöpft.
    Die Wandernden Strudel kamen näher. Die Schlünde im Sand öffneten und schlossen sich, während das Rudel seine Opfer enger und enger einkreiste, um sich zum tödlichen Angriff bereitzumachen.
    Das Zweihorn konnte sich nicht mehr von der Stelle bewegen. Reglos stand Feenbraut da und wartete auf das Ende.
    Auch Morwena schloss mit dem Leben ab. Sie hob den Blick zum Himmel, um sich auf das Sterben vorzubereiten, als ein ebenso wütender wie herrischer Adlerruf an ihr Ohr drang. Im selben Moment noch senkte sich Pfeilschwinge aus dem Blau des Äthers über der Heilerin herab.
    Ein Zischen ging durch die Luft. Die Heilerin schaute verwundert auf, und da sah sie einen mächtigen Brandpfeil, der auf sie zu flog.
    Dicht neben Feenbraut schlug das brennende Geschoss direkt in den weit aufgerissenen Schlund eines Sandstrudels. Und dann flog ein fauchendes Pfeilgeschwader heran und bohrte sich mit lodernden Spitzen in die sandigen Rachen.
    Die Wandernden Sandstrudel heulten vor Entsetzen und Wut auf. Nichts auf der Welt fürchteten sie mehr als Feuer - denn nur die Hitze des Feuers vermochte den Sand zum Schmelzen zu bringen und ihnen gefährlich zu werden. Augenblicklich ließen sie von ihren Opfern ab und ergriffen in rasender Eile die Flucht. Ihr enttäuschtes Heulen wurde von Hufschlag übertönt.
    Als Morwena Paravain erblickte, der mitsamt seinen Weißen Rittern in einer Staubwolke angesprengt kam, ging ein erleichtertes Lächeln über ihr Gesicht.
    »Das war Rettung in allerhöchster Not«, rief sie den Rittern zu, als sie bei ihr angelangt waren. »Ich danke euch!«
    »Bedank dich nicht bei uns. Bedank dich lieber bei ihm!« Paravain wies auf den Adler, der majestätisch über ihnen schwebte. »Pfeilschwinge hat mir berichtet, dass du dich in Gefahr befindest, und so wie es aussieht, sind wir gerade noch rechtzeitig gekommen.«
    Die Heilerin nickte. »In wenigen Augenblicken wäre es zu spät gewesen. Aber reiten wir, Paravain - bevor es für Elysion zu spät ist!«
     
    D as Blut pochte wie wild in Lauras Adern, bis sie endlich erkennen konnte, wen sie vor sich hatte: Es war Albin Ellerking, der Gärtner, und auf seiner Schulter hockte Groll, sein Katervieh. In der Dunkelheit kam es Laura wie ein unheimlicher Gremlin vor. Groll hatte den buschigen Schwanz aufgestellt, machte einen Buckel und ließ ein heiseres Fauchen hören. Das gelbe Schlitzauge in der hässlichen Katzenfratze funkelte.
    Laura war wie gelähmt. Wo kamen die beiden so plötzlich her? Warum hatten sie sie nicht eher bemerkt? Und was wollte der Gärtner von ihnen?
    Albin Ellerking hob den Kopf und blickte hoch zu den Krähen, die, immer noch laut krächzend, über den Freunden kreisten. Er streckte die rechte Hand aus - und augenblicklich verstummten die Vögel. Sie flogen zu den kahlen Ästen in den Baumwipfeln zurück, wo sie innerhalb weniger Augenblicke wieder ihre Mistelgestalt annahmen.
    Einen Moment herrschte eine unheimliche Stille. Kein Flügelschlag, kein Windhauch, nicht der geringste Laut waren mehr zu hören, und selbst das Knistern und Rascheln im Unterholz waren verstummt.
    Doch dann geschah etwas, was Laura in ihrem Leben nie wieder vergessen würde: Groll bewegte plötzlich das Katzenmaul und begann zu sprechen!
    »Soll ich euch dem Direktor melden?«, fragte er mit der gleichen Stimme, die

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