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Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Titel: Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra Kostenlos Bücher Online Lesen
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sagte Kaja trotzig. »Vielleicht weil es nur ganz leise war und auch noch ein Stück entfernt. Aber ich hab's trotzdem ganz deutlich gehört.«
    »Alles nur Einbildung«, widersprach der Junge. Dann fügte er grinsend hinzu: »Wenn man Angst hat, setzt bekanntlicherweise das Denken aus, und man wird anfällig für dummes Zeug!«
    Kaja starrte ihn böse an. »Willst du etwa behaupten, ich hätte Angst?«, fragte sie in einem lauernden Ton, der nichts Gutes verhieß.
    Lukas grinste noch breiter. »Ich bewundere deine Kombinationsgabe!«, höhnte er. »Du bist ganz schön clever - für einen Spar-Kiu zumindest!«
    Kaja blies empört die Wangen auf und ließ die Luft geräuschvoll ausströmen. »Du ... du hast sie ja nicht mehr alle!«, giftete sie Lukas an. »Du ... du blöder -«
    »Hey!«, fuhr Laura schroff dazwischen. »Kommt wieder runter, ihr beiden, und führt euch nicht auf wie im Kindergarten!«
    Kaja japste. Kurz sah es so aus, als wolle sie etwas sagen, aber dann ließ sie es lieber bleiben. Stattdessen schoss sie einen wütenden Blick auf Lukas ab, und der schnitt ihr eine hämische Grimasse.
    »Hört endlich auf mit dem Quatsch!«, mahnte Laura. Sie schien jetzt ernsthaft sauer zu sein. »Wir haben schließlich noch was vor. Okay?«
    Mit finsterem Blick schaute sie Kaja an.
    Die schluckte und nickte zustimmend. »Okay.«
    Laura wandte sich an ihren Bruder. »Okay?«, fragte sie.
    Lukas verzog beleidigt den Mund. Doch dann nickte auch er. »Okay.«
    »Na, also!« Laura klang erleichtert. »Dann können wir ja endlich weitergehen.«
     
    Wenig später schimmerten die Mauern der Alten Gruft zwischen den Bäumen hindurch. Schon aus der Entfernung wirkte das halbverfallene Gemäuer abschreckend. Laura erinnerte sich dunkel, dass sie eine ähnliche Ruine vor nicht allzu langer Zeit auf einem alten Gemälde gesehen hatte. Sayelle hatte sie und Lukas in das Museum geschleppt, in dem es hing. Es war das einzige unter den zahllosen Bildern dort, das Laura nachhaltig beeindruckt hatte. Denn die verfallene Grabstätte auf dem Gemälde hatte richtig unheimlich gewirkt - fast so unheimlich wie diese Gruft im Henkerswald. An den Namen des Malers allerdings konnte Laura sich nicht mehr erinnern.
    Unwillkürlich verlangsamte das Mädchen den Schritt, und auch Kaja und Lukas zögerten. Die Reste der Bruchsteinmauern waren in ein gespenstisches Licht getaucht. Die Bäume, die rings um die Gruft standen, schienen noch älter und höher zu sein als die übrigen Bäume im Wald, und durch die mächtigen Wipfel drang kaum Sonne.
    Trotzdem konnte Laura die Mistelbüsche erkennen, die sich in den Baumkronen breit machten. Es mochten gut hundert sein, vielleicht auch mehr. Sie waren groß und wiegten sich leicht im Wind, der durch die Wipfel strich. Das war wohl der Grund, warum sie Laura so seltsam lebendig vorkamen - wie eine stumme Armee schattenhafter Luftgeister, die nur auf sie gelauert zu haben schien.
    So ein Unsinn! , dachte Laura kopfschüttelnd. Sie zwang sich weiterzugehen, als sie mit einem Male eine entsetzliche Kälte spürte. Sie blieb stehen.
    »Spürt ihr das auch?«, fragte sie verwundert. »Es ist plötzlich so kalt geworden!«
    »Stimmt«, sagte Lukas. »Als ob die Temperatur von einer Sekunde auf die andere unter den Gefrierpunkt gefallen wäre!«
    Lukas musste Recht haben, denn plötzlich kondensierte der Atem zu frostigen Wölkchen, und der Eiseshauch fuhr ihnen derart unter die Haut, dass sie trotz der warmen Anoraks schlotterten.
    Laura war verwirrt. Was mochte der Grund für diesen plötzlichen Temperatursturz sein? War es möglich, dass diese eisige Kälte aus der Gruft zu ihnen drang?
    Sie machte einen weiteren Schritt auf die Grabstätte zu, um der Sache auf den Grund zu gehen, als sich ein unheimliches Rauschen in der Luft erhob. Überrascht blickte Laura auf, und noch im gleichen Augenblick wurde ihr noch kälter. Die Mistelbüsche in den Baumkronen verformten sich! Sie wurden lebendig und verwandelten sich innerhalb weniger Augenblicke in riesige pechschwarze Krähen. Wie auf ein geheimes Kommando hin flogen die Todesvögel von den Ästen auf und stimmten das gleiche entsetzliche Krächzen an wie der Krähenschwarm, der Laura bei ihrem Ausritt verfolgt hatte. Dann stießen sie auf die Freunde herab. Zahllose schwarze Schwingenpaare senkten sich hinab, das Schlagen der Flügel war deutlich zu hören, und das Gekreische wurde immer schriller. Schon kreiste eine dichte Wolke aus schwarzem Gefieder über

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