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Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Titel: Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra Kostenlos Bücher Online Lesen
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warmes, angenehmes Kribbeln lief durch ihren Körper, und schließlich sah sie das Licht. Hell und strahlend umkreiste es sie. Schneller und schneller drehte es sich, bis sie von einem einzigen gleißen den Wirbel eingehüllt war. Laura befand sich genau in seiner Mitte und fühlte sich eins mit dem Licht. Ihr wurde glühend heiß, zugleich jedoch fühlte sie sich unendlich leicht. Alle körperliche Schwere war von ihr gewichen - und sie wusste, dass sie auf dem rechten Weg war.
    Plötzlich war das Licht verschwunden, und die Hitze ihres Körpers war gewichen. Schwärze hielt Laura umfangen, und sie spürte einen kühlen Windhauch auf den Wangen. Sie schlug die Augen auf und sah, dass sie am Ziel ihrer Traumreise angelangt war.

16
     
    Die Traumreise
     
    aura stand im Schatten einer Mauer. Als sie sich umblickte, bemerkte sie, dass sie sich auf dem Burghof von Ravenstein befand. Die Fenster der Burg waren dunkel, und nirgendwo brannte Licht. Es musste ziemlich spät sein. Wahrscheinlich nach Mitternacht. Die Nacht war klar und frostig. Lauras Atem formte kleine Wolken vor dem Mund. Der bleiche, noch fast volle Mond stand hoch am Himmel und tauchte alles in ein fahles Licht. Laura verstand nun, warum sie am Nachmittag im Gegensatz zu Kastor und Nikodemus Dietrich einen intensiven Schneegeruch wahrgenommen hatte - das ganze Land lag unter einer dichten Schneedecke.
    Die Kälte fuhr Laura in die Glieder, und trotz des dicken Anoraks und der Mütze begann sie zu frieren. Dennoch lächelte Laura zufrieden. Sie erinnerte sich daran, dass es am Nachmittag der letzten Wintersonnenwende zunächst geschneit hatte und dann lausig kalt geworden war. Alles deutete darauf hin, dass sie den richtigen Tag erwischt hatte.
    Laura schaute sich um. Der Schnee war jungfräulich, nicht eine einzige Spur war darin zu erkennen. Ungläubig schüttelte sie den Kopf - wie aus dem Nichts musste sie in ihrer Traumgestalt im Hof gelandet sein. Vorsichtig machte sie einen Schritt, und ihr Fuß hinterließ einen deutlichen Abdruck im Schnee. Kaum zu glauben: Das alles war nicht nur ein Traum, sondern sie befand sich leibhaftig in der Vergangenheit. Un fassbar! , dachte Laura. Es funktioniert wirklich. Traumreisen sind tatsächlich möglich!
    Plötzlich glaubte sie in der Ferne das aufgeregte Krächzen von Krähen zu hören. Sie lauschte angestrengt. Kein Zweifel - vom Henkerswald her drang das Gekreische der Totenvögel herüber. Lukas hatte sich also getäuscht: Die Krähen schliefen doch nicht in der Nacht!
    Im selben Augenblick entdeckte sie den Mann. Er war noch ein gutes Stück weit entfernt, aber es war nicht zu übersehen, dass er auf der Flucht war. In panischer Hast kam er aus der Richtung des Henkerswaldes gelaufen und hielt auf die Burg zu. Schnee wirbelte auf unter seinen Füßen, und sein langer Mantel wehte wie eine Schleppe hinter ihm her.
    Laura drückte sich tiefer in den Schatten der Mauer. Sie wollte unter keinen Umständen entdeckt werden. Da erblickte sie auch schon die Verfolger: drei dunkle Gestalten, die dem Flüchtenden dicht auf den Fersen waren. Noch hatte er einen Vorsprung, aber die Häscher schlossen mehr und mehr zu ihm auf. Als sie näher heran waren, erkannte Laura, dass sie schwarze Rüstungen trugen.
    Schwarze Ritterrüstungen.
    Laura verzog verwundert das Gesicht. Was hat das zu bedeuten? Bin ich doch zu weit zurückgereist in der Zeit? Männer in schwarzen Rüstungen gibt es doch schon seit Jahrhunderten nicht mehr auf Ravenstein. Hab ich etwas falsch gemacht?
    Der Flüchtende hatte den Burghof nun fast erreicht. Laura hörte seinen keuchenden Atem, und das Knirschen seiner Stiefel, die sich durch den tiefen Schnee kämpften. Da fiel der Schein des Mondes auf das gehetzte Gesicht des Mannes - und Laura erkannte sofort, wer er war.
    Papa!
    Überrascht schnappte Laura nach Luft. Sie verspürte ein unbändiges Verlangen: Sie wollte zu ihrem Vater eilen und ihm um den Hals fallen.
    Papa. Endlich!
    Schnell tat sie einen Schritt auf Marius Leander zu. Aber dann fiel ihr Percy Valiants Warnung wieder ein: Was immer auch gesche'en mag auf deinem Traum durch die Zeit - du darfst diisch unter keinen Umständen einmiischen!
    Mitten in der Bewegung hielt Laura inne. Es ist wohl besser, wenn ich mich an Percys Vorgabe halte, kam es ihr in den Sinn, und rasch trat sie zurück in den Schatten. Dicht an die Wand gedrückt, stand sie da und verfolgte mit angehaltenem Atem den Lauf der Ereignisse, die sich vor ihren Augen

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