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Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde

Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde

Titel: Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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schlimme Qualen erdulden muss. Das wird sie nicht zur Ruhe kommen lassen und an ihr nagen, bis sie nicht mehr anders kann, als sich Gewissheit zu verschaffen.«
    »Ihr meint…?«
    »Genau! Und wenn sie tatsächlich in unsere Welt reist, dann wird das Siegel der Sieben Monde dafür sorgen, dass sie unseren Wünschen gehorcht. Ihr bleibt gar keine andere Wahl!«
    »Aber wieso…?«
    »Wie so vielem, so wohnen auch dem Siegel der Sieben Monde gegensätzliche Kräfte inne. Wird es im Sinne des Lichts angewandt, dann stellt es eine Gefahr für uns dar. Wenn dagegen seine dunkle Seite die Oberhand gewinnt, wirkt es zerstörerisch, macht blind und spielt uns in die Hände. Und deshalb wird es uns beim Kampf um den Kelch der Erleuchtung von Nutzen sein.«
    Alienor traute ihren Ohren nicht. Das konnte doch nicht wahr sein, was der Schwarze Fürst da eben erzählt hatte! Morwena hatte sie doch gelehrt, dass das Siegel der Sieben Monde die mächtigste Kraft unter der Sonne darstellte und deshalb von den Dunklen Mächten mehr als alles andere gefürchtet werde. Wie konnte das Siegel ihren Feinden dann helfen?
    Das war doch nicht möglich!
    Ratlos starrte das Mädchen vor sich hin. Es merkte gar nicht, dass die Tür weit aufgestoßen wurde. Erst als Borboron Alienor ansprach, zuckte sie zusammen.
    »Was treibst du hier?«, fragte der Schwarze Fürst barsch, und seine finsteren Züge verhießen nichts Gutes.
     
    L aura blickte den Bruder fragend an, der mit dem Boris-Becker-Wimbledon-Matchball-Ball auf den Basketballkorb zielte. »Hast du jemals von der Todesstarre gehört, Lukas?«
    Überrascht ließ der Junge den vergammelten Tennisball auf den Betonboden des Courts ploppen. »Von der Todesstarre? Was soll das sein?«
    »Eine Art Folter, die das Opfer völlig bewegungslos macht. Diese Schwarzmagierin, Syrin, der ich während meiner Traumreise begegnet bin, hat dem Grausamen Ritter davon erzählt. Und das geht mir einfach nicht mehr aus dem Kopf…«
    »Kann ich verstehen. Aber andererseits…«
    Laura blickte den Bruder ungeduldig an. »Andererseits?«, wiederholte sie.
    »Denk doch mal nach! Du bist mehr als achthundert Jahre zurückgereist. Und ich wüsste nicht, warum du dir Gedanken über Dinge machen solltest, die längst Vergangenheit sind.«
    Laura starrte nachdenklich vor sich hin. Das Tschilpen der Spatzen, die sich neben dem Basketballfeld um Futter stritten, und das weit entfernte Krächzen von Krähen drangen durch die milde Februarluft an ihr Ohr. »Ganz einfach, Lukas«, sagte Laura schließlich. »Weil ich den Verdacht habe, dass diese Syrin nicht von dieser Welt ist!«
    Lukas ließ vor Verblüffung den Ball fallen. »Nicht von dieser Welt? Aber wo –?«
    »Ich vermute, dass sie aus Aventerra kommt«, schnitt Laura ihm das Wort ab. ›»Da, wo ich herkomme‹ hat sie zu Reimar gesagt, ›wird die Todesstarre gerne angewandt.‹ Für mich hat sich das so angehört, als habe sie damit nicht etwa nur eine andere Gegend oder ein anderes Land, sondern tatsächlich eine fremde Welt gemeint.«
    »Klingt reichlich abwegig, wenn du mich fragst.«
    »Schon möglich. Aber das war noch nicht alles. Ihr ganzes Gehabe und ihr Auftreten, es war so… so wenig menschlich! Sie war die Einzige, die überhaupt keine Angst vor dem Grausamen Ritter zu haben schien, und als ich ihre Gedanken lesen wollte –« Laura stockte. Die bloße Erinnerung machte sie frösteln, und ihr war, als spiele ein Dutzend Eiswürfel auf ihrem Rücken Fangen.
    Lukas ließ den Ball Ball sein und rückte näher an die Schwester heran. »Jetzt sag schon«, drängte er. »Los!«
    »Syrin wirkte so kalt und gefühllos, wie ich es noch nie erlebt habe. Auch wenn du mich vielleicht auslachen wirst: Einen Moment war ich fest davon überzeugt, dass diese Frau kein Herz besitzt – zumindest kein menschliches!«
    Lukas schwieg betroffen. Doch sogleich kerbte sich wieder die Skepsisfalte in seine Stirn. »Nun gut, Laura. Nehmen wir mal an, sie würde tatsächlich aus Aventerra stammen: Was kümmert dich das? Sie müsste inzwischen doch längst tot sein, oder nicht?«
    Laura schüttelte gequält den Kopf. »Erstens bin ich davon nicht überzeugt –«
    »Und zweitens?«
    »Selbst wenn Syrin tatsächlich nicht mehr leben sollte, lässt mich einfach der Gedanke nicht mehr los, dass man Papa mit dieser schrecklichen Todesstarre belegt haben könnte!«
    »Papa?«, hauchte Lukas fast tonlos und schnappte nach Luft wie ein Karpfen an Land. »Aber… aber…«
    Es

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