Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde

Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde

Titel: Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
Vom Netzwerk:
der diese Form der Schwarzen Magie besser beherrscht als sie!«
    »Aber warum hat sie dann auf Reimars Burg keine andere Gestalt angenommen?«
    »Das weiß ich nicht, Laura. Ich kann nur vermuten, dass die Kunst der Verwandlung an die Welt der Mythen gebunden ist und deshalb hier auf dem Menschenstern nicht richtig funktioniert.«
    »Und diese Todesstarre, kann man die auch nur auf Aventerra anwenden?«
    Alarik überlegte einen Moment; sein Blick ruhte abwesend auf Schmatzfraß, der den Apfel bis auf das Kerngehäuse verputzt hatte. »Die Todesstarre wird durch ein Elixier verursacht«, sagte er grübelnd, »und wenn man das in eure Welt bringt –«
    »Was Syrin mit Sicherheit getan hat!«, fiel Laura ein. »Ich nehme doch an, dass sie diese schreckliche Folter ebenfalls beherrscht?«
    »Nein, Laura.« Der Blonde schüttelte den Kopf, und obwohl die Angelegenheit, über die sie sprachen, von tödlichem Ernst war, lächelte er freundlich. »Über die Todesstarre kann nicht einmal die teuflische Syrin gebieten. Nur die Fhurhurs haben Macht über diese Grausamkeit!«
    »Die Fhurhurs?« Lauras Gesicht glich einem einzigen Fragezeichen. »Was um alles in der Welt sind Fhurhurs? Das hört sich ja schaurig an.«
    »Das sind sie in der Tat! Sie sind die schlimmsten Schwarzmagier von ganz Aventerra und weithin gefürchtet wegen ihrer infernalischen Fähigkeiten. Die Fhurhurs waren es auch, die in der Morgenröte unserer Welten das Schwert Pestilenz mit schwarzmagischen Kräften versehen haben, sodass es sogar dem Hüter des Lichts gefährlich werden kann. Zudem beherrschen sie die Kunst, allerlei Tod bringende Tränke zu brauen. Und sie versetzen ihre Gegner bisweilen in die Todesstarre, die viele für weit schrecklicher erachten, als in der Ewigen Dunkelheit versinken zu müssen. Du hast Syrin belauscht und wirst dir deshalb vorstellen können, warum.«
    Laura schluckte und musste die Tränen mühsam zurückhalten.
    Nicht auszudenken, wenn Papa diese Folter erleiden musste!
    »Es muss doch ein Gegenmittel gegen diese Todesstarre geben. Alles hat zwei Seiten, wie wir wissen.«
    »Stimmt!« Alarik verzog bekümmert das Gesicht. »Aber leider wissen nur die Fhurhurs, wie es hergestellt wird! Und es gibt noch ein Problem.«
    »Noch eins?«
    »Ja.« Alarik bedachte das Mädchen mit einem gequälten Blick. »Ein großes sogar. Obwohl das Elixier einen starken Zauber enthält, dauert die Todesstarre nur einen Mond lang an und muss danach erneuert werden.«
    »Das heißt, der Trank muss noch einmal verabreicht werden?«
    »Genau, sonst erlangt das Opfer seine Bewegungsfähigkeit wieder! Außerdem kann die Todesstarre jederzeit durch das Gegenmittel aufgehoben werd –«
    »Das nennst du ein Problem?«, fiel Laura ihm aufgeregt ins Wort. »Das ist doch eher das Gegenteil.«
    Alariks Gesicht verfinsterte sich noch mehr. »Wenn ich ausreden könnte, würdest du verstehen, was ich meine«, sagte er, hörbar verärgert. »Denn nach sieben Monden –« Er brach ab, als habe er Angst weiterzusprechen.
    Laura wurde plötzlich ganz bang ums Herz. »Ja?«, fragte sie zaghaft, und noch bevor sie die Antwort hörte, wusste sie, dass sie ganz entsetzlich sein würde.
    »Nach sieben Monden wirkt die Todesstarre endgültig«, fuhr Alarik leise fort. »Sie ist dann durch nichts mehr rückgängig zu machen. Selbst wenn man dem Unglücklichen das Gegenmittel gleich fassweise einflößen würde!«
    O h, nein!
    Laura war leichenblass geworden. Sie hatte Mühe, sich auf den Beinen zu halten, und war unfähig, auch nur einen Ton herauszubringen.
     
    »N a, endlich!« Syrin lächelte erleichtert, während sie auf den Sehenden Kristall starrte, der vor ihr auf dem Tisch stand. »Dieser Knecht des Lichts hat wahrscheinlich schon geglaubt, er könnte uns entkommen!«
    Der Schwarze Fürst trat rasch an die Gestaltwandlerin heran und blickte ihr über die Schulter. In der kindskopfgroßen Kugel war das fast lebensechte Abbild eines von dichtem Gebüsch gesäumten Flusses zu erkennen. Ein Mann in zerrissener Kleidung und mit dreckverkrustetem Gesicht kniete vornübergebeugt am Ufer und schöpfte mit den Händen Wasser, um es an den Mund zu führen und voller Gier zu trinken.
    »Gut gemacht, Syrin!«, lobte Borboron. »Hast du diesen verfluchten Späher Paravains also doch noch entdeckt!«
    »So ist es!«, zischte die Frau, hocherfreut über die ungewohnte Anerkennung. »Dabei hat Silvan, oder wie der Hund auch heißen mag, sich äußerst geschickt angestellt,

Weitere Kostenlose Bücher