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Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde

Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde

Titel: Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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zurück.
    »Dann verstehst du ja bestimmt auch, wie dieses Traumreisen funktioniert?«, sagte Kaja trotzig.
    Lukas zog eine Schnute und grübelte. »Na ja, nicht so ganz«, sagte er schließlich. »Andererseits erscheint mir die wissenschaftstheoretische Grundlage des Vorgangs völlig einleuchtend. Wie Stephen Hawking nämlich in seiner weltweit viel beachteten –«
    »Oh, nö!«, stöhnte Kaja. »Lass mich bloß zufrieden damit!«
    Lukas wollte gerade zu einer spöttischen Erwiderung ansetzen, als es an der Tür klopfte.
    Als Kaja einen Spaltbreit öffnete, stand Kevin davor. Er hatte seinen Rucksack in der Hand.
    »Ist Lukas bei euch?«, wollte er wissen.
    »Ah… Ich… Ah… Ich weiß nicht«, druckste Kaja unsicher herum, machte die Tür schnell wieder zu und warf Lukas einen fragenden Blick zu.
    Der Junge nickte. »Du kannst ihn ruhig reinlassen.«
    »Aber Laura hat doch ausdrücklich gesagt, dass wir niemanden ins Zimmer lassen sollen!«
    »Schon. Aber Kevin hat sie damit bestimmt nicht gemeint. Er weiß nämlich längst über alles Bescheid!«
    »Was?« Kajas Gesichtszüge entgleisten. »Sag, dass das nicht wahr ist! Wie könnt ihr denn so bescheuert sein und einen Wildfremd –«
    »Wir kennen Kevin gut genug, um ihm trauen zu können«, unterbrach Lukas sie kühl.
    »Quatsch! Laura ist in den Typen verschossen und deshalb völlig arglos!«
    »Du hast ja einen Knall!« Lukas’ Gesicht verfinsterte sich. »Nun hör schon auf, so einen Unsinn zu reden, und lass ihn endlich rein!«
    »Ihr werdet schon noch sehen, was ihr davon habt!«, brabbelte Kaja ungehalten, öffnete widerwillig die Tür und ließ Kevin unter grimmigen Blicken eintreten.
    Als der Junge Laura leblos auf dem Bett entdeckte, verzog er überrascht das Gesicht. »Ist sie gerade auf… Traumreise?«
    »Ja«, knurrte Kaja mürrisch. »Jetzt setz dich endlich, und mach nicht so ‘n Krach. Sonst wacht sie noch auf!«
    » S orry, bin ja schon leise.« Vorsichtig ließ Kevin sich auf Lauras Schreibtischstuhl nieder, zog so behutsam wie möglich den Reißverschluss des Rucksacks auf und holte zwei Flaschen daraus hervor. »Ich hab euch Cola mitgebracht«, sagte er mit einladendem Lächeln. »Falls ihr Durst bekommt. Außerdem hält es wach.« Mit einem Seitenblick auf Laura fügte er hinzu: »Das kann ja nie schaden, oder?«
     
    D er Gang, der in das Verlies führte, war nur schwach durch Fackeln beleuchtet. Laura war das nur recht. Die Wärter, denen sie in einigem Abstand folgte, würden sie in diesem Zwielicht wohl kaum bemerken. Dicht an die Wand gedrückt und jede der zahlreichen Nischen als Deckung nutzend, drang sie immer tiefer ins Innere des Gewölbes. Die Luft roch muffig.
    Als Laura einen fettleibigen Trioktiden entdeckte, glaubte sie schon, dass ihr Unternehmen zum Scheitern verurteilt sei. Der Dicke sah reichlich grotesk aus, denn das Auge auf seiner Stirn wurde von einer Schutzklappe verdeckt. Mit einer Hellebarde in der Hand bewachte er den Eingang zu dem schachtartigen Treppenhaus, das vermutlich in die tieferen Geschosse des Kerkers führte. Erschrocken zwängte Laura sich in eine kleine Mauerlücke und beobachtete angespannt, wie der Fettwanst sich von seinem Schemel erhob und den Kollegen mit dem Gefangenen breit entgegengrinste.
    »Welch eine Freude!«, höhnte er mit knabenhaft dünner Stimme. »Schon wieder ein neuer Gast! Unsere Herberge muss einen guten Ruf genießen.«
    Der lange Wärter erwiderte sein spöttisches Grinsen. »Jedenfalls können wir uns nicht beklagen über die Nachfrage!«, entgegnete er. »Schau dir den Kerl nur gut an. Ein zweites Mal kriegst du ihn nämlich nicht zu sehen.«
    »Verstehe!« Das dümmliche Feixen wirkte plötzlich wie festgefroren im Mondgesicht des Wärters. »Dann erhält er also eine der besonders komfortablen Unterkünfte im untersten Geschoss?«
    »Du sagst es!«
    »Eigentlich schade um ihn!«, piepste der Dicke, und Laura meinte echtes Bedauern herauszuhören. »Er ist so ein hübscher Kerl!« Damit trat er zur Seite und ließ die Kollegen mit dem Gefangenen passieren.
    Laura überlegte noch fieberhaft, wie sie unbemerkt an dem Fettwanst vorbeikommen konnte, als ein schmächtiges Mädchen die Treppe heraufstieg. Es schleppte einen schweren Krug und ging mit ausdruckslosem Gesicht wie selbstverständlich an dem Wärter vorbei. Der Trioktid ließ die Kleine gewähren.
    Augenblicklich reifte ein kühner Plan in Laura.
    Nur Minuten später näherte sie sich dem Fettwanst mit der

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