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Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde

Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde

Titel: Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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in ihrer Heimat. Sitz und Rückenlehne des imposanten Stuhls waren mit langhaarigem braunem Fell überzogen, und auf der Lehne, direkt über dem Kopf des Schwarzen Fürsten, war ein bleicher Tierschädel angebracht. Er erinnerte Laura an einen Pferdekopf, auch wenn er die geschwungenen Hörner eines Widders besaß und die Zähne eher wie die gefährlichen Reißer eines Raubtieres aussahen. Die Armlehnen waren aus einem beigefarbenen Material geschaffen. Im ersten Moment fürchtete Laura, dass es sich um menschliche Knochen handele, Oberschenkelkochen wahrscheinlich. Dann aber erkannte sie zu ihrer Erleichterung, dass es wohl doch Elfenbein war.
    Borboron lehnte entspannt in seinem Thron. Mit einer herrischen Geste entließ er die Schwarzen Ritter und musterte das Mädchen durchdringend. »Hast du im Ernst geglaubt, dass du uns übertölpeln kannst und wir dich nicht entdecken würden?«, herrschte er sie an.
    Obwohl Laura die kehlige Stimme nicht zum ersten Mal hörte, war ihr, als wandere eine Legion eisiger Nadeln über ihren Rücken. Aber vielleicht waren es ja auch die bohrenden, kalten Schlangenaugen von Syrin, die sie frösteln machten? Das Gesicht der Magierin verriet keinerlei Gefühlsregung. Erst als der Anhänger an ihrer Halskette unvermittelt aufglühte, verzog sich ihr Mund zu einem spöttischen Grinsen.
    »Damit hast du wohl nicht gerechnet, dass das Rad der Zeit dich verraten würde?«, höhnte sie. »Es verspürt große Sehnsucht nach dir, nach seiner rechtmäßigen Herrin. Das bist du doch, Laura, nicht wahr? Oder soll ich dich lieber Laurenz nennen?«
    Syrin erinnerte sich also ganz genau an ihre Begegnung auf der Burg des Grausamen Ritters, auch wenn diese nach menschlicher Zeitrechnung nun schon viele hundert Jahre zurücklag.
    »Wenn mir die Mütze nicht vom Kopf gefallen wäre, hätte niemand bemerkt, dass ich ein Mädchen bin«, entgegnete Laura trotzig. »Selbst Ihr nicht mit Euren ›magischen‹ Kräften.«
    »Pass auf, was du sagst, du dummes Balg!« Syrin fauchte wie ein Drache, ihr Gesicht war wutverzerrt. »Du weißt ganz genau, dass meine Künste auf dem Menschenstern nicht richtig wirken und sich nur auf Aventerra vollständig entfalten! Was dir damals zum Vorteil gereicht hat, denn sonst wärst du mir niemals entkommen. Und dieser lächerliche Spielmann auch nicht.« Sie trat ganz dicht an Laura heran und bedachte sie mit spöttischen Blicken. »Aber ich habe damals schon gewusst, dass wir uns wieder begegnen würden – und der Sehende Kristall hat mir jeden deiner Schritte ge –« Syrin brach ab, als sie die verärgerte Miene des Schwarzen Fürsten gewahrte.
    Der Sehende Kristall?
    Was in aller Welt war ein Sehender Kristall?
    Ein magisches Utensil wahrscheinlich, überlegte Laura. Schließlich würde das erklären, weshalb die Schwarzen Ritter mich in der Kammer des Fhurhurs aufgegriffen haben. Und warum mir auf dem Weg dorthin niemand gefolgt ist… Das war gar kein glücklicher Zufall!
    Als habe die Gestaltwandlerin Lauras Gedanken lesen können, ließ sie erneut ein Fauchen hören. Das Amulett an ihrem Hals glühte immer noch.
    Furchtlos erwiderte das Mädchen den stechenden Blick der Reptilienaugen. »Ich werde mir das Rad der Zeit wieder zurückholen«, sagte Laura mit fester Stimme. »Und meinen Vater auch. Ich werde ihn befreien, das garantiere ich Euch!«
    Syrin wirkte den Bruchteil einer Sekunde überrascht. Dann legte sie den Kopf in den Nacken und stieß das gleiche schaurige Gelächter aus wie in jener Nacht, als sie den Lemuren in der Halle von Burg Ravenstein zum Leben erweckt hatte.
    Laura ließ sich davon nicht beeindrucken. Schließlich konnte es sich nur noch um Augenblicke handeln, bis Lukas sie aus ihrer Traumreise holte und aus den Fängen ihrer Feinde befreite. Obwohl: Worauf wartete der Bruder eigentlich noch?
    Die vereinbarte Zeit musste doch längst vorbei sein!
    Die unheimliche Frau hatte sich wieder beruhigt. Mit echsenhaften Bewegungen umkreiste sie Laura und musterte sie von allen Seiten. »Mut hast du ja«, zischte sie, »das muss man dir lassen. Aber du wirst doch nicht glauben, dass du mir ein zweites Mal entwischen kannst?«
    Laura hörte ihr gar nicht richtig zu. Lukas!, dachte sie mit zunehmender Beklemmung. Warum weckst du mich denn nicht?
    »Hast du nicht gehört, was ich gesagt habe?« Syrins Krallenhand fuhr vor und packte Lauras Kinn.
    W eck mich, L ukas – bitte!
    »Antworte mir gefälligst!«, fauchte die Schwarzmagierin.
    B itte, L ukas,

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