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Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde

Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde

Titel: Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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anzunehmen – als ihr plötzlich ein Schreck wie ein heißer Speer ins Herz fuhr. Jemand war in ihrer Nähe!
    D irekt hinter ihr.
    Schon spürte sie einen heißen Atem im Nacken, und eine Hand legte sich auf ihre Schulter.
     
    D er Hüter des Lichts stand am Fenster des Thronsaals und blickte hinunter auf die Ebene von Calderan. Das zarte Wispergras glänzte silbrig im Licht. Der Raunewald im Westen und der kleine Auwald vor dem Modermoor waren mit frischem Blattgrün geschmückt. Durch die geöffneten Fensterflügel drang das fröhliche Gezwitscher der Vögel. Elysion lächelte. Die Natur regte sich. Überall auf den Feldern und Fluren, in den Wäldern und Hainen wuchs neues Leben heran. Das Jahresrad bewegte sich immer schneller auf das Ostarafest zu.
    Auf den Tag, an dem das Mädchen den Kelch der Erleuchtung nach Aventerra zurückbringen würde.
    Das Portal zum Thronsaal wurde aufgerissen. Ritter Paravain trat ein und eilte mit kummervoller Miene auf seinen Herrn zu.
    Elysion drehte sich um und blickte den Anführer seiner Leibgarde fragend an. »Was ist geschehen, Paravain?«
    Der Weiße Ritter deutete eine Verbeugung an. »Unsere Späher sind zurück, Herr. Sie berichten, dass sich auf der Dunklen Festung sonderbare Dinge tun. Borboron ist in ungewöhnlich guter Stimmung und lässt gleichzeitig überall im Lande neue Männer anwerben. Man erzählt sich, dass er die Zahl seiner Schwarzen Krieger zu verdoppeln trachtet.«
    Der Hüter des Lichts verzog bekümmert das Gesicht. Die Anzahl der Falten auf seiner Stirn vervielfachte sich. »Und – was schließt du daraus?«
    »Ich fürchte, dass er eine neue Teufelei im Schilde führt. Es deutet alles darauf hin, dass er den Kelch der Erleuchtung in seinen Besitz zu bringen versucht, um uns dann mit einer Streitmacht anzugreifen, die uns zahlenmäßig weit überlegen ist.«
    Bedächtig wiegte Elysion das ergraute Haupt. »Nun – das sind nicht gerade Neuigkeiten. Seit Anbeginn der Zeiten trachtet der Schwarze Fürst nach dem Kelch, und ebenso lange versucht er schon, uns zu vernichten –«
    »Aber noch nie waren seine Aussichten besser als jetzt!«, fiel der Ritter ihm ins Wort.
    Der Hüter des Lichts blickte ihn erstaunt an. »Wieso das?«
    »Wie unsere Spione erfahren haben, hat das Mädchen, Laura, bereits vor einigen Wochen eine Traumreise in die Dunkle Festung unternommen.«
    Der Hüter des Lichts nickte versonnen. »Hab ich’s doch geahnt!«, sagte er.
    »Offensichtlich wollte sie sich versichern, dass ihr Vater noch lebt, und –«
    »Verzeih, dass ich dich unterbreche – aber hast du meinen Auftrag ausgeführt?«
    Paravain nickte. »Natürlich, Herr. Schon bei Sonnenaufgang habe ich Pfeilschwinge losgeschickt, damit er sich über den Weg, der nur dem Hüter der magischen Pforte bekannt ist, auf unseren Schwesterstern begibt!«
    »Gut! Sehr gut!« Der alte Mann lächelte. »Auch wenn Pfeilschwinge nicht eingreifen kann in die Geschehnisse dort – sein Erscheinen wird dem Mädchen neuen Mut verleihen, glaube mir!«
    Paravain antwortete nicht. Seinem Gesicht allerdings war anzusehen, dass er die Zuversicht seines Herren bei weitem nicht teilte.
    »Ich hatte dich unterbrochen«, fuhr Elysion fort. »Was wolltest du noch sagen?«
    »Ich vermute, dass Laura bei ihrem Besuch in der Dunklen Festung Borboron in die Hände gefallen ist und dieser das Leben ihres Vaters als Faustpfand für den Kelch eingesetzt hat.«
    Der edle Herrscher wandte sich ab. Das Sonnenlicht, das durch das Fenster fiel, verlieh seinem Haar einen rötlichen Glanz. Als er den Ritter wieder anblickte, hatte sich tiefe Sorge in sein faltiges Gesicht eingenistet. »Und? Was schlägst du vor?«
    »Wir sollten sie angreifen, Herr! Damit rechnen sie doch nicht. Das wird uns helfen, sie zu besiegen. Dann können wir Lauras Vater befreien. Und Alienor und Silvan auch.«
    Maßloses Erstaunen zeichnete Elysions Antlitz. »Wir sollten sie angreifen?«
    »Ja.«
    »Aber – wenn wir Gewalt anwenden, sind wir nicht besser als sie!«
    »Wir haben doch keine andere Wahl. Wir müssen ihnen zuvorkommen, bevor sie im Besitz des Kelches sind und uns einfach überrennen!«
    »Du willst, dass wir uns der gleichen Mittel bedienen wie sie? Zum Schwert greifen und sie heimtückisch überfallen? Willst du das wirklich, Paravain? Was unterscheidet uns dann noch von ihnen? Vielleicht bleiben wir auf diese Weise sogar siegreich. Vielleicht aber auch nicht. Eines aber ist gewiss: Viel Blut wird fließen, und Unzählige

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