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Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde

Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde

Titel: Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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riecht denn hier so komisch?«
    »Komisch?«
    »Ja. So wie… wie Alkohol, finde ich.« Verwundert blickte Kevin sich um. Dann griff er zu dem Wasserglas, das inmitten einer Lache aus heller Flüssigkeit umgekippt neben Attila auf dem Tisch lag, führte es an die Nase und roch daran. Sogleich verzog er angewidert das Gesicht. »Kein Wunder«, sagte er und hielt Laura das Glas unter die Nase. »Das erklärt wohl alles!«
    Laura sog die Luft ein und schnupperte. »Schnaps!«, entfuhr es ihr überrascht. »Wacholderschnaps. Aber… Das gibt’s doch nicht!«
    »Ich fürchte doch!«, antwortete Kevin, der inzwischen eine grünliche Flasche auf der Anrichte entdeckt hatte. Es handelte sich tatsächlich um Wacholderschnaps. Die Pulle war fast ganz leer. »Kein Wunder, dass er nicht aufwacht«, stellte er kopfschüttelnd fest.
    »Also das… das versteh ich einfach nicht«, stammelte Laura. Das sah Attila doch gar nicht ähnlich! Er wusste doch, was auf dem Spiel stand – wie konnte er sich da so betrinken, dass er nicht mehr in der Lage war, sie »Zum Heiligen Stein« zu fahren? So was machte Attila doch nicht – und dennoch hing er nahezu regungslos und laut schnarchend auf dem Stuhl.
    Was war bloß geschehen?
    »Und was machen wir jetzt?«, unterbrach Kevin ihre Überlegungen. »Wie sollen wir denn ins Kloster kommen? Dr. Schwartz oder Frau Taxus können wir ja wohl kaum bitten, uns dorthin zu fahren, oder?«
    Natürlich nicht!
    Und einen der anderen Lehrer selbstverständlich auch nicht. Schließlich war es allen Ravensteinern strengstens untersagt, das Internat während der Zeit der Nachtruhe zu verlassen.
    »Dann können wir die Sache ja wohl vergessen.« Kevin sah seine Mitschülerin niedergeschlagen an, und die Miene, mit der er den schlafenden Hausmeister musterte, hatte wenig Freundliches an sich.
    Laura starrte finster vor sich hin. Doch schon nach kurzer Zeit erhellte ein verschmitztes Grinsen ihr hübsches Gesicht. »Keine Angst, Kevin«, sagte sie lächelnd. »Ich weiß, wie wir zum Kloster kommen.«
     
    A ls der Schwarze Fürst in Begleitung des Fhurhurs vor dem Gitter des Verlieses auftauchte, sprang Marius Leander von seinem Lager auf und eilte auf seinen Peiniger zu. »Was wollt Ihr?«, herrschte er ihn an.
    Borboron verzog das fahle Gesicht zu einem breiten Grinsen. »Hast du es schon vergessen?« Seine kehlige Stimme hallte schaurig durch den Kerker. »Wir feiern heute das Ostarafest. Und wir haben allen Grund zum Feiern – denn heute wird mir deine Tochter den Kelch übergeben. Im Austausch für dich.«
    »Niemals!«, schrie Marius in ohnmächtiger Wut. »Laura wird das niemals tun!«
    Der Schwarze Fürst schnaubte. »Du bist und bleibst ein Narr«, sagte er mit mitleidiger Stimme, bevor er dem Trioktiden den Befehl gab, die Tür zum Verlies aufzuschließen.
    Portak reckte sich und ließ ein herzhaftes Gähnen hören. Seine steinernen Glieder knirschten, während der freundliche Hüne sie dehnte und streckte. Dann drehte er das granitgraue Steingesicht dem Mädchen zu, das neben ihm stand und ihn ungeduldig beobachtete. »Beinah hätt ich schon gedacht, dass ihr noch dumme Faxen macht.« Der Vorwurf in der Stimme des Riesen war nicht zu überhören. »Und euch nicht mehr darauf besinnt, dass diese Leu zum Flug bestimmt.«
     
    L aura feixte ihn breit an. »Aber, aber, Portak«, sagte sie. »Wer einmal mit Latus und Lateris geflogen ist, wird das doch nie mehr vergessen!«
    Bedächtig wiegte der Koloss den Kopf und machte eine wegwerfende Handbewegung. »Erinner mich bloß nicht daran, was manch ein Mensch vergessen kann. Doch nun müsst ihr die Leu erklimmen, soll die Verwandlung gleich beginnen.«
    »Ist ja gut, wir beeilen uns ja schon«, beruhigte Laura den Riesen und wandte sich an Kevin. »Los, kletter auf den Sandsteinlöwen!«, befahl sie dem Jungen.
    Kevin, dem das Erstaunen über die wundersame Verwandlung der dicken Säule immer noch ins Gesicht geschrieben stand, sah sie verständnislos an. »Aber wieso das denn?«, protestierte er. »Was soll ich denn auf der alten Steinfigur?«
    »Das wirst du gleich erleben«, sagte Laura unwirsch. »Mach schon, wir haben es eilig!«
    Der Junge fügte sich. Während er sich anschickte, den geflügelten Löwen auf der rechten Seite der Treppe zu erklimmen, kletterte Laura auf den Rücken seines Bruders und wandte sich erwartungsvoll an Portak. »Es kann losgehen, wir sind so weit.«
    Doch der reimende Riese hatte Laura noch etwas mitzuteilen: »Ein Wort

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