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Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde

Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde

Titel: Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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spähte angestrengt nach draußen. Zarte Schneeflocken rieselten lautlos durch das Mondlicht und hüllten die Welt in eine frische weiße Decke. Vor dem Haus war nichts Verdächtiges zu entdecken. Kein Mensch war zu sehen, und nichts bewegte sich. Nur ein mächtiger Schneemann stand reglos im Vorgarten. Lukas und Kevin mussten ihn am Nachmittag gebaut haben, als Laura in der Bücherei war, um sich mit neuem Lesestoff zu versorgen.
    Komisch, dass die Jungs mir nichts davon erzählt haben und mir diese riesige Figur bei der Rückkehr gar nicht aufgefallen ist, dachte Laura. Vermutlich war ich in Gedanken bereits bei meinem Buch. Noch einmal ließ sie den Blick über den Vorgarten schweifen, konnte jedoch auch diesmal nichts Ungewöhnliches erkennen. Außer dem Schneemann natürlich. Aber Schneemänner verursachten nun mal keine Geräusche.
    Laura zuckte mit den Schultern und ließ den Vorhang los, um wieder ins Bett zu steigen. Da bewegte der Schneemann den Kopf und spähte mit seinen grimmigen Kohleaugen hoch zum Fenster, an dem Laura soeben gestanden hatte.
    Laura wollte sich gerade unter die Decke kuscheln, als sie merkte, dass sie schrecklicher Durst quälte. Rasch schlüpfte sie in die Hausschuhe, um hinunter in die Küche zu gehen.
    Im Flur machte Laura kein Licht. Alle Schlafzimmer lagen unter dem Dach, und sie wollte niemanden aufwecken. So leise wie möglich tastete sie sich zur Holztreppe, die ins Erdgeschoss führte. Die alten Dielen knarrten leise, während sie auf Zehenspitzen die Stufen hinunterschlich.
    Laura huschte zur Küchentür, als sie Stimmen hörte. Sie klangen gedämpft und schienen aus dem Kaminzimmer zu kommen. Laura blieb stehen und bemerkte, dass die Zimmertür einen Spaltbreit offen stand. Max und Sayelle zogen sich am Abend für gewöhnlich an den Kamin zurück. Allerdings hatte Laura es noch nie erlebt, dass die beiden so spät noch wach waren. Meist legten sie sich früh schlafen, häufig sogar noch vor den Jungs und ihr. Außerdem schienen es Männerstimmen zu sein, die da aufgeregt flüsterten.
    Neugierig geworden, schlich sie näher heran und lauschte. Kein Zweifel, es waren zwei Männer, die im Kaminzimmer miteinander tuschelten. Laura konnte nur wenige Satzfetzen verstehen: »… muss unbedingt aus dem Weg geräumt werden…. es darf nicht wieder misslingen…« Verwundert verzog das Mädchen das Gesicht. Was konnten die beiden nur meinen?
    Laura hielt den Atem an.
    »… das Geheimnis des Siegels niemals erfahren…«, zischelte einer der Männer.
    D es S iegels?
    Was für ein Siegel denn? Doch nicht etwa – das S iegel der S ieben M onde?
    Laura erschrak. Drehte sich dieses geheimnisvolle Getuschel am Ende um sie, Laura? Gut möglich, zumal eine Stimme offenbar die von Quintus Schwartz war! Sie musste der Sache auf den Grund gehen. Obwohl es ihr zuwider war, andere Menschen zu belauschen, musste sie wissen, was hier vorging.
    Laura konzentrierte sich, kniff die Augen zusammen und richtete den Blick auf die Zimmertür. Ihre Pupillen wurden starr, während sie die gesamte Energie ihres Geistes auf die Tür zu lenken versuchte: Gehorche mir, und öffne dich!
    Und tatsächlich, die Tür zitterte kaum merklich – als sich eine schwere Hand auf Lauras Schulter legte.
    »Was treibt sie denn da?«, herrschte eine barsche Stimme Laura an.
    Zu Tode erschrocken fuhr sie herum. Vor ihr stand Konrad Köpfer. Völlig lautlos, wie aus dem Nichts, war der Hausdiener aufgetaucht und musterte sein Gegenüber misstrauisch. »Was hat die Maid hier zu suchen?«
    Das Getuschel im Kaminzimmer war schlagartig verstummt.
    »Hey – hält sie es nicht einmal für nötig zu antworten?«, fuhr Köpfer das Mädchen an.
    »Ähm.« Laura zwang sich zu einem Lächeln. »Ich… Ähm… Mir war, als hätte ich die Stimme meines Lehrers gehört.«
    »Was sie nicht sagt.« Konrad Köpfer musterte sie mit undurchdringlichem Gesichtsausdruck.
    Laura nickte hastig. »Ja – Und da habe ich mir gedacht, ich sag ihm einfach kurz hallo.«
    »Hat sie das?« Köpfer grinste plötzlich verschlagen. »Warum tut sie es dann nicht?«, fragte er, krallte die Pranke fester in Lauras Schulter und schob das Mädchen kurzerhand in das Kaminzimmer.
    Dort saßen ihre Stiefmutter und Max Longolius vor dem Fernseher und drehten sich überrascht um.
    »Laura?« Sayelle wirkte höchst verwundert. »Was machst du denn hier, mitten in der Nacht?«
    »Ähm«, antwortete Laura nur. Sie war immer noch so perplex, dass ihr nichts anderes

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