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Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde

Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde

Titel: Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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unverkennbar um den mächtigen Schädelspalter, mit dem Reimar sie während der Suche nach dem Kelch um ein Haar ausgeschaltet hätte.
    Aber selbst ohne Schwert und Rüstung hätte Laura den Ritter auf Anhieb wiedererkannt – an seinem finsteren, Furcht erregenden Gesicht, das in Wirklichkeit sogar weit bedrohlicher war als auf dem Standbild im Park des Internats. In den dunklen Augenhöhlen funkelten gefährlich böse Augen, und als hätten die unzähligen Pockennarben nicht ausgereicht, um Reimar mit abgrundtiefer Hässlichkeit zu zeichnen, verunstaltete auch noch eine unförmige Hakennase sein Gesicht. Am meisten jedoch erschreckte Laura die breite Narbe, die sich quer über den kahlen Schädel des Ritters zog. Da er stets mit Helm gegen Laura gekämpft hatte, war das rot flammende Wundmal, das nur schlecht verheilt war, ihr bislang verborgen geblieben.
    Dieser abscheuliche Ritter hatte sich auf dem staubigen Platz vor der Burg aufgepflanzt und musterte verschlagen einen ebenso riesigen wie unförmigen Gegenstand, der sich unmittelbar vor ihm erhob. Obwohl er von einem großen Tuch verhüllt war, wusste Laura auf Anhieb, worum es sich dabei handeln musste – zweifelsohne um das Standbild, das Reimar bei einem Bildhauer seiner Grafschaft in Auftrag gegeben hatte. Sie waren genau zum Zeitpunkt der Enthüllung des Denkmals auf Burg Ravenstein eingetroffen. Plötzlich begriff Laura, weshalb Percy solch eine düstere Miene zur Schau trug: Er hatte vermutlich ebenso wie ihr Bruder Lukas in der Burgchronik gelesen, dass der schreckliche Reimar bei dieser Gelegenheit schrecklich in Wut geraten war und seine Raserei tödliche Folgen gezeitigt hatte!
    O h, M ann – wenn das nur gut geht!
    Laura blieb jedoch keine Zeit, weiter darüber nachzusinnen, denn just in diesem Augenblick nickte der Grausame Ritter einem spillerigen Männchen aufmunternd zu. In ein graues Leinengewand gekleidet, trat es in gebückter Haltung direkt neben dem verhüllten Monument von einem Fuß auf den anderen und blickte Reimar ängstlich an – offensichtlich der Künstler höchstpersönlich.
    Dem Bildhauer schien Böses zu schwanen, denn er zögerte einen Moment, Reimars stummem Befehl nachzukommen, was den Ritter augenblicklich in Rage versetzte. »Ist er taub!« Sein Gesicht färbte sich tiefrot, während er den Mann anschrie: »Mach er endlich!«
    »Se… sehr wohl!«, stammelte der Angesprochene und buckelte. »Wie der Herr befehlen!« Mit einer weiteren Verbeugung zog er an einer Schnur, das Tuch fiel zu Boden und gab den Blick auf das Standbild frei.
    Atemlose Stille kehrte ein. Nicht nur Reimar von Ravenstein, seine Ritter und die Bauern musterten das Monument erwartungsvoll, sondern auch die heimlichen Besucher aus einer fernen Zeit.
    Merkwürdig, dachte Laura, das Denkmal sieht irgendwie anders aus als das Standbild vor unserem Internat. Während das Streitross exakt ihrer Erinnerung entsprach, war der Reiter erheblich kleiner – und sein durch den offenen Helm zu sehendes Gesicht um einiges hässlicher! Irritiert sah Laura den Ritter an, der das Denkmal noch immer mit finsterer Miene beäugte. Kein Zweifel – der Bildhauer hatte vorzügliche Arbeit geleistet: Der steinerne Reimar war von seinem lebenden Vorbild kaum zu unterscheiden. Der Künstler musste ein Meister seines Fachs sein, der den berühmtesten Vertretern seiner Zunft in nichts nachstand.
    Ein Wutgebrüll riss Laura aus ihren Gedanken. Das Gesicht des Ritters hatte sich vor Zorn verzerrt, und die hässliche Narbe auf seinem Schädel schien in Flammen zu stehen, während er den Bilderhauer wie von Sinnen anschrie: »Der Hundsfott, der elendige!«
    Mit ausholenden Schritten stürmte der gnomenhafte Ritter auf den Unglücklichen zu, packte ihn am Kragen und riss den um einen Kopf größeren Mann dicht zu sich heran. »Wie kann er es wagen, mich derart zu verunstalten?!«
    In seiner erbärmlichen Angst bekam der Mann kein einziges verständliches Wort über die Lippen. Er zitterte am ganzen Körper. Seine Beine schlotterten, während er vergeblich versuchte, sich zu rechtfertigen. »Iiii… äh… äh…« war alles, was er herausbrachte.
    »Hab ich ihm nicht aufgetragen, ein wahrhaft lebensechtes Abbild von mir zu fertigen?« Reimars Stimme überschlug sich fast. Schaumfetzen hingen in seinen Mundwinkeln, die Augen quollen aus den Höhlen, und sein kahler Kopf war so feuerrot angelaufen, dass Laura fürchtete, der Zwerg werde auf der Stelle platzen.
    Noch immer war der

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