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Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Titel: Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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wenn sie ihr nachmittags vorhalten würde, am Vormittag drei Tafeln Schokolade in sich hineingestopft zu haben, obwohl das erst drei Stunden später geschehen würde. »Klingt einleuchtend«, sagte sie. »Und wann zeigt sich diese besondere Fähigkeit zum ersten Mal?«
    Riaanu wollte gerade antworten, da ertönte ein gellender Hilfeschrei. »Lasst mich in Ruhe, ihr Monster, oder nicht!«, rief jemand in höchster Not.
    Augenblicklich flogen die Köpfe der Gefährten herum, und auch der Swuupie spähte neugierig unter dem Wams hervor. Schon trieben die drei ihre Reittiere an.
    Obwohl Sturmwind, Melusine und Kraomir kaum unterschiedlicher hätten sein können, schnellten sie gleich Pfeilen in die Richtung des Wäldchens, aus dem die panischen Rufe nicht abrissen. Allerdings hörten sie sich bereits schwächer an.
     
    D as Antiquariat von Herrn Kardamom lag in einer kleinen Seitengasse ganz in der Nähe des Hohenstädter Rathausplatzes. Als Lukas das Geschäft im Erdgeschoss eines alten Giebelhäuschens erblickte, musste er unwillkürlich an »Die unendliche Geschichte« und den Laden von Karl Konrad Koreander denken. Auch das Ladeninnere mit seiner verstaubten Einrichtung und den wurmstichigen raumhohen Holzregalen, zwischen denen sich Bücherstapel türmten, ähnelte dem des Films auf so verblüffende Weise, als habe es dem Ausstatter als Vorbild für seine Kulissen gedient.
    Kasimir Kardamom hingegen besaß kaum Ähnlichkeiten mit seiner Filmfigur. Er war ein Männchen mit Kugelbauch, den eine bequeme Strickweste im Zaum zu halten schien. Mit seinen strähnigen weißen Haaren, die nach allen Seiten abstanden, erinnerte er an einen ergrauten Struwwelpeter. Er schaute Lukas aus schwarzen Schweinsäuglein durch eine randlose Brille an. »Ja, mein Junge?«, fragte er mit einer dünnen Stimme. »Was kann ich für dich tun?«
    Lukas wechselte einen Blick mit Mr. Cool, bevor er sich wieder dem Antiquar zuwandte. »Ich bin Lukas Leander, und das ist Mr.… äh… Philipp Boddin. Er hat Sie gestern angerufen – wegen dieses Buches.«
    Der alte Herr erinnerte sich augenblicklich. »Ja, ja«, krächzte er. »Ich hab das Büchlein von Herrn Freudenpert tatsächlich mal auf Lager gehabt. Ist allerdings schon viele Jahre her.«
    Dennoch hellte sich die Miene des Jungen auf. »Dann haben Sie es also verkauft?«
    »Natürlich. Schließlich ist das mein Geschäft.«
    »Und wissen Sie auch noch an wen?«
    »Gewusst hab ich’s nicht mehr«, erklärte Herr Kardamom. »Aber zum Glück gibt’s ja Unterlagen. Als ordentlicher Kaufmann hab ich natürlich auch ordentlich Buch geführt, nicht wahr?«
    »Klaromaro!«, sagte Lukas, während er Mr. Cool versteckt den Daumen zeigte.
    »Als ihr gestern angerufen und den Titel des Buches erwähnt habt, hatte ich nicht viel mehr als eine vage Ahnung. Aber als ich später in meinen Papieren den Namen des Käufers gelesen habe, ist mir alles wieder eingefallen, und zwar haarklein.«
    Die Falte trat auf Lukas’ Stirn. »Was denn?«
    »Der Mann hat mir nicht nur mein Exemplar abgekauft – und zwar ohne auch nur eine Sekunde über den Preis zu verhandeln! –, sondern hat mich zudem beauftragt, ihm auch alle restlichen Exemplare zu besorgen, die noch erhältlich waren.«
    »Echt?«
    »Ja. Dabei war das alles andere als einfach«, erklärte Kardamom. »Ich verfüge zwar über die besten Kontakte, die man sich in unserer Branche nur wünschen kann – aber trotzdem hat es mich Mühe gekostet, weitere Exemplare aufzutreiben.«
    »Wieso denn das?«, wunderte sich Lukas.
    »Weil das Buch so unbedeutend war, dass es kaum in Sammlungen Eingang fand. Ganze drei Stück habe ich noch aufgetan. Und wenn an einem mir unbekannten Ort nicht noch zufällig eins unentdeckt vor sich hinschlummert, müssten das die allerletzten gewesen sein.«
    »Und alle hat derselbe Käufer erworben?«
    »Das sagte ich doch schon! Aber irgendwie…« – der Antiquar hüstelte – »… muss der nicht recht bei Sinnen gewesen sein.«
    Lukas tauschte einen raschen Blick mit Mr. Cool, doch der zuckte nur ratlos mit den Schultern. »Wie kommen Sie denn darauf, Herr Kardamom?«
    »Nun, die Sache hat ihn eine schöne Stange Geld gekostet. In Fachkreisen hat sich nämlich schnell herumgesprochen, dass er diese Bücher unbedingt haben wollte, und so was treibt den Preis. Dabei waren sie, wie ich bereits erwähnt habe, eigentlich ohne jeden Belang und den Kaufpreis mit Sicherheit nicht wert.«
    »Und warum nicht?«
    »Weil die Künstler,

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