Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Titel: Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
Vom Netzwerk:
zu retten. Und wenn einer der Sklaven ihn trägt –«
    »Muss das trotzdem nicht zwangsläufig dieser Alarik sein«, unterbrach Riaanu. »Venik hat Recht: Es ist durchaus möglich, dass jetzt ein anderer das Gewand trägt. Jemand, der es vielleicht rein zufällig gefunden hat, zum Beispiel. Oder dass es gar nicht dein – wie hast du es genannt? – Anorak ist.« Damit wandte er sich an Aeolon. »Was stellen Borborons Männer mit diesen Sklaven denn an?«
    »Schicken sie in den Berg, die Knaben, und lassen sie dort graben, vermute ich«, erklärte der Luftflößer. »Jedenfalls schleppen sie Körbe voller Erde, als hätten sie dort nach Erz gesucht – oder auch nicht.«
    »Nach Erz?« Die ungewohnte Ausdrucksweise des Levators verwirrte Laura immer mehr. »Aber das ist doch keine Arbeit für Jungen?«, fragte sie. »Warum nehmen sie dazu keine ausgewachsenen Männer?«
    »Werden schon wissen, warum«, antwortete das Männchen und wiegte bedächtig den Kopf.
    Stirnrunzelnd strich Laura sich übers Kinn. Was mochte in diesem Leuchtenden Tal vor sich gehen? Es musste ziemlich wichtig sein, sonst hätten die Schwarzen Krieger doch nicht versucht, den harmlosen Luftflößer zu töten. Was konnten Borborons Vasallen dort treiben? Schon wollte sie weitere Fragen an den schwebenden Wicht richten, als sie bemerkte, dass Riaanus Miene sich plötzlich aufhellte.
    »Hast du eine Idee?«
    Der junge Mann nickte aufgeregt. »Ich glaub, ich weiß, was Borboron vorhat.«
    Lauras Miene war angespannt, und auch Venik blickte den Begleiter erwartungsvoll an.
    »Wenn ich Analinas Aufzeichnungen richtig entziffert habe«, erklärte Riaanu, »dann gibt es in ganz Aventerra nur einen einzigen Ort, an dem man das Erz finden kann, aus dem das Sterneneisen gewonnen wird: nämlich dort, wo das Reich der Drachen an die Drachenberge grenzt.«
    Laura ahnte, worauf der junge Mann hinauswollte. Ihr Puls beschleunigte sich. »Und weiter?«
    »Das Leuchtende Tal liegt exakt an der Grenze zum Drachenland, nicht weit von diesen Erzlagern entfernt«, fuhr ihr Begleiter fort. »Wenn Borboron also in den Berg dort graben lässt, dann kann das nur bedeuten –«
    »Dass er den Drachen das Erz klammheimlich stehlen will, um selbst Sterneneisen daraus zu gewinnen«, fiel das Mädchen ihm aufgeregt ins Wort. »Du hast Recht, Riaanu, das muss es sein! Auch wenn es noch nicht erklärt, warum er dazu auf Jungen zurückgreift, nicht auf Erwachsene.«
    »Das hat vielleicht mit ihrer Größe zu tun«, vermutete der Angesprochene. »Knaben können durch die engsten Gänge kriechen. Zudem wird niemand annehmen, dass man Kinder zum Erzschürfen einsetzt. Dazu ist diese Arbeit doch viel zu schwer und gefährlich. Deshalb vertraut Borboron vielleicht darauf, dass man nicht bemerkt, was er dort treibt.« Empört schüttelte er den Kopf. »Dieser verfluchte Tyrann! Er schreckt nicht einmal vor solcher Gemeinheit zurück!«
    »Er ist das Böse in Person!«, erklärte Laura ernst und blickte ihre Begleiter auffordernd an. »Dann also los!«
    »Los?« Verwirrt schaute Venik sie an. »Wohin denn?«
    »Ins Leuchtende Tal – wohin denn sonst?«, entgegnete das Mädchen mit grimmiger Miene. »Wir müssen die Sklaven befreien, so schnell wie möglich.«
    »Nein, Laura.« Riaanu schüttelte vehement den Kopf. »Das wäre Selbstmord und würde niemandem nutzen. Mit Sicherheit sind uns die Schwarzen Krieger zahlenmäßig weit überlegen.« Er wandte sich an Aeolon. »Habe ich Recht?«
    »Und wie, Herr, und wie!«, antwortete der Luftnomade mit eifrigem Nicken. »Müssen bestimmt ein Dutzend sein – wenn nicht sogar mehr oder weniger.«
    »Siehst du!« Der junge Mann fuchtelte mit dem Zeigefinger
    vor Lauras Nase hin und her. »Gegen eine solche Übermacht können wir nichts ausrichten. Außerdem hast du Wichtigeres zu tun.«
    »ja, aber…«, antwortete das Mädchen kleinlaut.
    »Kein Aber! Die Aussicht, an Sterneneisen zu gelangen, ist mehr als gering. Und sollten die Drachen entdecken, was Borboron im Leuchtenden Tal treibt, wird sie schwinden wie Frühnebel in der Morgensonne. Die Drachenkönige werden sich diesen dreisten Diebstahl nicht bieten lassen und in ihrem Zorn jeden zur Rechenschaft ziehen, dessen sie habhaft werden können – ob er mit dem Schwarzen Fürsten paktiert oder nicht.«
    »Hat er sehr gut bedacht, der junge Herr!«, lobte der Levator und schwebte ganz nah an Laura heran. »Wurde vor Urzeiten dem Schutz des Roten Feuerdrachen unterstellt, dieses wertvolle

Weitere Kostenlose Bücher