Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige
durcheinander geraten, nicht wahr!« Er deutete auf je zwei Steine, auf denen ein ›T‹ und ein ›O‹ aufgemalt waren. »Oder kannst du mir vielleicht sagen, ob wir damit ›OTTO‹ oder vielleicht ›TOTO‹ gelegt hatten?«
»Ähm«, sagte Mr. Cool nur.
»Siehst du?« Fast triumphierend fuchtelte das Pepita-Männchen mit seinem Zeigefinger vor Philipps Nase herum, um sich dann Lukas zuzuwenden. »Und was ist mit dir?«
»Was meinen Sie?«, antwortete der Junge überrascht.
»Weißt du vielleicht, wie die Buchstaben angeordnet waren?«
»Wie… angeordnet?«
»In welcher Reihenfolge natürlich!« Der Hutträger schüttelte pikiert den Kopf. »Schließlich ist das von entscheidender Bedeutung!«
»Ah«, stammelte der Junge und schaute den Mann an, als handele es sich um ein Alien. Dann ging ein Strahlen über Lukas’ Gesicht. »Ja, genau!«, rief er aus. »Das ist es!« Damit ergriff er die Hand des Mannes und schüttelte sie heftig. »Danke! Vielen Dank«, sagte er überschwänglich und wendete das Rad. »Los, Philipp, komm schon!«, kommandierte er. »Dass mir Trottel das nicht eher eingefallen ist!«
K apitel 21 Der
See der
Roten Tränen
ieser verdammte Kristall! Syrin merkte, wie es in ihr zu gären begann. Gleich einer ständig anschwellenden Lavaflut machte sich rote Wut in ihrem Inneren breit. Nur unter größten Anstrengungen fand sie die Kraft zu einem letzten Versuch: Ein weiteres Mal strich sie mit ihren Krallenhänden über die kindskopfgroße Kugel, die vor ihr auf der Tafel im Thronsaal der Dunklen Festung lag, und wiederholte die uralte Beschwörungsformel von Mal zu Mal lauter und eindringlicher. Doch nichts geschah. Das Innere blieb auch diesmal in Dunkel gehüllt. Der Sehende Kristall versagte Syrin den Dienst, mochte sie ihre magischen Kräfte auch noch so sehr bemühen. Die Verzweiflung drohte ihr den Hals zuzuschnüren. »Verflucht!«, presste sie wütend hervor und verpasste der Kugel einen Stoß, die sich augenblicklich in Bewegung setzte und immer schneller auf die Tischkante zurollte!
Nur durch eine blitzartige Reaktion verhinderte der Schwarze Fürst, dass das schwarzmagische Artefakt auf den Marmorfliesen zerschellte: Er sprang vom Thronsessel auf, seine Hand schoss vor und fing die fallende Kugel auf. »Was soll das?«, tadelte er die Magierin barsch und nahm sie ins Visier, wobei seine Augen glutrot leuchteten. »Es gibt keinerlei Grund, die Beherrschung zu verlieren.«
Während Borboron einen verstohlenen Blick mit dem Fhurhur wechselte, der in seinen Kapuzenmantel gehüllt neben dem Thronsessel stand, suchte die Gestaltwandlerin nach einer unverfänglichen Erklärung für ihren jähzornigen Ausbruch. »N… N… Nein«, stotterte sie. »Natürlich nicht. Ich verstehe auch nicht, wie das geschehen konnte.«
»Ich noch viel weniger.« Der Schwarze Fürst bedachte sie mit einem lauernden Blick. »Du hast doch oft genug erklärt, dass die uralten Feenpfade vor deiner Magie geschützt sind.«
»Ja, Herr«, beeilte sie sich zu versichern. »Genauso verhält es sich.«
»Na, also.« Noch immer spielte dieses eigenartige Lächeln um die Lippen des Gebieters, das sie nicht zu deuten verstand. »Wenn der Sehende Kristall uns den Weißen Ritter nicht zeigt, dann wird er sich wohl immer noch auf diesen Feenpfaden bewegen. Denn dass er mit diesen lächerlichen Flatterwichten die Gralsburg verlassen hat, daran besteht doch keinerlei Zweifel. Unsere Späher werden Paravain ausfindig machen, das ist sicher.« Der Tyrann trat ganz dicht an sie heran, drückte ihr den Kristall in die Hände und versenkte seinen brennenden Blick in ihre Pupillen. »Keine Angst, Syrin, es läuft alles zum Besten«, sagte er. »Weshalb also regst du dich auf?«
»Weil…« Die Gestaltwandlerin sammelte ihre Gedanken. Sie konnte Borboron nicht verraten, was der wahre Grund für ihre Aufregung war: Sie hegte den Verdacht, dass Borboron sie mit Hilfe des Fhurhurs aus dem Weg räumen wollte. Sie hatte die beiden Männer belauscht und entsetzt vernommen, wie Borboron dem Schwarzmagier zugeraunt hatte: »Wir sind immer noch auf ihre Hilfe angewiesen. Aber nicht mehr lange. Sobald sie ihre Rolle in meinem Plan erfüllt hat und sich das Schwert in meinem Besitz befindet, ist sie ohne besonderen Nutzen für mich. Danach hast du freie Hand gegen sie.« Seither empfand Syrin abgrundtiefes Misstrauen.
»Äh… weil es mich einfach rasend macht, wenn ich nicht weiß, was andere im Schilde führen«, erklärte sie
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