Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Titel: Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
Vom Netzwerk:
sich aus der Stollendecke löste, den Flatterflügler mit Sicherheit erschlagen.
    Alarik war mittlerweile fast blind. Der Staub war überall. Nicht nur in den Augen, sondern auch in seiner Kehle, in der Lunge, in Nase und Ohren. Die einzige Orientierung bildete das diffuse Licht, das vor ihm schwebte. Aber auch das wurde immer matter. Nicht mehr lange, und er würde wahrscheinlich überhaupt nichts mehr erkennen können.
    Der Junge hatte schon mit dem Leben abgeschlossen, als er in der Ferne ein fahles Leuchten gewahrte. Gleichzeitig fühlte er einen Luftstrom im Gesicht. Mit letzter Kraft schleppte Alarik sich voran. Als er schließlich keuchend stehen blieb, um sich den Staub aus den Augen zu reiben, begriff er, dass er unmittelbar vor dem Höhleneingang angelangt war.
    Gerettet!
    Er war gerettet!
    Hustend und nach Atem ringend schaute Alarik sich um. Keine Spur von dem Dunkelalb, der sie hier für gewöhnlich in Empfang nahm. Wahrscheinlich hatte er sich längst in Sicherheit gebracht. Zu seiner Erleichterung spuckte der Stollen, der in die Tiefe führte, nun immer mehr Jungen aus, die am Ende ihrer Kräfte in die geräumige Höhle stolperten. Ihre Gesichter waren schwarz. Viele bluteten aus Wunden, die herabstürzendes Gestein ihnen geschlagen hatte.
    »Schneller!«, rief Alarik. »Raus aus dem Berg, bevor er in die Luft fliegt!« Wie zur Bestätigung rumorte nun auch der Boden der Höhle. Wände und Decke zitterten und wankten. »Raus, nichts wie raus!« Damit stürzte Alarik ins Freie – und direkt in die Arme von Aslan und seinen Männern. Über ihnen kreisten die drei Flugspinnen, die sich sofort auf die Flatterflügler stürzten, die aus dem tobenden Berg entkommen waren.
    »Los, in eure Unterkunft!«, brüllte der Anführer der Schwarzen Krieger. »Wird’s bald!« Damit deutete er auf die grob zusammengezimmerte Bretterhütte am Fuße des steilen Berghanges, in der die Sklaven ihre kurzen Nächte verbrachten. Die Tür stand sperrangelweit offen.
    »Aber, Herr!« Aufgebracht sprang Alarik auf den Mann zu. »Wenn der Berg einstürzt, werden wir darin erschlagen werden.«
    »Was du nicht sagst!« Ein böses Grinsen legte sich auf das Gesicht des Anführers.
    Schlagartig wurde dem Jungen klar, dass die Schergen unter allen Umständen verhindern wollten, dass ein Außenstehender von den Vorgängen im Leuchtenden Tal erfuhr.
    Schon wieder fauchte der Berg und spuckte Asche und Feuer in den Himmel. Auch die umliegenden Vulkane rauchten schon gewaltig, und lauter Donner grollte durch die Luft.
    »Jetzt macht endlich!«, schrie Aslan wie von Sinnen, während die beiden Krieger an seiner Seite brutal von der Peitsche
    Gebrauch machten. Angetrieben von Panik und Wut, hieben sie unerbittlich auf die Sklaven ein, denen nichts anderes übrig blieb, als sich in die Hütte zu flüchten. Kaum hatte der letzte die Schwelle überschritten, fiel die Tür hinter ihnen ins Schloss. Der Riegel wurde vorgeschoben und mit einem dicken Vorhängeschloss gesichert – wie in jeder der vergangenen Nächte.
    Alarik musste gar nicht erst an der Tür rütteln, um zu wissen, dass es keinen Ausweg mehr gab.
    Sie waren verloren.

K apitel 26 Die
Rache des Roten
Feuerdrachen
    chneller! Macht schneller, sonst kommen wir noch zu spät!«, schrie Laura, während sie, tief über den Hals ihres Schimmels gebeugt, im rasenden Galopp dahinstürmte, als wolle sie selbst den Wind überflügeln.
    Auch Melusine und Kraomir fegten mit ihren Reitern in halsbrecherischem Tempo auf das Leuchtende Tal zu, das von einer Wolke aus Asche und Ruß verdunkelt wurde, die der Rote Feuerdrache aus der Tiefe des Berges aufsteigen ließ.
    Die Geröllebene unter den Hufen erbebte. Laura spürte, dass die Erdstöße an Heftigkeit zunahmen, und trieb ihren Schimmel noch mehr an.
    Sie hatten den Eingang zum Tal noch nicht erreicht, als Laura einen Trupp Schwarzer Krieger bemerkte, die auf ihren Teufelsrössern in panischer Flucht aus der Schlucht preschten, als seien die Dämonen der Hölle hinter ihnen her. Laura fürchtete schon das Schlimmste, aber die Männer würdigten sie nicht eines Blickes. Verwundert sah sie ihnen nach. »Diese feigen Hunde!«, schrie sie außer sich vor Zorn. »Sie haben die Jungen im Tal zurückgelassen!«
    Der Schwärm der Flatterflügler legte sich so gewaltig ins Zeug, dass die zarten Stimmchen sich zu überschlagen drohten. »Hierher, ihr Herren! Hierher!«, riefen sie, so laut es ging. »Hier seid ihr vor den Untieren in Sicherheit!«

Weitere Kostenlose Bücher