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Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Titel: Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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Begleiter aus den Händen dieser Finsterlinge zu befreien.«
    »Und wie – wenn ich Euch fragen darf?« Paravain musste sich Mühe geben, um nicht ungehalten zu klingen. Aber das anhaltende Genörgel der flatternden Winzlinge setzte ihm mittlerweile gehörig zu. Dabei konnte er sie sogar verstehen. Auch ihm bereitete es nicht die geringste Freude, einfach nur untätig herumzusitzen. Aber genauso hatte Elysions Befehl gelautet, den Pfeilschwinge, der Adler des Lichts, ihm überbracht hatte: Die Vorgänge im Leuchtenden Tal einfach nur zu beobachten und unter keinen Umständen voreilig einzugreifen! »Die Schwarzen Krieger sind uns zahlenmäßig weit überlegen«, fuhr der Weiße Ritter fort. »Und mit diesen Flugspinnen ist auch nicht zu spaßen, wie die Herren Virpo, Yirpo und Zirpo am eigenen Leib erfahren mussten.«
    »Wenn schon!« Empörung rötete das schmächtige Gesicht von Herrn Lupo. »Jedenfalls hätten sie uns niemals im Stich gelassen, wie wir es gemacht haben. So was ist uns Flatterflüglern völlig fremd. Wir würden lieber sterben, als jemandem, der in Not geraten ist, die Hilfe zu versagen!«
    »Hört, hört!«, erklang es aus der silbrig glänzenden Wolke, die im Schatten der Samteiche schwebte, unter deren weit ausladender Krone der Weiße Ritter lagerte. »Und deshalb lasst uns kämpfen – sofort!«
    Paravain kniff unwirsch die Augen zusammen und setzte zu einer Erwiderung an, als aus einem der nahen Gipfel unter lautem Donnern und Zischen eine Feuerwolke aufstieg, der eine größere folgte. Die Erde unter seinen Füßen bebte.
    Erschrocken sprang der Weiße Ritter auf und starrte in Richtung des Leuchtenden Tals, über dem zwei Rauchsäulen standen. Und plötzlich war ihm, als würde er von dort auch ein dumpfes Grollen vernehmen.
    »Habt ihr das gehört?« Laura zügelte Sturmwind und deutete zum Horizont, wo eine Feuerzunge in die Höhe schoss. Ein Fauchen war zu hören, wie von einem wütenden Tier, und Donner hallte durch die Luft. »Was hat das zu bedeuten?«
    Veniks Miene ließ erkennen, dass er nichts Gutes ahnte.
    »Ich fürchte, es ist so weit«, erklärte Riaanu. »Die Drachen setzen sich gegen den dreisten Diebstahl zur Wehr.«
    »Und weiter?«, fragte Venik, als habe er nicht die geringste Ahnung, was das bedeuten könnte.
    »Wenn es stimmt, was man sich im Drachenland und den angrenzenden Regionen erzählt, ist der Rote Feuerdrache nun aus dem Schlaf erwacht. Sein feuriger Atem steigt in den Himmel, und seine Wut lässt die Berge erzittern. Lava und Gesteinsbrocken werden auf die Übeltäter hinabregnen und sie unter sich begraben.«
    Erschrocken riss das Mädchen die Augen auf. »Das Leuchtende Tal wird verschüttet?«
    »Genau das ist zu befürchten.«
     
    Alarik rannte um sein Leben. Der Berg brüllte nun so gewaltig wie ein Ungeheuer aus Fleisch und Blut, das wie wild tobte. Immer neue Erdstöße brachten den Boden zum Wanken. Mehr und mehr Steine lösten sich aus den Stollenwänden und hagelten von der Decke auf Alarik und seine Leidensgenossen nieder. Staubwolken stiegen auf und wurden immer dichter, sodass sie kaum noch die Hand vor Augen sehen konnten.
    Bestimmt wären die Jungen bereits zu diesem Zeitpunkt rettungslos verloren gewesen, hätten die Flatterflügler nur an das eigene Überleben gedacht. Obwohl die geschickten Flieger sich leicht hätten in Sicherheit bringen können, wichen sie nicht von der Seite der Sklaven, die ohne sie in der Dunkelheit keinen Schritt vorangekommen wären. Dabei war die Lage für die geflügelten Geschöpfe nicht minder gefährlich. Immer wieder wurde einer der Wichte von einem Gesteinsbrocken getroffen und in den Tod gerissen. Ihre Kameraden jedoch ließen sich dadurch nicht beirren.
    Diese Selbstlosigkeit wurde selbst Alarik zu viel. »Jetzt fliegt endlich schneller!«, schrie er. »Bringt euch endlich in Sicherheit. Wir finden auch ohne euch hinaus!«
    »Kommt nicht in Frage, Stampffüßlinge«, beharrte ein Winzling, der vor ihm flog. »Es entspricht einfach nicht unserer Art, jemanden, der unsere Hilfe benötigt, im Stich zu lassen.«
    »Seid doch nicht so stur!« Alarik fühlte sich der Verzweiflung nahe. »Bitte! Wenn wir alle sterben, ist doch niemandem geholfen.«
    »Noch leben wir ja«, entgegnete der Wicht trotzig. »Du an meiner Stelle würdest es doch genauso machen, kleiner Stampffüßling.« Trotzdem flog er nun schneller und entfernte sich ein Stück von Alarik – was ihm das Leben rettete. Sonst hätte der Brocken, der

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