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Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Titel: Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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Aus der Deckung eines Gebüsches starrten die geflügelten Geschöpfe bang auf die Hand voll ihrer Artgenossen, die den sie verfolgenden Flugspinnen zu entkommen versuchten.
    Ritter Paravain hieb mit dem Schwert eilends dürre Äste von den umstehenden Bäumen und Sträuchern, formte daraus zwei Bündel und setzte sie in Brand. Mit diesen provisorischen Fackeln, die hell aufloderten, stürmte der Ritter den fliegenden Monstern entgegen, die immer noch nicht von den Flatterflüglern ablassen wollten. Selbst nachdem sich diese in das Buschwerk geflüchtet hatten, setzen die Spinnen ihnen unerbittlich nach. Mit wütendem Zischen stießen sie herab und versuchten mit ihren Greifzangen die Flatterwichte zu packen – glücklicherweise ohne Erfolg. Doch das stachelte sie nur noch mehr an. Wüst kreischend stiegen sie auf und begannen dicht über dem Gebüsch zu kreisen. Aus den Spinnwarzen ihrer Hinterleiber tropften klebrige Fäden und schlängelten sich auf das Geäst zu.
    »Die schwarze Brut soll mich kennen lernen«, stieß Ritter Paravain zwischen den zusammengebissenen Zähnen hervor. Damit schleuderte er die Fackeln gleich einem Brandsatz den Monstern entgegen. Das erste der lodernden Bündel verfehlte das Ziel. Das zweite jedoch landete genau auf dem Rücken der Flugspinne, die dem Boden am nächsten war, und löste sich. Schon fingen die Spinnfäden, die aus dem Hinterleib des Untiers quollen, Feuer. Die Bestie heulte vor Schmerz laut auf und versuchte das brennende Gespinst abzustreifen. Die beiden anderen Spinnen kamen ihr zu Hilfe, und alle drei nahmen mit wildem Flügelschlag Reißaus.
    Lauter Jubel brandete im Schwärm der Flatterflügler auf. Die Ungeheuer waren noch nicht ganz außer Sichtweite, als sich der erste von ihnen auch schon wieder aus dem sicheren Versteck wagte. Es war Herr Lupo, der Anführer der Späher, der sofort auf den Weißen Ritter zuschwebte. »Das war gar nicht so schlecht für einen Stampffüßling«, sagte er. »Wie Ihr die Ungeheuer in die Flucht geschlagen habt, gebührt allergrößte Hochachtung! Besser hätte ich es auch nicht machen können.«
    »Warum denn so bescheiden, Herr Lupo!«, antwortete der Ritter mit gespieltem Respekt. »Das hättet Ihr doch mit dem linken Flügel bewerkstelligt, da bin ich ganz sicher!«
    Aber Herr Lupo hatte plötzlich keinen Sinn für Scherze. Denn er war sich soeben bewusst geworden, dass sich ihr Angeber und seine Begleiter immer noch im Leuchtenden Tal befanden. Ganz gegen ihre Art hatten sie die drei einfach im Stich gelassen!
     
    Aus!, dachte Alarik, als der erste Gesteinsbrocken mit einem lauten »Rummms« auf das Dach polterte und die Hütte in Erschütterung versetzte. Ich werde in die ewige Dunkelheit eingehen!
    Während die Jungen um ihn herum in laute Entsetzensschreie ausbrachen, schloss Alarik die Augen, um sich zu sammeln. Die letzten Momente seines Lebens wollte er in Gedanken an jene verbringen, die ihm so viel bedeuteten.
    König Malik und Königin Auli, seine Eltern.
    Maira und Merinik, seine kleinen Geschwister.
    Ritter Paravain, sein Herr.
    Morwena, die freundliche Heilerin.
    Elysion, der Hüter des Lichts.
    Alienor, seine geliebte Schwester!
    Nie mehr würde er mit ihr lachen und nie mehr mit ihr weinen. Nie mehr würden sie zusammen durch den Auwald tollen oder auf dem Rücken seines Steppenponys im rasenden Galopp über die Ebene von Calderan reiten. Die Erinnerung wurde so übermächtig, dass er das Trommeln der Hufe zu hören glaubte.
    Es dauerte eine Weile, bis Alarik gewahrte, dass er sich den Hufschlag nicht nur einbildete. Er öffnete die Augen, richtete sich auf und lauschte. Tatsächlich: Das Trommeln kam nicht aus dem Berg und schon gar nicht von dem Roten Feuerdrachen.
    Sollte doch noch nicht alles verloren sein?
    »Hier! Wir sind hier! So helft uns doch, schnell!«
    Gefolgt von Venik und Riaanu, stürmte Laura auf die Hütte zu, aus der die Hilferufe drangen. Sie hatte sie fast schon erreicht, als ein heftiger Erdstoß die Erde erzittern ließ und alle drei von den Füßen riss.
    Hastig rappelte sich Laura auf und sprang zur Tür. Als sie das Schloss erblickte, stieg Panik in ihr auf. Würde sie es schaffen, es durch ihre telekinetischen Kräfte zu öffnen, bevor der Berg einstürzte? In ihrer Verzweiflung wandte sie sich an Venik. »Kennst du nicht irgendeine Magie, die hier hilft?«
    Der Junge wurde ganz bleich. »Äh… nicht, dass ich wüsste.«
    Laura hatte bereits die Augen geschlossen, als sie Hufgetrappel

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