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Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Titel: Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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des Mädchens zu tun zu haben. Einem Verdacht, den Morgenstern durch nichts auf der Welt würde zerstreuen können. Zumindest nicht in den nächsten drei Monaten. Und da unglücklicherweise nach wie vor ein Mordverdacht auf ihm lastete, würde sich die Schlinge um seinen Hals immer weiter zuziehen.

K apitel 8 Ein
ungeheuerlicher
Verdacht
    enik sah Laura überrascht an. »Warum willst du wissen, wohin ich unterwegs bin, Laura?«
    »Ähm«, antwortete das Mädchen gedehnt. »Weil es doch einen Grund haben muss, weshalb du dich in dieser gottverlassenen Gegend herumtreibst.«
    »Gottver-was?«, fragte der Junge verwundert.
    Gottverlassen, wollte Laura eben wiederholen, als ihr einfiel, dass dieses Wort einem Bewohner von Aventerra wahrscheinlich völlig unbekannt war. Sie hatte keine Ahnung, ob auf dem Schwestergestirn der Erde so etwas wie Religionen oder Weltanschauungen existierte. Aber wenn doch, dann unterschieden sich diese mit Sicherheit von denen auf der Erde.
    »Warum du dich in einer so einsamen Gegend herumtreibst, wollte ich wissen«, erklärte sie also rasch. »Wo weit und breit niemand zu sehen ist.«
    »Ach so!« Der Junge lächelte verständnisvoll. »Ganz einfach – weil ich auf der Suche bin – und auf der Flucht!«
    »Auf der Flucht?« Unwillkürlich drehte sich Laura um und ließ mit angespannter Miene den Blick umherschweifen, als rechne sie damit, dass Veniks Verfolger jeden Moment auftauchen würde. »Vor wem denn?«
    »Vor Borboron und seiner Schwarzen Garde«, erklärte der Junge. »Aber keine Angst, im Augenblick sind wir außer Gefahr. Schließlich bin ich ständig auf der Hut und meide die Gegenden, in denen sich der Tyrann und seine Krieger häufig herumtreiben.«
    Veniks Beteuerungen zum Trotz spähte Laura neuerlich in die Runde, bevor sie sich wieder dem Jungen zuwandte. »Bist du sicher, dass wir hier nicht in Gefahr sind?«
    »Ganz sicher sogar!« Venik nickte. »Hier im Hochland von Karuun gibt es niemanden, von dem wir was zu befürchten hätten – wenn man von den gewöhnlichen Schurken, Halsabschneidern oder Meuchelmördern einmal absieht.«
    »Ach, ja?« Laura runzelte die Stirn. »Dann bin ich ja beruhigt.«
    Venik, der die trockene Ironie in ihrer Stimme gar nicht zu bemerken schien, nickte. »Ja«, sagte er ernst. »Und dann gibt es natürlich noch die Sklavenjäger, die immer auf der Jagd nach Beute sind. Aber solange ich bei dir bin, hast du selbst von diesen nichts zu befürchten. Schließlich werde ich als Magier mit solchen Kleinigkeiten spielend fertig.«
    »Ach ja!«, kommentierte Laura trocken. »Davon konnte ich mich eben ja mit eigenen Augen überzeugen!«
    »Ach!« Der Junge winkte ab. »Das war nur ein kleiner Missgriff, weiter nichts. Ich muss irgendwie zwei Zaubersprüche verwechselt haben, sonst hätte ich die Klauenmorks mit Leichtigkeit in die Flucht geschlagen. Aber leider…« – Er seufzte, und Laura glaubte Wehmut in seinen Augen zu sehen – »… leider war meine Ausbildung noch nicht beendet, als mein Vater –« Venik brach ab, und sein fröhliches Gesicht verschattete sich wie ein Frühlingshimmel, an dem Regenwolken aufziehen.
    Laura fühlte Mitleid in sich aufsteigen. »Was ist mit deinem Vater?«
    »Ach – das ist eine traurige Geschichte. Viel zu traurig, um sie zu erzählen.« Er bemühte sich um ein Lächeln. »Außerdem haben wir jetzt Wichtigeres zu tun. Wir sollten lieber Ausschau nach einer Siedlung halten. Ich habe Hunger und Durst und seit Tagen nichts Vernünftiges mehr zwischen die Zähne gekriegt. Und zur Abwechslung fände ich es nicht schlecht, mal nicht unter freiem Himmel zu schlafen.«
    Wenn ich ein Magier wäre, würde ich mir jeden Tag die köstlichsten Mahlzeiten herbeizaubern, kam es Laura in den Sinn. Und natürlich auch den lauschigsten Schlafplatz, den man sich nur denken kann. Noch im gleichen Moment ging ihr allerdings auf, wie albern diese Vorstellung war. Magische Kräfte waren viel zu wertvoll, um sie an Alltäglichkeiten wie Essen und Trinken zu verschwenden! Daran konnte man auch so gelangen. Und gewiss war die nächste Ansiedlung nicht weit. Dazu musste man nur lange genug reiten. Da erst fiel ihr auf, dass Venik ganz offensichtlich über kein Reittier verfügte.
    Als habe der Junge ihre Gedanken gelesen, stieß er einen lauten Pfiff aus – überraschenderweise spitzte er dazu weder die Lippen noch steckte er die Finger in den Mund! –, und schon trat ein Tier zwischen den Bäumen hervor. Es war gezäumt und

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