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Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Titel: Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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hätte unvorhersehbare Konsequenzen für ihr Leben auf dem Menschenstern. Und außerdem könnte ihr Vater zu diesem Zeitpunkt bereits unrettbar verloren sein. Wenn es ihr bis zum Tage der Herbstnacht nicht gelingt, ihn aus der Gewalt des Schwarzen Fürsten zu befreien und mit ihm in ihre Welt zurückzukehren, wird sein Leben in größter Gefahr sein.«
    Der Hüter des Lichts trat zu seinen Gefolgsleuten und wandte sich an die Heilerin. »Auch wenn ich gewiss nicht zum Schwarzsehen neige, vermag ich dir kaum zu widersprechen, Morwena.« Nachdenklich spielte er mit dem goldenen Amulett, das um seinen Hals hing. »Schließlich wird Borboron den Befreiungsversuch schon dadurch zu verhindern suchen, dass er Lauras Vater erneut in die Todesstarre bannt. Und wenn das Mädchen scheitern sollte, sei es an den Drachen, an den Dunkelalben oder an Borboron selbst, wird der Schwarze Fürst seinen Gefangenen wohl kaum mehr daraus erlösen. Marius müsste dann also bis ans Ende aller Zeiten in steinerner Starre verharren.« Der Hüter des Lichts blinzelte und räusperte sich, als müsse er sich sammeln. »Zum Glück aber ist noch nichts entschieden, und die Waage des Schicksals hat sich weder zur einen noch zur anderen Seite geneigt«, fuhr er dann fort. »Wir dürfen noch immer hoffen, dass Laura am Ende erfolgreich sein wird.«
    Die junge Frau schien die Zuversicht des greisen Herrschers nicht zu teilen. »Allerdings wird sie ohne unsere Hilfe auskommen müssen.«
    »Was meinst du damit?« Paravain schaute Morwena vorwurfsvoll an. »Natürlich werden wir Laura helfen – mit allen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen!«
    Die Heilerin hielt Paravains stechendem Blick stand. »Der Orakelspruch besagt eindeutig, dass es allein in Lauras Händen liegt, ihre Aufgabe zu bewältigen!«
    »Morwena hat recht, mein junger Freund«, mischte sich Elysion ein. »Natürlich können wir Laura gegen die Übergriffe der Dunklen Mächte beistehen, sobald die Frist für das Gebot der ›Leeren Hand‹ verstrichen ist.« Er fuhr sich über den langen weißen Bart. »Die wahre Natur der Dinge rnuss Laura jedoch selbst erkennen, dabei können ihr auch wir nicht helfen, Paravain.«
    Der Weiße Ritter wandte sich ab, ging zum Fenster und starrte hinaus in die Nacht. Seine Mundwinkel zuckten, und seine blauen Augen wurden schmal. Die Worte seines Herrn und die darin versteckte Mahnung behagten ihm nicht.
     
    K ommissar Bellheim ließ das Erdreich noch einmal durch seine rechte Hand rieseln, bevor er sich aufrichtete und den Professor wie eine bissige Bulldogge ansah. »Ich bin zwar kein Experte in Sachen Spurenermittlung«, sagte er, »aber dass dieses Grab erst vor kurzem schon mal ausgehoben wurde, kann ich trotzdem erkennen.«
    Aurelius Morgenstern antwortete nicht, sondern sah den Beamten nur abwartend an.
    »Und genauso offensichtlich ist es, dass Frau Reval schon vor längerer Zeit ermordet wurde. Wahrscheinlich erdrosselt, wie die Würgemale an ihrem Hals nahe legen. Diese Sonnenbrille allerdings« – Er hielt die Plastiktüte mit dem Beweisstück dem Professor direkt vors Gesicht – »hat Laura am Tage ihres Verschwindens getragen, wie dieser Junge…« Hilfe suchend schaute er seinen Assistenten Anton an, der inzwischen dazugekommen war.
    »Philipp Boddin«, half der hagere junge Mann ihm auf die Sprünge.
    »… wie Philipp Boddin ausgesagt hat. Und damit, Herr Professor, ist plötzlich alles klar!«
    Lukas warf Attila Morduk einen fragenden Blick zu. Doch der letzte der Zwergriesen schien ebenso ratlos wie er.
    Auch Professor Morgenstern konnte dem Kommissar offensichtlich nicht folgen. »Was meinen Sie damit?«, fragte er.
    »Ganz einfach.« Ein trimphierendes Grinsen zierte Bellheims Bulldoggengesicht. »Dass ich jetzt endlich verstehe, warum Sie dieses Mädchen aus dem Weg geräumt haben.«
    »Was?« Ein Ausdruck des Entsetzens legte sich auf Morgensterns Gesicht. »Aber das ist doch absurd!«
    »Keineswegs.« Mit erhobenem Zeigefinger begann der Kommissar zu dozieren. »Wenn wir davon ausgehen, dass Sie Frau Reval umgebracht haben –«
    »Unsinn!«, brauste der Professor auf. »Warum sollte ich?«
    »Das werden wir schon noch herausfinden«, fuhr Bellheim unbeirrt fort. »Außerdem – wenn Sie mit dem Tod der Frau nichts zu tun haben, warum graben sie dann klammheimlich ihren Sarg aus, anstatt uns zu verständigen?«
    Aurelius Morgenstern machte nur eine resignierte Geste und blieb stumm.
    »Sehen Sie!«, triumphierte der Beamte.

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