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Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Titel: Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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Freundin Kaja. Ebenso wie von ihrem Vater. Auch Professor Aurelius Morgenstern hielt seine schützende Hand über Laura, was ihr das Leben ungemein erleichterte. Der Direktor hatte nämlich verfügt, dass sie die verpassten Tests nicht sofort nachschreiben musste. So blieb Laura ausreichend Zeit, um den versäumten Lehrstoff der achten Klasse nachzuholen, und sie war zuversichtlich, dass ihr dies gelingen würde.
    Laura hätte also rundum zufrieden sein können, wenn – ja, wenn sie ihre Mutter nicht schmerzlicher denn je vermisst hätte. Die rätselhaften Worte des Drachen hatten die längst verheilt geglaubte Wunde in ihrem Herzen erneut aufgerissen und gleichzeitig die Hoffnung in ihr geweckt, nach dem Vater vielleicht auch noch die Mutter zurückzugewinnen. Doch selbst wenn diese Hoffnung trügen sollte, war Laura fest entschlossen, sich Gewissheit über das Schicksal von Anna Leander zu verschaffen.
    Als der Volvo durch ein Schlagloch schepperte, wurde das Mädchen kräftig durchgerüttelt. Laura hob den Kopf und blickte aus dem Fenster. Sie waren fast am Ziel. Direkt vor ihnen zeichneten sich bereits die Konturen von Burg Ravenstein gegen den morgendlichen Himmel ab. Laura betrachtete den zinnenbewehrten Ostturm und die anderen Gebäude des dreigeschossigen Gemäuers. Wie vertraut ihr das alles war. Wie viele Abenteuer sie rund um das Lehrerwohnhaus, die Turnhalle und den weitläufigen Park, der das Internat umgab, bereits erlebt hatte. Mit Unbehagen dachte Laura an das Standbild des Grausamen Ritters. Den Blick auf die mit Efeu überrankten Mauern der Burg gerichtet, saß Reimar von Ravenstein wie eine Stein gewordene Drohung auf seinem Streitross.
    Laura fröstelte, und im gleichen Augenblick stieg ein unheimlicher Gedanke aus der Tiefe ihres Bewusstseins auf, der immer klarere Gestalt annahm: Die neue Aufgabe, die sie sich selbst gestellt hatte, würde wahrscheinlich um vieles schwieriger werden als alle Prüfungen zuvor. Schlimmer noch – die Vermutung wurde zur Gewissheit, die sich wie ein dunkler Schatten auf Laura senkte: Wenn sie ihre Mutter jemals wiedersehen wollte, dann würde sie dem Tod ins Auge sehen müssen. Und es war keineswegs sicher, dass eine Dreizehnjährige diese Begegnung überleben konnte.
     
    Der Schreck über diese entsetzliche Erkenntnis steckte Laura noch eine halbe Stunde später in den Knochen. Sie konnte auf dem Weg zu ihrem Klassenzimmer an nichts anderes denken und hörte Kaja gar nicht zu, die in einem fort auf sie einplapperte. Sie verstand deshalb auch nicht, weshalb das Pummelchen mit den roten Korkenzieherlocken sie plötzlich anschubste und sich, die Arme in die fülligen Hüften gestemmt, mit vorwurfsvollem Blick vor ihr aufbaute.
    »Oh, nö!«, beschwerte sich die Freundin. »Rede ich chinesisch – oder habe ich dir etwas getan, dass du mir nicht antwortest?«
    »Ähm – was?« Als würde sie gerade aus einem Traum erwachen, schaute Laura sie verständnislos an. »Meinst du mich?«
    Kaja rümpfte die Nase. »Natürlich – wen denn sonst?«
    »Und?«
    »Ich habe dich gefragt, was du ihm sagen wirst?«
    Noch immer verstand Laura nichts als Bahnhof. »Sagen? Wem denn?«
    »Wem wohl? Philipp Boddin natürlich! Mr. Cool!« Kaja deutete mit dem Kopf in Richtung Klassenzimmer.
    Und tatsächlich: Einige Meter von der Tür entfernt lehnte der Junge, der wie immer eine Strickmütze trug, an der Wand. Er schien auf sie zu warten!
    »Oh, Mann!«, stieß Laura aus.
    »Genau!« Kaja grinste übers ganze Sommersprossengesicht. »Wie geht es denn weiter zwischen euch? Das will er bestimmt wissen!«
    Oje!
    Laura wusste das selbst nicht. Klar: Philipp sah gar nicht übel aus und war zudem ein lieber Kerl, auch wenn sie das anfangs ganz anders gesehen hatte. Inzwischen hatte sie jedoch festgestellt, dass Mr. Cool absolut in Ordnung war: Obwohl ihm die wahren Hintergründe unbekannt waren, hatte er geholfen, die Dunklen zu täuschen, damit Laura unbehelligt nach Aventerra gelangen konnte. Damals hatte sie sogar geglaubt, dass sich zwischen Philipp und ihr vielleicht mehr entwickeln könnte.
    Aber jetzt?
    Sie fand ihn zwar immer noch ganz… ähm… nett. Aber seit sie miterlebt hatte, wie Alarik, der Knappe des Weißen Ritters Paravain, sich für sie und die Sache des Lichts geopfert und sein Leben dafür gegeben hatte, damit sie ihre Aufgabe erfolgreich bestand, hatte sich alles geändert. Seitdem bedrückte Laura der Gedanke, dass sie Schuld trug am Tod des Knappen, zum Teil

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